Beiträge von ZENtrifugalkraft im Thema „Umgang mit Angst“

    Ji'un Ken:

    ... aber es gibt dort schon einmal einen großen Vorteil, gegenüber unserem Forum. Sie sitzen sich gegenüber, sie befinden sich in einem persönlichen Gespräch. Ich halte das bei einer solchen Thematik für unumgänglich.


    Nun, wenn der Betroffene aber unter latenter oder ausgeprägter Sozialphobie leidet, ist genau das ein ernstzunehmendes Hinderniss und die Anonymität des Netzes mitunter die bessere "Therapie".
    Psychologen, Soziologen, Philosophen ... alles keine verfizierbaren Wissenschaftler, es sind Meinungsaüsserer, die den heiligen Gral jede Woche woanders sichten, und diejeniegen, die es nicht tun und WISSEN wo er versteckt ist, sind die größten Scharlatane!
    Neurologen und zT auch Psychiater sind die einzigen Ansprechpartner bei echten Hirn-"Anormalitäten", worunter ich alles subsummiere, wo entweder "NUR" eine permanente Neurotransmitter-Imbalance vorliegt, oder echte struktuelle Veränderungen an der Hardware erkennbar sind (sehr erfahrene Mönche weisen übrigens selbst strukturelle Veränderungen im Verglich zur Norm auf!!!, und in der NT-Balance sowieso) - aber liegt diese/s beim TE vor?Bestimmt mehr als beim Durchschnittsbürger, aber hat diese/s schon pathologische Signifikanz? Sicher "Soziale Phobie" hat ne ICD-Kennung und je nach Ausprägungsgrad gehört diese oft sogar stationär "behandelt". Der Behandlungserfolg in solchen "Fach"kliniken ist allerdings, inklusive Nachsorge, lächerlich. Die "Akut"behandlung (bei exzessiven "Schüben" oder "Phasen") ist sicherlich dort am sinnvollsten (40% = entspanntere Umgebung, weitere 40% = Medikamente und 10% andere Mitbetroffene + 10% Therapeuten) - die Nachhaltigkeit solcher "Aufenthalte", die Erst- oder Reintegration der Betroffenen... sorry, aber da bekommt keine Klinik ein gutes Zeugniss.


    Falls es dem TE momentan katstrophal schlecht geht, dann mit Rettungshubschrauber in eine Akut"Klinik", falls er es "nicht mehr länger" aushält, dann einen Platz in einer Reha anmelden. Falls es jedoch nur um "Persönlichkeitsentwicklung" mit einem Doppel-Plus geht, können weder diese Schlaumeier noch jene Auswendigkönner wirklich helfen. Alle Theorie verliert wie sehr oft am Pfrüfstein ihre Gültigkeit.
    Selbst "Selbsthilfegruppen" sind zu oft kontraproduktiv.
    Ab hier spreche ich einzig und allein für Depression/Sucht. SHGs waren der größte Rückschritt, Hemmklotz, Patex das ich erfahren habe. 2 Stunden mit diesen defizitorientierten Jammerfritzen haben es fast immer geschafft meine Ressorcen-Ansammlung der Woche zu killen. Dieses gegenseitige Schulterklopfen, Unisono-Heulen, Klageliederanstimmen - schafft definitiv Gemeinschaft und Solidarität und man fühlt sich verstanden... Es bringt nur nichts, im Gegenteil, man vampiert sich gegenseitig. Erst als ein Typ mal meinte, er freut sich auf zuhause, weil sein Hund da schon schwanzwedelnd wartet und das Streicheln ihm die einzige Freude ist- fiel der Groschen: Liebe empfangen- Freude schenken. Mehr erwarte ich nicht vom Leben.
    Alles was mich nervt, ängstigt, stimmungsversauend wirkt... habe ich radikal verbannt, alles was mich erfreut, aufbaut, Mut spendet... kultiviert. Dauert seine Zeit, aber irgendwann war ich "infiziert" und echt glücklich. In solchen Phasen ist dein Schicksal/du allein das Zentralgestirn. Und je nach Wertesystem momentaner Anhaftungs-Tendenz musst du die Geschichte primär für dich klären!


    Nach der "Stabilisierung" aber seinen Dank in Form von echter Hilfe zurück zu geben, ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor. Den vergisst man leider all zu gern - Ich bin übrigens auch wieder "zwangsrekrutiert".