Beiträge von Sôhei im Thema „Die Geschichte Tibets und der Buddhismus vor den Chinesen“

    void:

    Dass ein Gesellschaft säkular ist, heisst ja vor allem das die Regeln des Zusammenlebens von den Menschen verhandelt werden. Und nicht von einer unhinterfragbaren Autorität (heilige Texte, Orakel usw.) stammen. Das ist natürlich damit vereinbar, dass die einzelnen Leute eine Religion oder Weltanschauung haben. Und natürlich darf der Klerus partizipieren, aber er darf sich keine Meta-Position (Theokratie/Buddhokratie) anmassen.


    Ich glaube, dass es gar nicht so wenige Menschen gibt, die Denken dass es vielleicht nicht schlecht wäre, das mit Demokratie und Freheit runterzufahren und sich von irgendwelchen Gurus und heiligen Männern mit Rauschebärten ragieren zu lassen.


    Nun, das ist die Mär vom Staatsvertrag. Der Punkt ist aber halt der, dass wesentliche Elemente eben nicht wirklich zur Verhandlung stehen. Früher konnten die Leute dann als letzte Konsequenz woanders hin gehen; aber heute ist ja jeder Flecken Erde staatlich vereinnahmt.
    Und wie bereits in einem früheren Diskusr mit Bel mal von mir angeführt: Es gibt keine allgemein anerkannte Definition von Religion. Eine demokratische, christliche, humanistische, atheistische, materialistische, kapitalistische etc. Weltsicht wird von überzeugten Vertretern (Anhängern) immer auch aktiv nach außen, d.h. politisch gelebt. Politik kann gar nicht weltanschaulich neutral und wertfrei sein - dann wäre sie handlungsunfähig. Insofern ist Politik im Sinne aktiver Einflussnahme auf das Gemeinwesen nur die Weiterführung solcher persönlichen Überzeugungen.
    Und wie heißt es in der Präambel des Grundgesetztes: "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott..." Entweder ist das halt nur ein leeres Wort - dann ist die Frage, welchen Wert man einem Gesetzestext beimessen darf -, oder es wird hier gleich ganz zu Beginn der Bezug zur Religion hergestellt.


    Eine wie gewohnt inhaltlich schwache Retoure verbunden mit - ebenfalls wie gewohnt - herabsetzender Rede.