Beiträge von stiller_raum im Thema „Geschmack am Leben geht verloren“

    AndreasLang:

    Ich möchte gerne eine Frage an das Forum stellen in der Hoffnung eine aufschlußreiche Antwort zu finden. Was soll man tun wenn man nach jahrelangem loslassen und Aufgeben soweit gekommen ist das ein Interesse an den Materiellen Aspekten im Leben immer schwächer wird. Fragen wie z.B. über Sinn des Daseins, Wiedergeburt oder Karma bereits abgeklärt sind. Der Geschmack an der Lehre und Leere immer größer wird ..... man am liebsten in den Lebensstand der Entsagung eintreten möchte, sich vollkommen den Lehren hingeben möchte. Aber leider immer noch gebunden ist: an eine Familie und dadurch (freiwillig)verpflichtet für den Lebensunterhalt zu sorgen. Es fällt mir jetzt sehr schwer eine passende Arbeit zu finden. Einen Arbeitsplatz wo man als Buddhist hineinpasst, wo man auch glücklich sein kann? Oder muß man in der heutigen Zeit das schon streng trennen?. Was könnte das Richtige für mich sein? Was glaubt Ihr, in welchen Bereichen kann man beruflich glücklich werden? (Ich habe noch 20 Arbeitsjahre vor mir) Oder bin ich am falschen Weg? Gibt es etwas anderes mit dem man sich beschäftigen soll?


    Die spirituelle Praxis entfaltet sich im alltäglichem Leben. Was für einen Beruf man hat ist letztlich nicht so wichtig. Ob man jetzt im Büro arbeitet oder auf dem Bau, egal wo man sich befindet es geht um die innere Einstellung und nicht um das erreichen von äußeren Zielen. Es geht letztlich nicht mal darum "glücklich" zu werden. Buddha erklärte sehr deutlich, dass selbst das was wir als "Glück" bezeichnen letztlich doch nur zu Leid führt. Es geht im Kern darum bewusster zu werden und fast jeder Beruf ermöglicht dies. Ob man nun alleine arbeitet oder mit anderen zusammen, das ist wohl eher eine Frage der Persönlichkeit.
    Das Leben selbst, an dem man schon mal den Geschmack verlieren kann, ist immer im jetzt. Finde Geschmack an dem jetzt und das Leben unterstützt dich Deinen Weg zu finden. Mir scheint, als ob Du zu weit in die Nihilistische Ecke gerutscht bist. Dabei fühlt sich vieles nicht mehr so echt an und es scheint als sei alles eh nur eine Illusion. Aber so ist es nicht und da wir als Gesellschaft eher aus der materialistischen Ecke kommen ist es ganz natürlich, dass wir zunächst in das andere Extrem fallen wenn wir uns von den Konditionierungen lösen.