Beiträge von Monikadie4. im Thema „Disziplin“

    Buddhaghosa:

    Wenn die Hemmungen das Wollen nicht mehr beeinflussen, dann ist Disziplin auch nicht mehr notwendig.


    Guten Morgen Florian,
    genau so sehe ich das auch. Deshalb ist für mich die Einsicht entscheidend. Diese Einsicht bekomme ich aber nur, wenn ich sie will. Ich will also Einblick bekommen in die von Dir beschriebene Lücke, warum mir etwas nicht gelingt usw. Durch entsprechendes "Studium" und Reflektieren komme ich an die Ursache ran. Zum Beispiel habe ich in früheren Zeiten immer dann Hunger bekommen, wenn ich frustriert war. Das war mir aber da noch nicht bewusst. Und so konnte ich meinen ungewöhnlichen Hunger nicht beherrschen, mir fehlte die Disziplin. Als ich dann den Zusammenhang zwischen Tageserlebnissen und Krisen in meinem Leben und diesen Hunger begriff, war es mir möglich, mich damit zu beruhigen, dass dies nur ein psychischer Hunger ist. Heute habe ich diesen Reflex nicht mehr.
    Wenn ich mich heute beruhigen muss, werde ich einfach still und schaue zu. Disziplin ist nicht mehr notwendig.
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    Dein Beitrag gefällt mir, Abel! Genau so denke ich auch. Es kommt vor, dass mein Mann mich fragt, ob ich denn Lust zu diesem oder jenem habe. Dann antworte ich eigentlich immer, dass ich darüber nicht mehr nachdenke, ich tu's einfach, ich hab mich dazu entschieden, weil ich das für richtig halte, und basta.


    Bestätigen kann ich auch, dass ich früher Dinge für nötig hielt, die mir heute gar nicht mehr in den Sinn kommen. Ich habe gaaaaaaaaaaaanz viel Zeit - und die hatte ich sogar, als ich noch berufstätig war. Im übrigen ist mir auch ziemlich schnell aufgefallen, dass allein die gedankliche Beschäftigung mit dem "soll ich oder soll ich nicht" so viel Energie raubt, dass - so meine Beobachtung sowohl bei mir als auch bei anderen - man schon allein davon "ganz kaputt ist".


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    Jojo:


    Ich wünsche mir eine unangestrengte Disziplin. Eine, die aus Einsicht kommt. Manchmal entsteht sie auch. Sie kommt aus völliger Entspannung. Nach dem Sitzen bin ich manchmal in der Lage, Dinge zu erledigen, die mir vorher völlig unmöglich erschienen - einfach, weil sie erledigt werden müssen.


    Guten Morgen Jojo,
    dazu fällt mir meine zur Gewohnheit gewordene Vorgehensweise ein. Wenn ich im Moment keine Lust habe zu einer bestimmten Tätigkeit oder Sport an frischer Luft o.ä., weil ich gerade auf dem Sofa liege und mein Buch weiterlesen möchte, dann schaue ich zur Uhr, setze mir eine Zeit, z.B. 16.00 Uhr, und lese entspannt weiter. Um 16 Uhr ist es plötzlich überhaupt kein Problem, ich stehe auf und erledige das, was ich meine, tun zu müssen.
    Das handhabe ich in solchen Momenten bereits seit über 20 Jahren so. Es funktioniert wunderbar und ich bleibe entspannt.
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    Einerseits fühlte ich mich immer undiszipliniert, wenn ich mich mit anderen verglich, die regelmäßig Sport treiben, immer maßvoll essen und niemals dicker werden usw.
    Andererseits habe ich im Laufe meines Lebens festgestellt, dass ich sehr diszipliniert von Jugend an einen Weg verfolge, einer Spur folge sozusagen, ohne schlapp zu werden. Im Gegensatz zu jenen, die mir immer disziplinierter vorkamen, bin ich jedoch diejenige gewesen, die 45 Jahre regelmäßig ihren Lebensunterhalt verdient hat, deshalb auch im Gegensatz zu ihnen eine gute Rente habe. Mindestens 20 Jahre davon bereits morgens um 6.30 Uhr im Büro war, egal ob ich gut geschlafen hatte oder nicht. Diese Disziplin ist mir wohl in die Wiege gelegt worden und hat mich stark gemacht.


    Aber dann wiederum kann ich mich nicht lange einer Gruppe anschließen. Mir geht mit der Zeit immer wieder dasselbe Gedudel auf den Geist, irgendwann wachse ich darüber hinaus und muss den "Club" verlassen. Darunter habe ich auch oft gelitten, weil ich gerne irgendwo zugehört hätte. Ich schrieb dies meiner mangelnden Disziplin zu. Doch immer wieder stellte fest, dass ich auch ohne diese Anbindung voran komme, dass sich mir auch ohne persönliche Belehrung Tore öffnen. Dieses wiederum führt dazu, dass meine Motivation wächst und ich immer weiter mache. Diese Disziplin ist für mich ein Leichtes, sie macht Freude, sie bringt mich weiter. Aber sie wird nicht bemerkt wie z.B. täglich Joggen. :lol: Und durch die Einsichten, die ich in den Jahren gewonnen habe, hat sich meine Disziplin auch auf andere Felder übertragen, z.B. maßvoll essen, kein Geschwätz mehr - die Silas eben. Aber dies kam eben nicht, weil ich diszipliniert bin, sondern weil ich einsichtig wurde.
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