Beiträge von ByangChub im Thema „Umfrage: Welches Ziel verfolgt Ihr mit Eurer Praxis?“

    ByangChub:


    Warum nur die Gläubigen unterschiedlicher Religionen nicht nur immer ihre Sichtweisen vergleichen, sondern auch beide Recht haben wollen? Ist doch irgendwie absurd, oder?


    crazy-dragon:


    Das machen doch auch Buddhisten der verschiedenen Richtungen- noch absurder- oder?


    ByangChub:

    ByangChub's Aussage bezog sich auf Buddhisten und Mahayanisten, deren Religionen du wohl fälschlicherweise beide als "Buddhismus" bezeichnest.


    Dorje Sema:


    Guten Morgen ByangChub ,


    das "Pro - blem" ist ja genau dieses das Du dem Theravada durch Deine Haltung
    schadest


    Weder beabsichtigt ByangChub irgendeiner Tradition zu schaden, noch beabsichtigt ByangChub irgendeiner Tradition zu nutzen.


    Dorje Sema:


    und somit dem Buddhadharma da Du nicht verstehst das der Schwerpunkt im Mahayana auf den Grundlagen des Pali Kanon auf einem anderen Verständnis als dem von Dir zum besten gegebenem einseitigen Verständnis liegt .


    ByangChub gibt auch kein persönliches Verständis zum besten, welches er als "Buddhismus" bezeichnet. Aber Dorje Sema hat immer noch nicht verstanden, worum es geht: Es gibt den Überlieferungen des historischen Buddha, welche Buddhismus ausmachen, nichts hinzuzufügen und es gibt auch nichts wegzulassen. Wenn man aber hinzufügt oder weglässt, dann verlässt man die Lehre des historischen Buddha. Schon alleine aus dem Umstand, dass weitere Texte hinzugefügt werden, ergibt sich, dass die Überlieferung des historischen Buddha verlassen wird und es sich also gar nicht mehr um Buddhismus handeln kann. Zu behaupten, dass die Bedeutung aber doch die gleich wäre, ist unsinnig. Denn wenn sie es wäre, wozu dann das Hinzufügen weiterer Texte? Doch nur um die Freiheitsgrade von ursprünglicher Bedeutungen einzuschränken oder zu erweitern. Das Einschränken oder Erweitern von Bedeutung aber ist bereits das Verändern der ursprünglichen Bedeutung.



    Dorje Sema:


    Und wenn man Dich bittet Dich doch einmal zu den Lehren
    des Mahayana zu äussern dann kommt nicht viel mehr als Pommesbuden Buddhismus ala Dittsche dabei heraus .


    Wozu sich dazu äußern? Es ist glasklar, dass Mahayanismus ein Konglomerat von Hinzufügungen und Weglassungen ist, eine neue Religion, die "andere Schwerpunkte setzt". Letzteres wird ja auch von den Mahayanisten i.d.R. so bestätigt. Jede Umdeutung i. Sinne von Veränderung ursprünglicher Bedeutung bzw. der Freiheitsgrade von Bedeutung ist aber "Weglassung und Hinzufügung" zugleich.



    Dorje Sema:


    Das geht soweit das Du lügst indem Du Unwahre Sachen hier behauptest


    Ist es unwahr, dass es zusätzliche Mahayanasutren gibt? Ist es unwahr, dass Kommentarliteratur hinzugefügt wurde? Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht.

    crazy-dragon:
    ByangChub:


    Warum nur die Gläubigen unterschiedlicher Religionen nicht nur immer ihre Sichtweisen vergleichen, sondern auch beide Recht haben wollen? Ist doch irgendwie absurd, oder?


    Das machen doch auch Buddhisten der verschiedenen Richtungen- noch absurder- oder?


    ByangChub's Aussage bezog sich auf Buddhisten und Mahayanisten, deren Religionen du wohl fälschlicherweise beide als "Buddhismus" bezeichnest.

    Mausmaki:

    ...
    Übrigens nur nebenbei: Buddhaschaft bedeutet nicht, dass das Bewusstseinskontinuum erlischt, wie es im Hinayana gelehrt wird. Ein Buddha wirkt Wohle zum aller Wesen in den reinen Ländern. Das in aller Kürze.


    Jyotsna':

    Ah - dieser Unterschied in den Sichtweisen war mir noch nicht deutlich gewesen, aber es zwickte mich doch immer hier und da.
    Danke für die Aufklärung.


    ByangChub:

    Ja, ein wesentlicher Unterschied ist diese eternalistische Anschauung des tibetischen Mahayanismus doch und kommt dem gewöhnlichen Anhaften an der Vorstellung vom "ewigen Sein" sehr entgegen.


    Dorje Sema:


    ...
    Deine Behauptungen und Mutmaßungen sind schlichtweg Humbug die Deiner
    Phantasie entspringen .


    byang.chub hat sich mal eben erlaubt deine nichtssagenden ausweichenden Worte nicht mit zu zitieren. Aber da du das Wort "Phantasie" gebrauchst, will byang.chub dies gleich mal aufgreifen und - zum Zwecke der Differenzierung - feststellen, dass da, wo der Zen-Mahayanismus üblichwerweise schweigt, der tibetische Mahayanismus sich in phantastischen farbenfrohen Bildern ergeht, die (nicht nur) Kinderaugen zum Leuchten bringen. Dies mag daran liegen, dass die Phantasie im Vajrayana einen nicht unwesentlichen Stellenwert erhält.

    05102008:

    Das Erlöschen von Gier, Hass und Verblendung ist allerdings gleichbedeutend mit dem Erlöschen von jeglichem Egoismus. Ein Wirken zum Wohle aller Lebewesen ergibt sich daraus automatisch.


    Da! So einfach und doch so ergreifend und "logisch".
    Auch steht das Erlöschen von "Gier, Hass und Verblendung" und der von diesem Ziel geprägte Weg "dorthin" in direktem Widerspruch zur Meinung, dass es da etwas geben könne, was einer für sich selbst - sozusagen aus eigennütziger Motivation heraus - erreichen könne.

    Jyotsna':
    Mausmaki:

    ...
    Übrigens nur nebenbei: Buddhaschaft bedeutet nicht, dass das Bewusstseinskontinuum erlischt, wie es im Hinayana gelehrt wird. Ein Buddha wirkt Wohle zum aller Wesen in den reinen Ländern. Das in aller Kürze.


    MM


    Ah - dieser Unterschied in den Sichtweisen war mir noch nicht deutlich gewesen, aber es zwickte mich doch immer hier und da.
    Danke für die Aufklärung.


    Ja, ein wesentlicher Unterschied ist diese eternalistische Anschauung des tibetischen Mahayanismus doch und kommt dem gewöhnlichen Anhaften an der Vorstellung vom "ewigen Sein" sehr entgegen.


    Dabei übersehen die, dass die trotzdem an der 2km Marke vorbeikommen müssen, bevor sie sich weiter der 30km Marke nähern.


    Mausmaki:


    Im übrigen ist das Ziel, die kleshas zum Erlöschen zu bringen ein rein persönliches Ziel ohne andere Wesen einzuschließen. Wir zielen im Mahayana mit und in unserer Praxis darauf ab, alles zum Wohle der Wesen zu tun. Insofern kann auch alleine schon von der Motivation her so etwas nicht unser Ziel sein und es wird von solch einer Motivation, lediglich eigene, persönliche Ziele erreichen zu wollen deutlich abgeraten.


    Deswegen haben die so etwas wie Entsagung nicht nötig. Die beamen sich quasi gleich an die 30km Marke.


    Mausmaki:


    Das ist für uns eben nicht die richtige Motivation.


    Zumindest ist die Ablehnung dieser vermeintlichen Motivation eine attraktive Sprachregelung für die, die aus Gründen von Anhaftung und Schwäche keine Entsagung üben können.

    Jyotsna':

    im Grunde auch nicht ohne meine nervigen Nachbarn dorthin gehen. Ich würde schön in die ewige Glückseeligkeit abtauchen, und die (letztere z.B.) bauen hier mit ihrem Brett vor dem Kopf weiterhin den selben Mist - das fühlt sich für mich nicht richtig an.


    Du solltest vielleicht erst mal in der Lage sein, sie zu "sehen", deine "nervigen Nachbarn"? Warum weigerst du dich "sehend" zu werden und redest stattdessen von "Glückseeligkeit"?


    Warum nur die Gläubigen unterschiedlicher Religionen nicht nur immer ihre Sichtweisen vergleichen, sondern auch beide Recht haben wollen? Ist doch irgendwie absurd, oder?

    crazy-dragon:
    ByangChub:

    Verzeih, aber man kann es auch als "Defätismus" ansehen oder als Mangel rechter Anstrengung, wenn das nicht in diesem Leben erreicht werden will.


    Man kann sich viel vornehmen- und morgen bist Du tot... :?


    Aber genau dies ist der Grund für rechte Anstrengung: Der Tod ist sicher. Der Tod kann jederzeit kommen. Nach dem Tod werden viele in niederen Daseinsbereichen "wieder"geboren. Gegen Letzteres hilft nur rechte Anstrengung.


    crazy-dragon:


    Also ist für mich Antwort zwei klar: Ich setze mich nicht selbst unter Druck und bin bisher damit gut gefahren.


    "Bisher"? Wirklich? Das "bisher" scheint etwas sehr kurz gegriffen zu sein ...

    05102008:
    nikaya:

    Wobei mir die Unterschiede von Antwort1 und Antwort2 nicht so klar sind. "Noch in diesem Leben" ist keinesfalls sicher und erfordert alle Anstrengungen um "in diesem Leben so nahe zu kommen wie möglich". Einen Zeitplan kann man für die Befreiung nicht aufstellen, auch wenn es derartige Tendenzen gibt.


    Um diese Tendenzen ging es mir bei der Unterscheidung von Antwort 1 und 2, also letztlich darum, ob jemand sein Leben aus seiner gegenwärtigen Sicht als verfehlt betrachten würde, wenn das Erlöschen in diesem Leben noch nicht (ganz) verwirklicht werden kann (Antwort 1) oder ob er in diesem Punkt mit sich weniger "streng" ist, d. h. ergebnisoffener (Antwort 2), solange eben die Praxis nicht vernachlässigt wird.


    Viele Grüße


    Verzeih, aber man kann es auch als "Defätismus" ansehen oder als Mangel rechter Anstrengung, wenn das nicht in diesem Leben erreicht werden will.