Beiträge von mukti im Thema „Was ist das Ego ?“

    Reibung, Knarzen und wech - naja Gedanken loszulassen ist nicht so schwer wie Empfindungen loszulassen. Insofern ist das "Ich" nicht nur eine rein gedankliche Vorstellung will mir scheinen, auch eine tief im Herzen wurzelnde Empfindung.


    Vom Dāruciriyo soll es übrigens Berichte geben dass er schon sehr weit fortgeschritten war, auch von vorigen Leben wo er schon eifrig geübt hat, hat mal einer im Forum geschrieben. Ich weiß aber jetzt nicht wo die zu finden sind.

    blue_apricot:

    @ mukti:

    Zitat

    nur ein wenig, manchmal, solange kein zu großes Leid durch die Entbehrung entsteht.


    Wenn dir die Frage, Antwort nicht zu nahe dringt: was meinst du damit ?
    Ich frage, weil ich `Entsagung`iwie nicht leidhaft empfinde- oder meinst du mit `Entbehrung`was anderes ?


    Also je mehr ich an etwas angehaftet bin, desto mehr leide ich an dieser Entsagung. Ohne jegliche Anhaftung wäre das ja schon die Befreiung/Erleuchtung.

    Das "Ich" ist nicht real, es ist nur eine Vorstellung. Körper und Geist erscheinen im Bewusstsein und der Geist macht die Vorstellung: das bin ich.


    Zitat

    In Abhängigkeit wovon - und nicht ohne Abhängigkeit - besteht nun (die Vorstellung) «Ich bin»? In Abhängigkeit von Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewußtsein besteht (die Vorstellung) «Ich bin», nicht ohne Abhängigkeit (davon).


    Wie wenn, Bruder Ānanda, ein Weib oder ein Mann oder ein Jüngling, die sich zu schmücken lieben, das Bild ihres Gesichtes in einem Spiegel oder in einer reinen, klaren, durchsichtigen Wasserfläche betrachten, dann sehen sie es in Abhängigkeit (vom Spiegel oder der Wasserfläche), nicht ohne Abhängigkeit. Ebenso auch, Bruder Ānanda, besteht (die Vorstellung) «Ich bin» in Abhängigkeit von Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewußtsein, nicht ohne Abhängigkeit (davon).


    http://www.palikanon.com/samyutta/sam22_090.html#r157


    Das ist ganz einfach, die Phänomene und Funktionen werden als solche erkannt ohne das ihnen weiter nachgegangen wird, dann entsteht nicht die Vorstellung "das bin ich".


    Zitat

    "Möge mich der Erhabene die Wahrheit lehren, möge mir der Erhabene die Lehre zeigen, dass es mir lange zum Segen und zum Wohl gereiche!" - "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: 'Gesehenes gelte dir nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes, sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes.' So kannst du dich üben, Bāhiyer. Wenn dir Gesehenes nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes gelten wird sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes, dann, bist 'du' nicht 'dort' Bāhiyer, dann ist 'das' nicht 'deine' Sache, dann Bāhiyer, bist 'du' weder 'hier' noch 'jenseits' noch 'dazwischen': Das eben ist das Ende des Leidens. "
    Als der Bāhiyer Dāruciriyo vom Erhabenen diese kurze Lehrdarlegung erhalten hatte, wurde sein Herz ohne Anhangen von Beeinflussung frei.


    http://www.palikanon.com/khuddaka/udana/ud_1.htm


    Warum ist es nicht für alle so einfach wie für Dāruciriyo? Weil wir unterschiedliche Voraussetzungen haben, in verschiedenem Maße verblendet oder in Unwissenheit sind. Der Geist ist gewöhnlich so getrübt dass er die Wahrheit nicht sehen kann, auch wenn er sie theoretisch verstanden hat. Ich verstehe: das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst, aber loslassen kann ich es nicht, nur ein wenig, manchmal, solange kein zu großes Leid durch die Entbehrung entsteht. Die Gewohnheiten sind sehr stark und der trickreiche Geist findet tausend Ausreden um ihnen nachgehen zu können. Da hilft das feste Vertrauen: die Fähigkeit zur Erleuchtung ist in mir.

    Hi kudi,


    kudi:

    Ego stellt sich ein, sobald ich an der Soheit (Tathata) etwas ändern will. Die inneren und äusseren Sinnesgrundlagen (ayatana) geben euch die Antwort. Z.B. das Auge (innere Sinnesgrundlage) - sehen (äussere Sinnesgrundlage): Durch das Wahrnehmen eines Objektes mit dem Auge entsteht Kontakt, aus Kontakt entwickelt sich Gefühl und mit dem Gefühl kommt das Ego/Ich ins Spiel welches anfängt zu werten (gut/schlecht) oder anhaftet, das will ich, das will ich nicht. So entsteht Gier und Hass.


    So ist es. Jetzt muss das alles nur noch vollkommen restlos bewusst werden damit der triebhafte Zwang aufhört, an der Soheit etwas ändern zu wollen. Weil halt das Gefühl sofort ergriffen wird und Annehmen/Ablehnen entsteht. Und das ist so existentiell verwurzelt, dass es sehr viel ernsthafte Übung braucht alles loszulassen.