Beiträge von Lirum Larum im Thema „vermeidung“

    Hallo Mathilda,


    klingt nach einem Suchtproblem seinerseits?
    Da kann man ja auch so richtig schön mit hineingezogen werden, weil der Süchtige so hilflos ist (und darin so stark)...


    Wichtig für den "Coabhängigen" ist es, wieder zu lernen, an sich selbst zu denken: "Wenn Du etwas ändern willst, lieber Suchtmensch, so wie Du und ich uns das wünschen, dann ist das sehr schön! Bitte tue es, ich will dich gern darin unterstützen. Aber ich kann es nicht für Dich ändern. Es ist Deine Sache.
    Wenn Du nichts änderst, ist es auch Deine Sache und ich bin nicht schuld. Und ich weiß dann auch, wie es mit mir weitergeht, weil ich gelernt habe, dass das Leben mehr ist, als sich ständig um Dich zu kümmern."


    (Ich weiß, ich habe jetzt vielleicht doch falsch getippt. ;) )



    Jedenfalls ist es bei mir mit den Erwartungen irgendwie anders, ich kann's am besten mit Volksweißheitssprüchen ausdrücken, weil mich diese Sache mit den enttäuschten Erwartungen schon seit meiner Kindheit begleitet:
    < Es kommt immer anders als man denkt > (was ja auch total gut sein kann), und < Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.>


    Ich bringe es nach meinen Erfahrungen gar nicht mehr fertig, die Dinge fest zu werten oder zu erwarten. Alles ist so facettenreich und hat so verschiedene Seiten.
    Was ich heut für gut und wichtig halte, kann sich morgen als Fehleinschätzung herausstellen - und dann wäre es vielleicht sogar schlimm gewesen, wenn meine Erwartungen sich erfüllt hätten.
    Deshalb lieber einfach gucken, was kommt, dem entsprechend handeln und dann kann man sich ja ruhig darüber freuen, wie es gekommen ist - gegebenenfalls. Dann braucht man sich auch nicht damit abärgern, dass es nicht den Erwartungen entsprechend eingetroffen ist. :)

    mathilda:

    vielleicht mag das zu bedeuten haben, dass mathilda ein kleiner troublemaker ist :oops:

    Ganz sicher vollkommen falsch geraten! ;)

    Zitat

    am besten klärt ihr das unter euch,


    Richtig. Es gibt sogar sowas wie eine PN-Funktion hier, wo man die Dinge oft viel besser bereinigen kann. Komischerweise - wenn das Publikum weg ist, steht man auch plötzlich nicht mehr auf der Kanzel oder am Pranger.


    Zitat

    ich finde es sehr gut, verschiedene ansichten zu diesem thema zu sehen, und hoffe, dass andere leute da auch irgendwie was von haben können.


    Das war auch noch ein Tipp, den ich bei Problemen der Entscheidungsfindung auf den Lippen gehabt hätte - so macht es mein Mann immer:
    Er bespricht ein Problem, das ihn schwer beschäftigt mit allen möglichen Leuten. Dies hat 1.) den Effekt, dass er es sich restlos von der Seele redet (@stefannbg: da hätten wir wieder das "Ventil"), und 2.) holt er mannigfaltig Ratschläge von den verschiedensten Leuten ein - daraus erstellt er sich dann ein Bild der Situation und sucht sich dann das aus, was sich für ihn am stimmigsten anfühlt.

    mathilda:

    ...
    ich weiß überhaupt nicht, was schafgarbenstengel sind. ...


    Ja, ein Orakel, aber nicht um die Zukunft vorauszusagen, sondern um die Situation aus einem höheren Blickwinkel zu beleuchten - wenn man also gar nicht meditiert, nützt einem das Beleuchten auch nichts. ;)


    Die Schafgarbe ist eine Wiesenblume.
    Deren Stengel kann man nach dem Trocknen zum Legen des I Gings verwenden.


    Aber meist "strahlt" ja jeden was anderes an, wenn man ganz dringend Hilfe braucht. War also nur ein Beispiel.
    Such Dir dogmafreie, (non-virtuelle), Helfer auf Deinem Weg.

    mathilda:

    wieso tun menschen sich selbst weh und tun dinge, von denen sie wissen, dass sie nicht gut für sie sind?
    und ist die lösung zur behebung des problems schlicht und einfach, die guten dinge anstelle der schlechten zu tun? und warum ist das so schwer?


    Hallo Mathilda,


    was ich zu diesem Thema zu schreiben habe, ist vielleicht nicht 100% buddhistisch, sondern eher aus meinem Erfahrungsschatz.


    1. Natürlich kannst Du Deine Fragen nur selbst beantworten. Niemand hier kann Dir raten, wie Du mit einem Menschen, der Dir wichtig ist, umzugehen hast.


    2. Ich kenne dieses Gefühl allerbestens, wenn man meint, man sollte handeln, aber man weiß nicht wie. Alle Varianten sind möglich - man weiß nicht welche richtig ist.


    Früher mal, in einer besonders verzweifelten Phase, ging ich in die Stadtbücherei, Sachbuchabteilung, mit dem Gedanken: "Ich brauche unbedingt Hilfe - ich weiß nicht mehr weiter."
    Das erste Buch, dass mich schon beim Hereinkommen "anstrahlte", war eine westliche Erläuterung zum I Ging (chinesisches Buch der Wandlungen).
    Ich befasste mich damit, kaufte mir das Original und legte mir täglich die Schafgarbenstengel, las die die Bilder und Kommentare und war oft erstaunt, wie es das Gegenteil von dem zu mir sagte, was ich nun vorher gedacht hätte, oder was Freunde mir rieten.
    Nun ist es mittlerweile 14 Jahre lang mein Begleiter (den ich heutzutage nur selten befrage), und es hat mir viel der asiatischen Lebensweisheit vermittelt: innehalten, statt Dinge über den Zaun brechen, an meine eigene Nase fassen, z.B. Aber eben auch Entscheidungshilfen gegeben.
    Ohne meine gleichzeitige Meditation, wäre das I Ging aber ein schlechter bzw. nutzloser Ratgeber gewesen - weil man dazu neigt, Dinge fehl zu interpretieren, um es sich so hinzubiegen, wie man sie gern hätte.


    Denn 3.: Es geht ja im Endeffekt darum "Was tue ich?", höchstens "Was lasse ich mit mir machen?". Vom ursprünglichen "Was tut er mir an", kann man wegkommen, weil es nichts als Streit und Leid bringt. Damit will ich aber auf keinen Fall sagen "Erdulde alles, es liegt nur an Dir."
    Nein, ich bin jemand, der viel von Trennungen und Vermeiden hält, wenn es notwendig ist.
    Nur, geht das nicht "einfach so" - man muss schon mit dem Thema fertig werden.
    Aber man muss auch an sich selbst denken - wirklich. ;)


    Gute Grüße von
    Jyotsna'