Beiträge von Andi im Thema „Bin ich auf dem richtigen Weg?“

    Zitat

    Das Essen ist fad, weil es weder gut noch schlecht schmeckt, kein Computerspiel kann mich mehr fesseln und staunen lassen und selbst einen tollen Sonnenaufgang quittiere ich mit "sehen....sehen....sehen....". Wann kommt denn das weise buddhismus typische Lächeln, dass ich immer an den Mönchen sehe?


    Solche Momente kenne ich auch zu genüge. Beim Essen hilft es mir die Augen zu schliessen und jeden Bissen "dankbar" zu geniessen. Ich versuche die Wertschätzung ins Bewusstsein zu rufen. Man soll ja mit Freude achstam an alle alltäglichen Sachen herangehen. Gerade dadurch ist für mich in letzter Zeit Essen ein richtiges Highlight, vorher hab ich mein Leben lang geschlungen. Es geht ja nicht mehr geniessen zu dürfen, sondern einfach nicht an den Dingen anzuhaften. Wenn positive Sachen auftauchen bzw. die Sinne mir sagen "angenehm", dann kann ich mich ja auch darüber freuen.


    Beim Computerspielen bin ich aber selber noch auf der Suche nach der richtigen Einstellung. Ich war mit Abstand betrachtet (bevor ich mich bewusst auf den Weg begeben habe) richtig spielsüchtig. Darum betrachte ich mich immer selbst: "Warum hast Du jetzt Lust zu spielen? Willst Du Dich von etwas ablenken?"....Man will ja was sinnvolles mit seiner Zeit machen. Meistens vergeht mir durch dieses reflektieren, dann auch die Laune bzw. ich verliere nach spätestens einer Stunde die Freude an der Vergnügung.
    Andererseits denke ich: Wenn ich den ganzen Tag versuche achtsam und konzentriert mit meinem Geist umgehe, hat der Geist auch mal ein wenig Entspannung verdient. Jeder sollte sich Hobbys gönnen, die auch mal ein Abtauchen ermöglichen. Da bin ich aber selber auch auf der Suche, man macht sehr irgendwie schnell Vorwürfe die Zeit nicht sinnvoll zu verbingen, aber Selbstvorwürfe soll man sich ja auch keinesfalls machen. Vielleicht sollten wir auch ein wenig die Kirche im Dorf lassen. Man kann nicht von einem Tag auf den anderen Erleuchtung finden, unser Geist hier im Westen (abseits von Klöstern) ist von kindauf mit Sinnesräuschen geprägt. Unser Ego braucht vielleicht ab und zu auch mal ein wenig Besätigung. Da muss ich immer an den Dalai Lama denken, der offen zugibt, dass er zig Armbanduhren hat die er schätzt, dass er Fleisch konsumiert...Perfektion im meistern seines Geistes ist zwar das Ziel, aber wenn man sich zu sehr selbst diszipliniert ist es auch wieder ein Extrem, was man ja meiden soll.


    Ich wünsch Dir viele Erkenntnisse und ganz viel Lächeln :)