Beiträge von Tara4U im Thema „Was ist das Ego ?“

    Zitat

    Das muss aber kein "Imitieren von Spiritualität sein" wenn man nem Guru verfällt.


    Mein Post bezieht sich nicht nur auf einen geist. Fuehrer, hier ist es halt offensichtlicher, aber man trifft sie bei so ziemlich jedem an, denn das sind auch Situationen aus dem (Arbeits)Alltag usw... mal ganz generell gesprochen...die Ego-Falle jener, die sich als Gutmensch waehnen oder als solche gelten wollen.

    Zitat

    deshalb sollte "man" seehr genau hinschaun, ob sich hinter Mitgefühl oder Liebender Güte nich doch noch 'n EGO-Projekt "verbirgt".


    genau! Und das erkenne ich oft in dem vorauseilendem und unreflektiertem somit blindem Gehorsam gegenueber Meistern/Fuehrern/Lehrern in dem "es heisst/er sagt/es steht geschrieben", in dem "alles Recht machen zu wollen", sich meinen "Aufopfern" zu muessen...bis hin zum Burnout...um mal nur einen winzigen Teil der verdeckten Ego-Projekte zu benennen....
    Ich nenne es die Ego-Falle. :badgrin:

    Hallo Karma Pema


    für mich bedeutet das Ego all jenes, was mich hier als Person ausmacht.
    Es ist das, was mich um sich beissen lässt, wenn es angegriffen wird, es ist dass, was mich gegen andere abgrenzen lässt, es ist das, was mich nach Genugtuung, Rache, Erfolg streben lässt, jenes was mich in der Selbsbeweihräucherung der Rechthaberei schwelgen lässt, Tagträumerei, unzählige innere Diskussionen und Gefühle aller Art nicht nur zulässt, sondern sie regelrecht anficht und mich darin immer tiefer schwelgen lässt.
    Letzteres wäre ja nicht sooooooo schlecht, gäbe es da nicht eine Menge Gefühle, die uns den Blick vernebeln und uns in jeder Weise die Weitsicht nehmen.
    Das Ego ist für meine Anhaftung verantwortlich. Und dafür, physisch bestehen zu können.


    Im Gegensatz dazu steht mein friedvolles und grosszügiges Ich, jenes, was den Menschen in mir ausmacht, jenes, was mich achtsam sein lässt, jenes, was mich das Leid und die Freude anderer erfahren lässt ohne auf mir zu lasten. Mein Ich hat angefangen mein Ego zu beobachten und es auch oft zu belächeln.
    Ein Beispiel: ich habe etwas Tolles geleistet. Ich schwelge noch Zeit danach in meiner selbstgefälligen Betrachtung. Da schaltet sich mein Ich ein und betrachtet diese Bauchpinselei mal ganz genau. Was habe ich, wenn ich mich diesem Gefühl hingebe? Was ist es wirklich Wert für mich? Ebenso mit unangenehmen Gefühlen. Es passiert ein Abgleich mit meinem Ich. Das hat zur Folge, dass ich nicht an diesen Gefühlen anhafte. Ich werde dadurch keinesfalls emotionslos, aber erfahre zunehmend einen Zustand der Ausgeglichenheit und es gelingt auch ab und an, aus dem bedingten Kreislauf des Egos auszubrechen und eben jenseits der Eigenreflektion und der Spiegelung der Umwelt auf mich zu sehen.
    Es ist mein Ego, das Menschen und Situationen beurteilt, aber es ist mein Ich, dass sie ehrlich akzeptiert, das erkennt, wie sehr Menschen egogesteuert sind und grosszügig ihnen gegenüber wird, besonders, wenn sie eher unangenehm für mich sind. Das bedeutet keinesfalls, dass ich so ein Verhalten hinnehmen muss, sondern nur, dass es mir durch eine globalere Sichtweise möglich ist, anders zu agieren. Es ist mein Ego, das sich mit ihnen messen will, sie sogar vernichten mag, mein Ich, welches durch Vertrauen mich in Ruhe und Überlegtheit nachhaltig handeln lässt.
    Nicht immer...aber immer öfter. :)