Beiträge von EinGedanke im Thema „Buddhismus und Alkohol + Gesellschaft“

    goodlife89


    Wie einige schon erwähnt haben, Alkohol ist auf keine grundsätzliche Weise gut oder schlecht. Wärst du ein Mönch, würdest schon genaue Regeln befolgen müssen. Da du Laie bist, liegt es in deiner eigenen Einschätzung. Fragen wie, wie viel du zu dir nimmst, welchen Einfluss der Konsum auf dich körperlich und geistig hat, auf dein Sozial-Verhalten und deine Praxis, sind alles Dinge die du selbst beurteilen musst. Der Verzicht ist eher eine Empfehlung als ein Gebot, denke ich.


    Eine andere Frage ist auch, ab wann man zuviel getrunken hat. Der Übergang ist fließend, bei regelmäßigem Konsum steigt die Tolleranzgrenze. Auch verfällt keiner freiwillig der Sucht. Man kann sich auch fragen was der Grund für den eigenen Durst ist, möglicherweise liegt darin nicht einfach nur der "leckere Geschmack", sondern eine unbewusste Tendenz unangenehmen Empfindungen wie Unruhe oder Langeweile zu entkommen. Dieser Trunk hat nunmal ein negatives Potential und da ein menschliches Leben sehr kostbar ist, sollte man gut drauf achten was man sich zumuten kann und was nicht.

    Hallo goodlife89,


    was den Alkohol betrifft habe ich da einiges schon erlebt. War zunächst immer einer der ihn strikt gemieden hat, aus sportlichen Gründen. Dann irgendwann ging es doch los und über einen Zeitraum von ein Paar Jahren hat sich der Konsum auf ein auf Dauer schädliches Niveau eingependelt.


    Ich kann jedem dazu raten dieses Buch von Allen Carr zu lesen -> http://www.amazon.de/Endlich-A…sr=8-4&keywords=alan+carr
    Ob es für echte Alkoholiker geeignet ist kann und will ich nicht beurteilen. Das interessante an Carr ist, dass er das Problem wie ein Buddhist angeht, sozusagen an die Wurzel geht. Der Eindruck, dass Alkohol einem etwas geben könnte ist sehr trügerisch und basiert auch auf omnipresenter Konditionierung. Das Gegenteil ist der Fall, es ist ein Nervengift, dass einem nichts gibt und dafür umso mehr nimmt. Es ist eine gesellschaftlich akzeptierte Falle, die wie Treibsand wirkt. Nur weil man sehr langsam sinkt bedeutet nicht, dass man immun dagegen ist irgendwann ganz tief zu sinken. Bewusst wird man sobald man einen kritischen Punkt schon überschritten hat.


    Vielen geht es dann so, dass sie weder mit dem Alkohol leben können (da sie dieser langsam zerstört), noch ohne ihn Leben können (weil sie nicht mehr dazu im Stande sind das Leben nüchtern zu genießen).
    Besser ist es erst gar nicht damit anzufangen und sich auf gar keinen Fall daran zu gewöhnen, den widerlichen Geschmack zu mögen. Jeder kann sich daran erinnern wie er das erste mal Alkohol probiert hat und wie ekelhaft es tatsächlich war.


    Das genannte Buch hatte auf mich sogar den Effekt, dass ich wirklich froh war dieses Gift nicht mehr trinken zu müssen. Vorher war da auch dieses "aber was ist mit dem nächsten Geburtstag, Party, Hochzeit, usw."
    Als Student hat man es besonders schwer, aber lass dich davon nicht beirren. Gib ihnen nicht den Eindruck du würdest durch ein qualvolles Entsagen und krampfhafte Abstinenz auf etwas schönes verzichten. Du tust es nicht weil du dich dazu zwingst, sondern weil du einfach einen anderen Lebensstil pflegst und es nicht brauchst um Gesellschaft ertragen zu können. Wenn die Stimmung wirklich gut ist braucht man keine "Hilfsmittel".


    Sei also selbstbewusst. Wenn jemand damit nicht klar kommt ist es nicht dein Problem.


    (Übrigens an alle Raucher, für´s Rauchen hat er auch ein Buch geschrieben. Wirkt vielleicht nicht bei jedem, bei vielen hat es allerdings offensichtlich wirklich einen Unterschied gemacht.)