Beiträge von Raphy im Thema „Achtsamkeit für Dummies :-/“

    Sehe ich ähnlich.
    Und ich denke auch, dass es nicht wirklich zufriedenstellend formulierbar ist. Wie will man auch etwas Unbedingtes beschreiben. Worte selbst sind ja allesamt bedingt, verdinglichen alles.
    Schon der Name "Unbedingtes" tut so als wäre da ein festes, greifbares, benennbares, unbedingtes Ding. Paradox.


    Danke liebe Monika, dir auch eine schöne Zeit.
    Mögest du auch glücklich sein. :)


    Liebe Grüße

    Monikadie4.:

    Danke, Raphy, für die Zitate.
    Ja, die hab ich schon gelesen. Wie aber konnte der Buddha etwas bezeugen und wiedergeben, ohne sich dessen bewusst zu sein?
    Ist es nicht vielmehr so, dass die Tiefe dieser Jhanas zwar dazu führen, dass das Ergreifenwollen total weggefallen ist und somit auch keine Benennung stattgefunden hat, es dann aber doch ein Zeugenbewusstsein gibt, sonst würde ja auch der Körper in sich zusammensacken oder umkippen.
    _()_ Monika


    Hallo liebe Monika, gerne.


    Habe ich mir schon gedacht, dass du die Sutta kennst.
    Sollte keine Kritik sein, sondern eher eine Ergänzung oder andere Perspektive zu dem was du geschrieben hast.
    Deine Fragen kann ich leider nicht beantworten, schon allein weil ich zur Zeit eher wenig meditiere.
    Worauf bezieht sich deine Frage: "Wie aber konnte der Buddha etwas bezeugen und wiedergeben, ohne sich dessen bewusst zu sein?"?
    In der Sutta hört er ja nur von anderen, dass zum Beispiel ein Gewitter war, er selbst antwortete auf Nachfragen, dass er das Gewitter weder gehört noch gesehen hätte.


    Aber es bleibt offen ob er trotzdem wußte, dass ein Gewitter war, obwohl er mit den Sinnen "Hören" und "Sehen" nichts davon mitbekam.
    Vielleicht meinst du so eine wissende Präsenz, die sich auf keine äußeren Merkmale stützt und nicht von äußeren Sinneseindrücken abhängt, wenn du von Zeugenbewußtsein schreibst.
    Könnte natürlich sein. Aber ich weiß es nicht und in der Sutta wird das leider auch nicht angesprochen.


    Aber wenn ich mal meditiere ist es ein nach Innen gehen und gerade wenn es eher in Richtung Vertiefung geht, könnte ich mir vorstellen, dass ich da nicht alles was im Außen passiert mitbekomme.
    Obwohl ich ja wach und bewußt meditiere. Aber die Aufmerksamkeit ist mehr auf den Körper und nach Innen gerichtet. Die Außenwelt hat dann ersteinmal Pause, bzw. ich gehe nicht so sehr auf die Außenwelt ein wie vielleicht in einer anderen Alltagssituation. Und bei jemandem der Nibbana realisiert hat und darin verweilt, ist das vielleicht noch viel stärker als bei mir und er bekommt dann unter Umständen in der Meditation nicht einmal Blitz, Donner und Unwetter mit. Während ich bei meiner Änfängermeditation vielleicht nur nicht die Ameise mitbekomme die mir über das Gesicht krabbelt, aber Blitz und Donner mich da schon rausholen würden.


    Ist vielleicht auch die Frage wo gerade der Fokus liegt. Ob auf der Welt und ihren Erscheinungen oder ob einen das gerade nicht interessiert und es mehr Richtung Vertiefung oder Nibbana geht. Das erklärt vielleicht auch warum der Buddha kurz nach seinem vollkommenen Erwachen, den Palisuttas zufolge, eher zu Passivität neigte und er nicht lehren wollte, weil er glaubte dass niemand ihn verstehen würde, bis Brahman Sahampati ihn darauf hinwies, dass es Menschen gibt mit wenig Staub auf den Augen und diese Wenigen es verstehen könnten. Worauf der Buddha ja dann erst mit seinen Siddhis sich die Welt anschaute und sah dass es tatsächlich Menschen gab die es verstehen könnten.



    Also bei mir persönlich ist es auf jeden Fall so, dass ich nicht immer alles mitbekomme was Außen passiert, wenn ich sehr tief meditiere. Es interessiert mich dann einfach nicht. Und meine Aufmerksamkeit ist bei den inneren Prozessen oder bei Glückseligkeit, Freude und Gleichmut. Und gerade wenn ich eher Jhanameditation mache, spüre ich auch irgendwann den Körper nichtmehr, da ist dann einfach nur Glück oder Gleichmut. Ich weiß in dem Moment nichteinmal, dass ich meinen Körper nicht spüre, weil selbst das uninteressant ist in dem Moment, weil es eine Fokusierung nach Außen wäre. Schon allein der Gedanke jetzt mal zu schauen ob ich den Körper spüre, wäre ein Austritt aus der Vertiefung. Erst wenn ich später darüber nachdenke oder bewußt die Jhanamediation aufgebe und zum Beispiel körperliche Prozesse betrachte wird mir der Körper wieder mehr bewußt.


    Deswegen kann ich das gut nachvollziehen was in dieser Sutta über das Nichtwahrnehmen von äußeren Dingen steht. Aber erklären warum das so ist oder warum mein Körper nicht umfällt, kann ich nicht wirklich.
    Die Meditation im Lotussitz soll aber zum Beispiel gerade auch deswegen so sein, weil man im Lotussitz nicht so leicht umkippt. Habe ich gehört.
    Oder die Tatsache, dass der Körper in der Vertiefung nicht umkippt, könnte auch ein Hinweis sein, dass auch alles sehr gut ohne Ergreifen und Identifikation als Ich und Mein funktioniert. So wie Atmen auch einfach passiert, ohne dass man sich da ständig drum kümmern muß. Ist ja eigentlich schon ein Wunder, dass ich auch im normalen alltäglichen Leben nicht ständig umfalle.
    Dein Zeugenbewußtsein könnte natürlich genauso richtig sein. Und ist ja auch kein Widerspruch.


    Sind aber nur so ein paar Überlegungen von mir, ich weiß ja nicht wie es wirklich ist.
    Vielleicht irgendwann mal. :)


    Danke Monika.


    Liebe Grüße

    Monikadie4.:


    ...
    Ein Buddha, der tief in Meditation "verschwunden" wäre und nicht wüsste, was um ihn herum möglicherweise Gefährliches passiert, ist undenkbar, vor allem nicht erleuchtet, also kein Buddha.
    ...


    _()_ Monika




    Liebe Grüße