Beiträge von void im Thema „Mond und Sterne streicheln“

    xt-mike:

    Man, Jo,Jo, der Threat-Titel zitiert doch nur Worte Gotamo Buddhos, der sich oft poetisch ausdrückte,
    weil er noch nicht ahnte, was für Rüpel da später in seine Fußstapfen treten würden....! :badgrin:
    Sie drücken aus, dass er sich während der Meditation vollständig frei im Raum bewegte,
    ohne den Begrenzungen der Persönlichkeit zu unterliegen, nicht dass er schwul war oder dergleichen.
    Man glaubt es nicht. :lol:


    Was ist den poetisch? Ich denke die Leute haben sich früher weniger sachlich augedrückt und auch Bilder benutzt.
    Aber ich denke nicht dass Buddha ein Schwärmer war und auch nicht jemand der in seinen eigenen Worten schwelgte und sich unglaublich gerne selber reden hörte.
    Manchmal artet der Versuch, mit möglchst wenig Worten, möglichst viel auszudrücken in Poesie aus.
    Ohne aber, das dabei der Wunsch nach Poesie oder die Freude am Ausdruck das Ziel wären.


    Oft ist es auch so, dass uns der notwendige Kontext fehlt, um damals geläufige Bilder angemessen zu verstehen.


    Ich kann mich nebulös an eine Stelle bei Volker Zotz erinnern, wo gesagt wird, dass der Mond im vorbuddhitischen Dernken eine enorme philosophische Bedeutung hatte.
    Erst dadurch, dass einem der Kontext fehlt, könnten die Worte als Kitsch und Schwämerei erscheinen.

    xt-mike:


    vom Versuch, die Vermessung der Welt im Jenseits weiter zu treiben war hier die Rede nicht, sondern
    von der Anregung Gotamo Buddhos, sich heiter besinnlich, natürlich und unverstellt über Meditationserleben
    auszutauschen. Gotamo sprach zum Beispiel vom Fliegen, vom Mond und Sterne streicheln,vom Abtauchen
    in die Meere und von vielem Erlebbaren mehr.


    Buddha verglich sich ja mal mit einem Arzt, dem es darum geht einen Pfeil rauszuoperieren und der dabei nicht fragt, woher der Pfeil kam und warum er geschossen wurde. Anstatt sich das zu verfransen, fragt er immer nach der Ursache des Leidens und seiner Beseitigung.


    Ich denke dieser nüchterne Pragmatismus macht auch im Bezug auf die Meditation Sinn. Natürlich kann es helfen jemandem, sihc mit jemanden, der in der Meditation viel erfahrener ist als man selbst, auszutauschen, wenn man nicht so genau weiss, wie man jetzt weiterkommen soll. Wenn man sich unsicher ist, ob jetzt ein bestimmter Zustand ein Schritt in die richtige Richtung ist oder nur eine Spinnerei in der man sich verfängt. Aber macht es wirklich Sinn, darüberhinausgehend darüber zu plaudern, was so alles in einem vorgeht?


    Ich denke Buddha interessierte sich überhaupt nicht so für das "Erlebbare". Er ist jemand den Wald zügig, festen Schrittes in Richtung der Befreiung vom Leid durchqueren will ohne rechts und links zu schauen. Während jemand mit viel Neugierde vielleicht den Wald selber faszinierend und geheimnisvoll findet und sich eben an dieser Exotik erfreut. Der umherstreift und interessante Felsen, prächtige Moose, unbekannte Tiere und lauschige Flecken sucht und geniessen kann. Wir sind sehr viel näher an letzterer Einstellung und so ist es nur natürlich für uns, Meditation als etwas zu sehen, in dem man schwelgen kann. Etwas Außergewöhlcihes, auf das man stolz sein kann. So wie eine exotische Urlaubreise oder eine abenteuerliche Bergtour. Es liegt vollkommen nahe Meditation als einen Wunderwald zu sehen, über den man Geschichten erzählen kann.

    xt-mike:

    Eine wunderbare Vorstellung! Vielleicht läßt sich auch hier im Forum darüber reden, was während der meditativen Vertiefung erlebbar ist?!


    Das Ich ist ja ein System fester Strukturen während Meditation ein Raum sein kann, wo diese festen Strukturen in Frage gestellt werden und durchlässig werden. Das da die eigenen Erwartungen und Denkstrukturen in Zweifel gezogen und losgelassen werden, funktioniert ja vor allem dadurch, dass das wo von der Alltagerfahrung abweicht. Die Gefahr beim darüber reden ist jetzt der, dass man dadruch die inneren Welten kartographiert und sortiert. Also wieder zu etwas Bekannten/Kontrollierbaren macht.


    Wo man dann statt im Unbekannten zu landen, das einen selbst in Frage stellt, mit dem Stadplan dasteht und Versenkungszustände abhakt wie Sehenswürdigkeiten. Der Geist ist sehr gewieft darin, einen so zu täuschen, dass das erlebte den eigenen Ewartungen entspricht. Es gibt gar nicht so wenig Leute, die irgendeine Einheitserfahrung hatten, daraufhin dachten sie wären erleuchtet oder zumindest ziemlich weit, und begannen Jünger um sich zu scharen ("Seht die Sandale!") und fragwürdige Seite zu verfassen (Ich war im Nirvana und es war blau und roch nach Käse)


    Deswegen sollte man da extrem skeptisch sein anstatt da rumzurennen und zu fragen: "Zeigst du mir deins, ich zeig dir auch meins". Es kann auch richtigen und wahrhaftigen tiefen Meditationserfahrungen schaden, wenn man sie rationalisiert und damit trivialisiert. Mann sitzt dann nächstes mal auf den Kissen rum, und ist traurig, dass man keine mehr so "tolle und tiefe" Meditationserfahrung hatte wie gestern.


    Meditation kann ja ein Gegenmittel gegen all unsere alltählichen Anhaftungen und Süchte sein. Wenn man aber jetzt bestimmte Meditationserfahrungen zu einem "etwas" macht, was soll dann dagegen helfen?