Das Wort "Aberglaube" impliziert, dass es im Gegensatz dazu etwas ganz Reales geben muss. Ja, natürlich da sind wir beim landläufigen Denken, bzw bei dem Glauben an ein wahrhaftes eigenständiges unabhängiges Sein.
Dieses nennt man Realitätssinn, aber buddhistisch gesehen ist es Verblendung.
Insofern ist eine Diskussion über die Wirklichkeit von Buddhagottheiten, Einweihungen etc pp vollkommen müßig. Vergleichsweise: wenn ich Schmerzen hab und mir erzählt einer, das sei nur Einbildung, so nutzt mir das wenig.
Genauso ist ein wissenschaftlicher Beweis des Nutzens von Meditationen, die halt schon immer irgendwie "gewirkt" haben, irgendwie müßig. Es ist nur Futter für Konzepte, die es eigentlich eher aufzugeben gilt - buddhistisch gesehen.
Beiträge von Lirum Larum im Thema „World wide healing Circle - Medizinbuddha“
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Sôhei:
Und nochmal: Ich sage, ich kenne keine für mich überzeugende bzw. vernünftige Erklärung, warum Einweihungen eine "condition sine qua non" für gewisse spirituelle Erfolge oder Möglichkeiten sein sollten. Außer Einweihungen im Sinne von Belehrung über Inhalte, Aufbau, Ablauf etc von bestimmten Praktiken - d.h. Wissensvermittlung. Oder als psychologische Hilfe.
Hast du mehr an Begründung zu bieten?...
Nein, ich jedenfalls nicht. Wozu soll ich Dir etwas bieten, was Du gar nicht haben willst?
Deine Einstellung zu Einweihungen wird für Dich dann schon stimmen: alles Humbug- und Du kannst damit zufrieden sein.
Für mich ist es ganz anders, aber ich sehe nicht ein, wozu ich das erklären und rechtfertigen soll. Mach mal Deinen Stiefel, wie Du es willst. -
Was ich meinte ist
4) Es lässt sich in einem Forum leicht eine Praxis aburteilen: als falsch oder irreführend oder verkehrt gedacht.
Wenn man über sowas weiterdiskutieren will, ist es wichtig, dass man weiß, welches Hintergrundwissen da ist. Wenn keins da ist, soll man mit Pauschalurteilen und Annahmen vorsichtig sein, wenn man nicht ungerecht werden will.
Auch aus Fakten wie "Bei mir hat es oder hat es nicht gewirkt" sollte man keine allgemeingültigen, feststehenden Schlüsse ziehen. Wenn man also bei sich bleibt, kann so eine Diskussion bereichernd werden. -
Sôhei:Losang Lamo:
Das sagt niemand, dass es nicht aus dem Einzelnen hervorgeht. Bzw es sagt niemand, dass da eine Gottheit sei, die aus sich selbst heraus bestünde und irgendetwas "macht". Vielmehr ist die Meditationsgottheit leer und der Praktizierende auch. Diese Praxis ist somit kompatibel für alle möglichen Verständnis- bzw Erkenntnisstufen. Nur entsteht dieses Verständnis nicht Knall auf Fall.
Ja, sehe ich persönlich auch so. Und mit dieser Sichtweise ist für mich auch die Frage nach der Notwendigkeit irgendeiner Einweihung hinfällig - zumindest was damit verbundene subtile oder grobe Anteile einer Art "Zulassung" betrifft, ohne die prinzipiell nicht genau das gleiche möglich ist wie mit.
Hast Du denn ein Einweihung, bzw einen praktischen Bezug zur Medizinbuddha-Praxis, dass Du es einschätzen kannst? -
Sôhei:
Die Frage ist doch die, ob es bei so was überhaupt irgendwelche Wirkungen bzw. Kräfte gibt, die nicht aus dem bzw. den Einzelnen hervorgehen. Das anzunehmen finde ich extrem problematisch in seinen Konsequenzen.
Das sagt niemand, dass es nicht aus dem Einzelnen hervorgeht. Bzw es sagt niemand, dass da eine Gottheit sei, die aus sich selbst heraus bestünde und irgendetwas "macht". Vielmehr ist die Meditationsgottheit leer und der Praktizierende auch. Diese Praxis ist somit kompatibel für alle möglichen Verständnis- bzw Erkenntnisstufen. Nur entsteht dieses Verständnis nicht Knall auf Fall.
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Lieber fotost,
ich betrachte Dich hier im Forum als einen Freund.
Deshalb getraue ich mich auch zu sagen, wie mir die Kommunikations-Situation hier vorkommt: Wir halten uns gegenseitig für beschränkter als wir sind.
In Wirklichkeit bist Du wohl gar kein blinder Wissenschaftsgläubiger und ich bin auch keine blinde Esoterikerin.
Nur im Gegensatz zu Dir interessieren mich wissenschaftliche Ergebnisse nicht ganz so brennend, denn den letzten Schluss der Weisheit konnte die Wissenschaft bisher noch nicht finden. Es sind immer Annahmen auf bestimmten Etappen.
Daher war meine Aussage, die zu Deiner Frage 1) führte, auch einfach nur ein Statement aus meinen Erfahrungen. Da gibt es weder blindes Vertrauen noch bombenfeste Annahmen, sondern nur Beobachtungen. Die zu deuten lasse ich lieber möglichst offen. Jedenfalls sind Medizinbuddha Meditationen, so wie ich sie kenne, nicht völlig nutzlos. Ausschließlich das ist ganz klar. Mehr weiß ich nicht. Einen wissenschaftlichen Beweis benötige ich nicht, weil ich nunmal nicht so sehr an Wissenschaft glaube. Nur ganz interessant ist es manchmal.Aber nachdem ich schon intensivst für Angehörige und Freunde, die es bitter nötig hatten, Medizinbuddha praktiziert habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es etwas gäbe, was diesen Leuten noch viel besser helfen würde als meine Praxis: nämlich wenn sie selber praktizieren würden.
Mein Fazit ist, man kann den Menschen bestenfalls einen kleinen guten Impuls geben, aber am Schlawittchen aus dem Dreck ziehen, kann ich sie nicht. Schade, aber wahr. -
Hallo fotost,
da ist ein Missverständnis: es geht bei einer Medizinbuddhameditation nicht um "Geistheilung".
Es sind grob umrissen Wünsche, die manchmal auch Wirkung haben. Manchmal auch nicht. Sucht man dazu wissenschaftliche Erkenntnisse, so müssten die schon von Wissenschaftlern kommen, die etwas Weiterführendes als ausschließlich Materialismus in Erwägung ziehen können. Einige Forscher sind dazu ja schon in der Lage, ohne esoterisch zu sein.
Und ein Erwähnen der Medizinbuddhameditation muss bitte im Unterforum "Tibetischer Buddhismus" möglich sein, wenn Du erlaubst.
Eine solche Meditation befreit ja auch nicht von der Notwendigkeit, den Patienten zu pflegen oder ihm Medikamente zu geben. Das stand auch nirgends in dem Text im Eingangsposting. Ich lese da eher sowas wie die heutzutage allmählich üblich werdenden Meditationen für den Weltfrieden, Fasten für Tibet und ähnliche kollektive Veranstaltungen.
Somit ist das ein Mischmasch aus Anteilnahme, Wunschgebeten und auch Stellungnahme. Ich würde das weniger medizinisch sondern eher politisch sehen: Wer für den Frieden meditiert, greift wenigstens nicht selber zur Waffe. Und wer anderen Genesung wünscht, hat ein besseres Ventil für sein Mitleid gefunden als wegzugucken. Dadurch wird er auch eher bereit sein ggf praktisch zu helfen, zB zu spenden oder wie auch immer seine Anteilnahme zu zeigen.