Beiträge von stiller_raum im Thema „Lügen aus Mitgefühl.....?“

    Sherab Yönten:

    Ich denke z.B. an Sterbebegleiter aber auch im Umgang mit kranken (depressiven) Menschen.


    Ich glaube wir sollten in jedem Fall die absolute Wahrheit erkennen und da braucht man auch nicht lügen. Da absolute Wahrheit aber nicht in Worte ausgedrückt werden können, genügt es einfach da zu SEIN.
    Als meine Mutter im Sterben lag, habe ich oft einfach stundenlang neben ihrem Bett gesessen und ihre Hand gehalten. Da sie die meiste Zeit geschlafen hat und durch starke Schmerzmittel auch nicht mehr viel mitbekommen hat, war das glaube ich das einzige was ich tun konnte. Manchmal wenn sie kurz aufgewacht ist und verwirrt was , habe ich dann einfach ganz sanft gesagt "Es ist alles gut" War das eine Lüge aus Mitgefühl? nein ich bin mir ganz sicher das es ihr geholfen hat loszulassen und zu sterben. Für viele ist der Sterbeprozess ein schreckliher Augenblick und man könnte sagen alles ist furchtbar, aber dahinter kann man auch einen tieferen Frieden entdecken, der für alle beteiligten sichtbar werden kann.
    Auch bei depressiven Menschen braucht man nicht Lügen um Mitgefühl zu haben. Man kann einfach wahrnehmen das ein Mensch tiefes Leid in sich erfährt und ich glaube das beste ist den MEnschen einfach so anzunehmn wie er gerade ist. Nicht zu sagen du wirst wieder gesund, denn dass setzt den depressiven oft noch mehr unter druck und löst schuldgefühle aus. Nein, einfach den Menschen so anzunehmen, ja seinen Schmerz mit zu fühlen , denn dadurch kann sich der Schmerz erst wieder auflösen. Durch das tiefe annehmen und nicht leugnen, verdrängen oder bekämpfen.