Beiträge von Lirum Larum im Thema „Mitfreude und Neid“

    Sherab Yönten:
    Losang Lamo:

    ätte, hätte... Ich weiß nicht. Ich halte es für ein Unding in unserer Gesellschaft, dass wir immer Gefühle voneinander einfordern


    Ich habe sie ja von mir "eingefordert", nicht von anderen.


    Ich weiß. Du von Dir fasste ich hier auch unter "voneinander" zusammen. Denn Du bist ja nicht weniger oder mehr als die anderen.
    Was ich sagen wollte: mit diesem "hätte, hätte" schneidet man sich von dem ab, was ist - wer auch immer. Da bist Du weiß Gott nicht alleine mit, bzw wer tut es nicht?
    Niemand tut sich mit Forderungen an sich selbst, wie er sich zu fühlen hätte, einen Gefallen.

    Sherab Yönten:

    Am Sonntag war ich zu Gast bei Freunden. Die hatten Pflaumenkuchen gebacken. Da musste ich spontan an die von mir hier beschriebene Situation denken und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Geduld wäre angebrachter gewesen als Neid. :lol:


    Hätte, hätte... Ich weiß nicht. Ich halte es für ein Unding in unserer Gesellschaft, dass wir immer Gefühle voneinander einfordern. Schon von Kindesbeinen an wurde uns erzählt, wie wir uns zu fühlen hätten: "Sei dankbar. Freu dich. Schäm dich." Aber Gefühle entstehen nicht auf Knopfdruck. Dies zu fordern, schneidet eher die Empfindungsfähigkeit ab. Wenn wir erwachsen sind, machen wir dann damit bei uns selbst weiter und bei anderen.


    Geduld hätte sich schöner angefühlt als "Neid" - aber man muss halt mit dem arbeiten, was da ist.

    Zu dem Teilen von Essen wollte ich anmerken, dass es nichts mit der Nationalität zu tun hat, eher mit individuellen Befindlichkeiten/Gegebenheiten.
    Ich kenne das oft von Deutschen, dass sie einem was von ihrem Teller anbieten. Wenn so jemand zB in einer Kneipe der Einzige von 14 ist, der sich was zu essen bestellt hat, weil er wohl den größten Hunger hat, und der bietet dann den ganzen Satten an von seinem Teller zu naschen - dann guck ich auch immer befremdet. Der Teller wäre ja leer, wenn alle locker mal zugreifen würden. Solche Höflichkeitssitten verstehe ich nicht ganz. Und ich bin selber Halbausländer.

    Sherab Yönten:

    ... Da war also wirklich kein Gefühl der "Ausgrenzung" oder Betroffenheit sondern da war wirklich "nur" blanker Neid, es ging ausschließlich um diesen dämlichen Pflaumenkuchen....


    Männer sind manchmal so unfassbar einfach gestrickt! :lol: Fast beneidenswert!


    Jojo:


    Und als aktive Vorsorge für den Winter: Einfach ein ganzes Blech backen, in Stücke schneiden, die Stücke einzeln in Alufolie einwickeln, und ab damit in die Tiefkühltruhe. Im Winter dann bei Lust und Laune ein Stück rausholen, die Alufolie oben öffnen, gefroren in den Ofen schieben und den Kuchen auf der Folie 5 min. bei 200 Grad


    Genialst! Danke. Solch ein Tipp hat mir gefehlt.

    Vielleicht meint Tara4U, dass es nicht nur das Innen gibt, sondern das Außen auch einen Faktor darstellt, der zu der Situation beiträgt. Also nicht nur: was geht in meinem Geist nun vor? Sondern auch: Was bewegt die anderen?
    Das Innen zu betrachten ist eine gute Methode, wenn man dazu neigt, die "Schuld" stets im Außen zu suchen. Wenn aber vielleicht solche Situationen dadurch entstehen, dass man die anderen nicht mehr im Blick hatte, sondern nur noch sich selbst und die eigenen Befindlichkeiten - dann ist die Selbstbeobachtung zweitrangig.


    Also, je mehr ich drüber nachdenke, desto ernster meine ich den Vorschlag: bring mal lieber öfter selbst eine Ladung Kuchen mit. Das wäre mal eine buddhistische Übung, die allen Spaß macht.
    Es sei denn, sie sind alle auf Diät. :doubt:


    (Ich meine auch immer, ich könne nicht backen - aber manchmal schmeckt das Zeugs den Leuten dann doch erstaunlicherweise.)

    Ja, der Kuchen wär mir ganz egal, aber die Ausgrenzung würde mich etwas befremden. Solche Situationen lassen mir oft keine Ruhe, bis ich sie verstehe.
    Vielleicht musst Du selber öfter Kuchen für alle mitbringen, wenn Du ihn gern isst. :lol: SO funktioniert Altruismus!


    Kuchen ist ja auch so eine zweischneidige Sache: sieht lecker aus, ist nett gemeint, aber essen darf man es eigentlich gar nicht. Das finde ich immer schwierig, wenn einer lieb gebacken hat, dann nicht von meiner Diät zu erzählen. :roll: Das Thema ist dann grad unpassend.
    Dass jemand richtig scharf auf ein Stück Kuchen ist, ist heutzutage selten. Vielleicht kam die Kollegin nicht drauf.