Beiträge von Andi im Thema „Zusammenhanglose Mischung aus Vorstellung und Anfängerfragen“

    Ich glaube jeder muss seinen Weg selber finden.


    Bei mir stand tatsächlich eigenes intensives Leid, was mich durch Zufall zur buddhistischen Philosophie gebracht hat.
    Ich hab mir vorher nie Gedanken gemacht, was da so eigentlich in meinem Kopf vorgeht :D


    Den Wunsch, sich selber zu entdecken, kann nur jeder selbst entwickeln.
    Nach aktuellem Stand hab ich auch nicht vor eine Sangha beizutreten, ich kenne keinen Buddhisten persönlich.
    Ich lese viel, reflektiere viel, sitze oft da und es macht Klick und mir fällt etwas was ich gelesen habe ein was einen aktuellen Bezug zu meinen Gedanken hat.
    Wer weiß, vielleicht kommt der Wunsch ja noch. Man ändert sich ja ständig :)
    Natürlich stelle ich es mir sehr hilfreich vor, wenn man einen Lehrer hätte. Aber auch dieser hat ja ganz eigene Ansichten, die man sich ja nicht zu Eigen machen soll/muss.
    Ich vermute daher, dass es auch von Vorteil sein kann, wenn man selber ohne jedwede Beeinflussung an die Lehre herangeht. Gibt ja unendlich viel gut zusammengefasste Bücher. Jedes Mal wenn ich ein solches Buch lese, entdecke ich die Lehre immer wieder ein wenig anders.



    Faszinierend finde ich, dass ich bei den ganzen Büchern bisher keinen Punkt gelesen hatte, dem ich ablehnend gegenüberstand.

    Zitat

    Ich rauche zu viel. Ich bin Fett. Ich verschleudere mein Geld für unnützen Krempel (Essen, Zigaretten, etc.). Ich Meditiere zu wenig (Phasenweise läuft es mal, aber dann lässt es wieder nach). Ich lese längst nicht so viele Buddhistische Literatur, wie ich müsste. Ich achte mich selbst nicht ausreichend. Und das alles macht mir Sorgen. Alle Versuche etwas daran zu ändern laufen immer wieder ins Leere. Ich starte einen Versuch, suche mir eine Sache raus (meistens das Meditieren, aufgelockert durch gelgentliches "Ich höre auf zu Rauchen" und "Ich mache jetzt mal Diät", seltener auch "Ich mach jetzt Sport!") und scheitere nach 2 bis 5 Tagen kläglich, bin deprimiert und mache mich dann wieder runter.


    Für mich selber versuch ich das auch zu analysieren. Die Einsicht ist da, es fehlt aber die Entschluss- und Willenskraft. Man spürt nicht 100% die "Dringlichkeit".
    Sport und Ernährung habe ich dieses Jahr aufgrund eines medizinischen Notfalls komplett umgestellt. Ein Signal meines Körpers: Mach wie Du willst, aber wenn Du noch ein paar Jahre haben willst, dann änder Dich und geh mal achtsam mit mir um (dem Körper). Gerade deshalb bin ich dem Horror dem ich da ausgesetzt war dankbar. Das hat rückblickend sehr starke Dringlichkeit und auch Willenskraft in mir erzeugt und erzeugt sie immer noch.


    Mit dem Rauchen bin ich auch noch am hadern. Man sieht ein, dass es falsch ist...aber scheinbar noch nicht genug. Wichtig ist, sich selber keine Vorwürfe zu machen. Ich hab gerade eine Kippe geraucht, dann war mein Geist wohl noch nicht stark genug :)
    Ich geh da aber trotzdem pragmatisch ran und versuche meine Willenskraft zu steigern. Zum Beispiel seit einer Woche gehe ich bewusst nur noch auf dem Balkon rauchen (unüberdacht, war lustig gestern frierend im Schneesturm), ich führe seit einem halben Jahr Strichlisten, drehe langsam und bewusst selbst mit Biofiltern. Das alles dient mir dazu meine Willenskraft zu steigern, bis vielleicht irgendwann der Punkt kommt, wo sie siegt.
    Der Nebeneffekt von diesem "achtsamen" rauchen ist aber schon da. Von über 30 Kippen vor einem halben Jahr bin ich auf im Schnitt 12-15 runter, ich rauch nur noch Biotabak (American Spirit, Organic Blend), durch den Sport spür ich quasi kaum noch Nebenwirkungen und fühl mich generell fitter. In den Zigarettenpausen bin ich achtsam und hab auch oft tolle Erkenntnisse weil ich zur Ruhe komme aus dem Alltagsgeschehen :D Machmal sitz ich da aber auch frierend und denk mir: Bist Du eigentlich lala hier zu frieren? Dann drück ich die Kippe einfach aus und geh rein ohne Selbstvorwurf :)


    Das ist aktuell mein Weg.


    Nochmal zentral: Keine Vorwürfe, Mitgefühl für Dich selber haben und einfach klar erkennen...es fehlt noch an Willenskraft. Dann irgendwie trickreich versuchen die auszubauen :) Kleine Schritte.
    Wenn ich spüren sollte: Heute bzw. Jetzt die letzte, dann renn ich aber auch sofort zum Heilpratiker und lass mir Nadeln in die Ohren stecken für 200 Euro. Ganz realistisch hat der Körper über Jahrzehnte eine Sucht auf das Nikotin aufgebaut. Alles was einem in den ersten schweren Tagen helfen kann, warum nicht? Aber ich spüre....dieses "Jetzt" ist noch nicht wirklich da :)