Ich habe mich sehr an die leeren Riten in der katholischen Kirche erinnert gefühlt, die ich aus meiner Kindheit sehr gut kenne. Rosenkranzrunterbeten, irgendwelche Liedertexte singen, deren Sinn man nicht wirklich reflektiert (wer von denen kann wirklich tibetisch?)
Mir ist klar, dass das alles zu einem meditativen Zustand führen soll.
Aber ich habe mir etwas mehr „Tiefsinniges“ gewünscht. Texte und Gespräche, die ich reflektieren kann (auch während der Meditation)... vielleicht bin ich aber auch zu kopflastig, dass ich (ganz europäisch) wieder alles intellektuell erfassen möchte?
Am Befremdlichsten ist aber die Tatsache, dass der Karmapa so sehr im Vordergrund steht. Das ganze ist schon sehr auf die Herkunft und den tibetischen Kulturkreis ausgerichtet, der mir (so sympathisch er mir auch ist), doch einfach fremd ist. Ich fühle mich, als würde ich meine abendländischen, christlich-hellenistischen Wurzeln einfach austauschen gegen fernöstliche, die mit meiner Identität ehrlich gesagt wenig zu tun haben.... nur weil sie halt eben „anders, exotisch, fremd“ (hip?) sind.