Beiträge von e-coder im Thema „Drukpa Kagyu vs. Karma Kagyu“

    @Tashili:


    Das is wahrlich eine gute Einstellung. Versuche ich auch so gut wies geht :)
    Das Problem ist nur dabei, dass der Karmapa und dessen direkte Schüler gerade bei den Kagyüs bzw im Vajrayana eine sehr grosse Rolle als Vorbild für den erleuchteten Zustand des Geistes fungiert. Daher spielt es für mich persönlich sehr wohl eine Rolle, wer der 17. Karmapa ist. Und grad da spielt leider Politik eine grosse Rolle - LEIDER.


    nyalaana:



    Nun ja, dass damals als der grosse Linienstreit ausbrach eine politische Beteilung der Chinesen als Besatzer Tibets eine grosse Rolle gespielt hat kann man das durchwegs mitüberlegen. Die chinesiche Regierung hat damals den 17. Karmapa von Situ Rinpoche sofort anerkannt und ihn den Titel "lebender Buddha" verliehen. Die chinesische Regierung hat keinerlei Zweifel an der Echtheit des berühmten Briefes sowie auch an der Vorgehensweise der Leute, die ihn angeblich nach den Anweisungen des 16. Karmapas gefunden haben, gehegt. Da ich nicht dort war zu dieser Zeit - wie warscheinlich 99% der Leute hier in diesem Forum - kann ich natürlich nicht behaupten all die Behauptungen mit eigenen Augen bestätigen zu können. Auch das können hier glaube ich die allerwenigsten. Aber da ich mich mit diversesten Berichten und Interviews und Büchern zu der Thematik befasst habe, habe ich mir eine Meinung gebildet. Und für mich sieht es eben so aus, als wären da die Chinesen als lenkende Kraft hinter dieser Angelegenheit. Daher nennen ich ihn chinesicher Karmapa :)

    nyalaana:
    e-coder:

    der chinesische Karmapa


    Wer ist denn das? Ich kenne den garnicht.


    Obwohl ich denke, dass es relativ klar sein wird wen ich damit meine erkläre ich es trotzdem :)


    Seine Heiligkeit Orgyen Trinley Dorje, der Karmapa den damals Situ Rinpoche als den gefundenen Karmapa vorgestellt hat.


    Gruss

    Ich denke das sind einfach die Nachwirkungen die bereits in den frühen 90er Jahren durch die ehrenwerten Mönche und Linienhalter der Kagyüs (wie zb Situ Rinpoche etc) forciert wurden.


    Wer sich mit China in dieser Angelegnheit auf ein Päckchen schnürt nur um sich selbst zu bereichern, der hat einfach auf Dauer keine guten Aussichten zu erwarten.


    Ich bin auch überzeugt davon, dass das der chinesische Karmapa nie angeordnet hätte, obgleich ich persönlich ihn nicht als Karmapa anerkennen würde.
    Aber dass die Chinesen diese Sachen durchziehen in seinem Namen (um evt. eben wirtschaftliche Vorteile daraus zu gewinnen) scheint mir sehr sehr warscheinlich. Aber was soll er denn machen? Der Dalai Lama und er sind doch eben beide nur Marionetten im Spiel der Chinesen um diese Regionen dort. Gefangen in einem Land, dass es auf modernen Karten nicht mal mehr unter dem Namen Tibet gibt wurde er seit jeher dazu erzogen, der Clown für die chinesische Regierung zu sein und das wird sich nicht ändern.


    Nun auch nach Shamarpas Tod wird es immer interessanter und fragwürdiger wie is innerhalb der gespaltenen Linie weitergehen wird.


    Ich vermute, dass die Chinesen auch nach dem Tod ihres Karmapa einfach wieder ein paar Mitspieler im Tibet-Game lukrieren werden, die dann auf wundersame Weise mit gefälschten Briefen einen neuen 18ten Karmapa finden werden. Die Frage die ich mir nur stelle ist eher, wer dann - nun nach Shamarpas Tod - auf der Gegenseite noch genügend Motivation und durchhaltevermögen haben wird, um Thaye Dorjes Nachfolger zu bestimmen. (Grad auch nachdem es ja laut seinen eigenen Aussagen vermutlich keine offizielle Reinkarnation des 14. Dalai Lama geben wird, bzw er diese Position aus heutiger Sich für obsolet hält).


    Vielleicht fällt ja die Kaygü Linie im Osten dann auch komplett in die Hand der Chinesen und es bleibt der Gegenpol nur noch in Europa am Leben?


    Fragen über Fragen :)