Beiträge von Jojo im Thema „Dharma-Reden vor der Sangha?“

    lubob:

    Jojo: Das heißt, ihr habt es versucht und es hat nicht funktioniert? Wenn ja, habt ihr einen Leiter oder eine Leiterin und hat die mal gezielt Leute angesprochen oder wurde das Thema in den Raum gestellt und dann war Schweigen?


    Wir haben eine Person, die das Dojo leitet, aber keine Lehrbefugnis hat. Es wurde alles mögliche versucht. Ich glaube, es ist das Setting. Wenn alle im Kreis sitzen speziell zum "Dharmagespräch", fangen die Leute an nachzudenken, ob sie das können oder dürfen und ob sie genug wissen...


    Beim Frühstück ist klar, dass es nicht ums Bescheidwissen geht, und auch nicht darum, einen Wissenszuwachs zu erreichen. Oft sind persönliche Situationen der Aufhänger, dann wirft jemand eine Sutrenzeile oder eine Zengeschichte ein und schon ist man mitten im schönsten Dharmagespräch. Am besten ist es, wenn es keiner merkt. Und wenn mal ne Pause entsteht, beißt man halt ins Brötchen und gießt Kaffee nach, oder das Thema wird eben gewechselt.

    Offiziell angesetzte Dharmarunden mit Themenvorgabe funktionieren bei uns nicht. Dann sitzen alle stumm herum und gucken dumm. Alle bemühen sich, "recht" zu reden und das geht dann regelmäßig den Bach runter.


    Wir frühstücken aber einmal in der Woche zusammen. Dabei ergibt sich meistens von selber ein Gespräch über das Sitzen und so Themen. Da bei uns keiner die Lufthoheit über die Lehre besitzt, äußern sich alle ziemlich freimütig, und das finde ich immer interessant.