Beiträge von Sudhana im Thema „Anfänger-Frage zum Zazen“

    mindfullness:

    Meines Wissens ist im Zen die Gruppe nicht notwendig, aber natürlich ratsam.


    Nun - Zenpraxis alleine ist anders als Zenpraxis als Gemeinschaft (und ich schreibe bewusst "als" und nicht "in der"). Auch, wenn man alleine zu Hause so wenig wirklich getrennt von Anderen praktiziert wie in einer Gruppe. Aber um dies auch zu erfahren, ist das gelegentliche Praktizieren in einer Gruppe hilfreich.


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    snoopy2001:

    Das Zählen ist für den Anfang gut denn der Geist ist zerstreut.


    Mit ein wenig Übung gelingt es einem ganz hervorragend, immer exakt die Atemzüge von eins bis zehn zu zählen und trotzdem dabei den Geist auf die schönsten und zerstreuendsten Wanderungen zu schicken. Ich persönlich halte nicht so viel davon. Sicher - Konzentration muss man üben und die Konzentrationskraft (joriki) durch Training entwickeln. Dafür ist der Atem das geeignete Übungsobjekt - ich würde jedoch empfehlen, sich direkt auf den Atem zu konzentrieren. Also Ānāpānasmṛti oder das, was die Theravada-Leute Anapanasati nennen - vgl. MN 118:


    Atmet er tief ein, so weiß er 'Ich atme tief ein',
    atmet er tief aus, so weiß er 'Ich atme tief aus';
    atmet er kurz ein, so weiß er 'Ich atme kurz ein',
    atmet er kurz aus, so weiß er 'Ich atme kurz aus'.


    Das reicht dann auch schon. Den Rest des Suttas kann man für diese Übung ignorieren - es muss hier nicht die klassische "sechzehnfache Übung" sein.


    Die Theravadin kennen das mit dem Zählen der Atemzüge übrigens auch. In den Sutten steht freilich nichts davon, erst in Buddhaghosas Visuddhi Magga (Kapitel VIII).


    Natürlich gibt es auch Leute, denen das Zählen über eine Hürde hinweghelfen kann. Jeder Jeck ist anders. Ich würd's erstmal ohne probieren - und wenn doch mit Zählen, dann sich möglichst bald davon lösen. Einfach rumsitzen und immer von eins bis zehn zählen ist eine ziemlich dämliche Art, die Zeit totzuschlagen ...


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