Ich kenne dein Problem. Bin erst vor kurzem gestärkt heraus gekommen, nach einer langen Dunkelphase.
Ich bezieh' mich mal eben auf die Zen-Lehren und dort heißt es z.B.: (Verbessert mich, fals ich falsch liege. Denn das kommt jetzt aus der Erinnerung, nicht direkt abgelesen)
Sandokai
San = Erscheinungsformen, Gedanken etc.
Do = Leere, Essenz
Kai = Synthese, Verschmelzung (Gegenseitig) von Beidem
Im Grunde genommen kannst du deine Abkehr vom Weltlichen (oder materiellen Dingen) als Leere oder Essenz bezeichnen (Do).
Die Arbeit, Verpflichtungen und weltliche Dinge als Erscheinungsformen, Gedanken, Vorstellungen etc. (San)
Wenn du es schaffst, die Mitte davon zu erreichen und beides zu vereinen, findet die Synthese statt (Kai)
Sandokai
Verliert man den Sinn für San, entsteht Chaos.
Versteift man sich auf Do, entsteht große Leere. Man ist zu sehr "nichts" geworden.
Darum ist Kai essentiell.
So verstehe ich es.
Mein Problem war, dass ich alles, was hier stattfindet, als eine einzige, unwichtige Illusion wahrgenommen hatte.
Das hat mich zur Isolation (teils auch zum Wahn) getrieben. Nur noch die Lehre. Nur noch Essenz. Am besten den ganzen Tag in sich versunken sein.
Dabei habe ich das (wirklich schöne!) Leben an sich "vergessen", oder nicht mehr beachtet.
Vielen fehlt heutzutage "Do". Die Essenz. Diese Leere. Die man auch durch Meditation erfahren kann.
Menschen die bereits eine spirituelle Grundlange in sich verankert haben, oder sagen wir, Menschen wie ich, neigen dazu, "San" zu vernachlässigen. Und auch das wiederum ist Ungleichgewicht.
Vielleicht versteht jemand was ich meine. Ich hab mein Bestes versucht.