Namaste!
@ bel & Ji'un Ken:
Meinen Herzlichen Dank für Eure Mühen!
Jan:
Meines Wissens wurden wahrscheinlich ursprünglich alle Mönche in China, Japan, Korea und Vietnam mit den jeweils bekannten Pratimoksha-Gelübden ordiniert.
Im achten Jahrhundert n. Chr. hat dann der japanische Mönch Saichô für seine Tendai-Shû (japanische Schule die sich auf die chinesische Tien'tai-Schule bezieht) eine "Mahayana-Ordination", basierend auf dem Brahmanetz-Sutra, eingeführt. In seinem Orden mussten alle Mönche diese Mahayana-Ordination nehmen. Zusätzlich konnten sie nach Wunsch auch die Pratimoksha-Gelübde nehmen.
Saichô's "Mahayana-Ordination" wurde in der Tendai-Shû zum Standard, und diese Schule wurde neben der Shingon-Shû (japanischer Vajrayana) schnell zur wichtigsten Japans.
Dogen Zenji gehörte ursprünglich (ebenso wie Eisai) der Tendai-Shû an, als es in Japan noch keine eigenständige Zen-Schule gab.
Nachdem er aus China als erster japanischer Patriarch der Sôtô-Shû zurückkehrte, führte er für seinen Orden eine abgewandelte Form von Saichô's "Mahayana-Ordination" ein.
Saichô's Mahayana-Ordination mit den 10 Hauptgelübden und den 48 Nebenregeln wird mittlerweile in fast allen buddhistischen Schulen Japans (wohl nicht in der Risshû) anstelle der Pratimoksha-Ordination angewendet. Die Mönche durfen so außerhalb der Übungs-Klöster "zölibatfrei" leben und auch heiraten.
Bei Thich Nhat Hanh gibt es die "Fünf Achtsamkeitsübungen" und die "Vierzehn Achtsamkeitsübungen". Letztere stellen eine von Thich Nhat Hanh entwickelte Ordination im Intersein-Orden dar, die aber auch Laien nehmen können. Die Vierzehn Achtsamkeitsübungen orientieren sich, so Thay, am Brahmanetz-Sutra, dessen Zusammenfassung sie sein sollen. Ob die Mönche in seinem Orden auch noch zusätzlich die Pratimoksha-Gelübde nehmen, weiß ich nicht.
< Gasshô >
Benkei