Beiträge von diamant im Thema „Milarepa und andere Yogis Fragen“

    Fragen stellen ist wüsten? Die Bücher, die ich empfohlen hätte, wurden schon genannt. Sei doch froh, dass ich mir das Filmchen sogar angetan habe. Ich bin natürlich keine 20 mehr, aber wenn mir einer nach jahrelangem Retreat sowas erzählen würde, dann wüsste ich, das ist Zeitverschwendung. Man sollte dabei einfach verstehen, (meine alte Rede), dass man das, was in einem anderen Hirn vor sich geht, nicht einfach auf sich übertragen kann. Da ist also einer unfähig, wenn er nicht in eine Höhle etc. geht, seinen Geist zu konzentrieren. Da kommt er nach Jahren raus und hat die Erkenntnis XY gewonnen. Frage: Bin ich unfähig, meinen Geist außerhalb einer Höhle hinreichend zu konzentrieren? Steht die Erkenntnis des Yogi im Zusammenhang mit dem Aufwand oder kann ich die auch anders gewinnen? Die Fragen kann sich jeder selbst beantworten, aber besonders bewundernswert finde ich in meinem Alter solche Bemühungen nicht mehr. Das Ergebnis erscheint mir dürftig. Meines Erachtens lernt man übers Leben und seine Existenz wie die Funktionsweise des Geistes am meisten, wenn man neben meditativer Konzentration das Alltagleben sucht und dieses Wechselspiel beibehält. Darum können mir sogar Leute, die nie in einer Höhle waren (Literaten, Philosophen, Religiöse, Agnostiker), durchschnittlich mehr Weisheiten verklickern als die Yogis.


    Das Interesse an Yogis im Allgemeinen passt natürlich zum Interesse an Milarepa und damit ja auch an magischen Dingen und Fähigkeiten. Ein alter Traum der Menschen, und ich bin sicher, von diesen Tibetern hoffen noch heute welche, nochmal durch die Luft schweben zu können, so wie die Theravadin sich an der Stelle im Palikanon die Zähne ausbeißen, wo den Erwachten verheißen wird, durch Wände gehen zu können.

    Den Film über die Yogis finde ich auch interessant - weil er so nichtssagend ist. Fast alle behaupten irgendetwas - habe dies un das getan, beherrsche das und das, aber gezeigt wird nichts, und die einzige Erkenntnis aus dem ganzen jahrelangen Retreat ist dann, dass der Geist schwerer zu beherrschen sei als der Körper (was man im Grunde auch noch beweisen müsste, ich kann z.B. immer noch lesen und schreiben, aber keine 1000 Meter mehr rennen).


    verrückter narr: Was ist denn an der Lersi-Tradition so interessant? Dass im subtropischen Klima Leute kaum Luft unter einer Maske bekommen und dabei unruhig werden? Oder die ethnologisch-religiöse Kuriosität?