Beiträge von void im Thema „Umgang mit Angst“

    Karnataka:

    Hier hilft es aus meiner Sicht, eine Art Schlüssel zu finden, der jene Sicherheit gibt: ich kann das!


    Vielleicht kannst du, Christian, irgendwas damit anfangen? Was genau diese persönliche Magie ausmacht, von der man dann so überzeugt ist, muss man natürlich selbst rausfinden. So verlernt man die Angst vor der Angst, behaupte ich.


    Man kann auch vollkommen anders an die Sache herangehen: Denn Angst ist ja letzendlich immer die Angst, die Dinge nicht unter Kontrolle zu haben. Also dass irgendwas fundamental nicht richtig ist oder alles jederzeit zusammenbrechen kann. Gegenüber diesen Unwägbarkeiten sucht man Sicherheit.


    Und auch die "Angst vor der Angst" ist etwas, was dem Wunsch nach Sicherheit und Kontrolle entspringt. Buddhitisch gesehen macht es dann aber Sinn, diesen Wunsch nach Konteolle Stück für Stück zurückzufahren und einen Welt annehmen zu lernen, die nicht kontrolierbar ist und auch nicht unbedingt dauernd immer kontrolliert werden muss. Und auch sich selber in seiner Unvollkommenheit anzunehmen. Also, dass man halt manchmal ein rechter Trottel im Chaos ist. Ein unperfektes Wesen in einer unperfekten Welt.


    Für mich ist das schwer, weil ich ja ein wenig ein Kontrollfreak bin, der alles verstehen und analysieren will. Und es schwer annehmen kann, dumm und hilflos da zu stehen.

    Hi Christian,


    Angststörungen sind ja eine Volkskrankheit. Aber auch da gibt es ja verschiedene Abstufungen. Man kann "ängstlich" sein, aber auch vor lauter Panik nicht schlafen können. Und es gibt natürlich alle Arten von Depression, bei denen man zum Psychologen sollte. Von daher würde ich mich informieren, ob dein Ausmaß von Angst einen Therpeuten braucht oder nicht.


    Angst manifestiert sich als ein ganz bestimmtes Muster von Verspannungen im Körper. Es kann sinnvoll sein, diese Muster im Detail kennenzulernen. Und dabei auch die "Freheitsgrade" die man in jedem Moment hat, wahrzunehmen, um nicht immer weider "automatisch" in diese Muster zu verfallen.


    Das wesententlich körperliche Merkmal der Angst - von dem sie auch ihren Namen hat, ist die Enge. Der ganze Körper verspannt sich, so als versucht er die wichtigsten Organe zu schützen: Der Bustkorb zieht sich zusammen. Der Kopf beugt sich nach vorne. Der Nacken verspannt sich. Augen und Ohren werden, anstatt sich der Welt zu öffnen. Der Atem wird, anstatt dass er tief ist, flach. Bei Angst versetzt sich der Körper in den Ausnahmezusstand.


    Von daher hat der Umgang mit Angst viel mit der richtigen Haltung zu tun. Weil körperliche Haltung und geistige Haltung eng zusammenhängen. Angst ist eine misstrauische Verschlosseneheit und ihr Gegenteil ist eine freundliche Offenheit. Und wie ne Muschel, die sich bei Gefahr verschliesst, begeben wir uns in ersteren "verhärterten" Zustand, um unsere empfindliche Weichheit zu schützen.


    Die negativen Gedanken und Sorgen - der Strudel - setzten erst auf diesen körperlichen Zuständen auf. Sich auf sie zu konzentrieren führt eher noch in den Strudel der Angst hinein, weil man den Kopf nicht wendet uns statt auf den Projektor zu untersuchen auf das starrt, was auf der Leinwand stattfindet.