Beiträge von Nils im Thema „Himmel und Hölle“

    brigittefoe:

    Hier geht es um andere Dinge
    um das wahre Schauen.


    Und was ist das wahre Schauen? Wenn wir die ewigen Kriege, die kapitalistische Ausbeutung, die Armut, die Umweltzerstörung, das äußere und innere Unglück der meisten Menschen auf der Welt betrachten, erscheint die Welt als die Hölle. Der indische Meister Sai Baba lehrte: "Es gibt keine Hölle, die Welt ist die Hölle." Diese Sicht ist durchaus sinnvoll. Wir als Buddhisten kennen den Weg aus der Hölle, den achtfachen Pfad. Die Welt als Hölle zu sehen hilft uns Mitgefühl zu entwickeln und als Bodhisattva tatkräftig für eine glückliche Welt zu arbeiten, also die Welt in ein Paradies umzuwandeln.


    Ich wachte heute auf und empfand meine Welt als Hölle. Es gab letzte Nacht einige Reinigungsprozesse und ich war schlecht drauf. Ich ging spazieren und machte dabei meine Reinigungsübungen (Visualisierungen, Mantras, Atemübungen, Handbewegungen). Die Kundalini-Energie erwachte und plötzlich verwandelte sich meine Welt in das Paradies. Ich sah die grünen Bäume, die schönen Blumen, hörte die Vögel singen und spürte das warme Licht der Sonne auf meiner Glatze. Wie schön ist es eine Glatze zu haben :lol:

    Elke:

    Muss ich denn, was eine etwas wunderliche alte Dame so von sich gibt, für bare Münze nehmen, nur weil sie darüber Bücher schreibt?


    Nein. Man sollte letztlich selbst nachdenken und seinen Weg der Wahrheit finden. Gerade bei dem Thema Leben nach dem Tod ist das sehr schwierig. Aus meiner Sicht gibt es aber zu viele Indizien, um die Möglichkeit auszuschließen. Einiges von dem was sie in dem Video sagt, habe ich auch erfahren.

    kongjiazhong:
    Zitat

    Der Islam bezieht wesentlich seine Kraft daraus, dass die Gläubigen ins Paradies und die Ungläubigen in die Hölle kommen.


    Das ist bei den Salafisten widerwärtiger Standard, ich weiß aber nicht, inwiefern dies auch für den sunitischen Mainstream und für die Shia gilt.


    Das ergibt sich bereits aus dem Koran.

    Anandasa:
    Zitat

    Ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Viele Indizien wie die Nahtodforschung weisen darauf hin.


    Das sei dir natürlich unbenommen. Ich kann für mich aus der Nahtodforschung nicht viel verwertbares ziehen. Dem Tod nah bekommt das Gehirn zu wenig Sauerstoff. Dann funktioniert es nicht mehr "richtig". Was sich dann genau abspielt, kann niemand sagen. Die Wissenschaft weiß nur sehr wenig darüber wie das Gehirn funktioniert. Was passiert, wenn der Sauerstoff nicht ausreichend ist, kann sie überhaupt nicht sagen. Vielleicht wertet dann das Gehirn die Seh-Reize nicht mehr richtig aus, und die Leute sehen nur noch weiß (diese Licht, von dem Leute mit Nahtoderfahrung berichten). Die Wissenschaft kann nicht einmal sagen wie Träume entstehen und was dabei im Gehirn passiert. Wobei es beim Träumen keinen Sauerstoffmangel gibt. Also wie soll man dann die Nahtoderfahrungen beurteilen können?


    Ich habe mich intensiv mit der Nahtodforschung beschäftigt. Das sind meine Erkenntnisse: 1969 veröffentlichte die Ärztin Elisabeth Kübler-Ross ihr Buch “Interviews mit Sterbenden”. Die Ärztin traf auf die erstaunliche Tatsache, dass viele Menschen mit Nahtoderfahrungen während ihres kurzzeitigen Todes in das Jenseits blicken konnten. Während ihres Erdenlebens blinde Menschen konnten plötzlich im Jenseits sehen. Sie konnten vom Jenseits aus das Geschehen auf der Erde beobachten. Die angegebenen Tatsachen wurden überprüft und stellten sich als wahr heraus.


    Wie konnte ein Zeit seines Lebens blinder Mensch im Zustand der Bewusstlosigkeit nach einem Verkehrsunfall seine Mitmenschen sehen und nach seiner Wiederbelebung genau beschreiben? Die einzige vernünftige Erklärung ist, dass der Mensch eine Seele hat, die vom materiellen Körper unabhängig ist.


    Besonders bekannt ist der sogenannte Gebissfall. Ein älterer Mann wurde in einem Krankenhaus in den Niederlanden operiert. Ihm wurde sein Gebiss herausgenommen, damit der Beatmungsschlauch gut eingeführt werden konnte. In der Hektik der Operation verlegte die Krankenschwester das Gebiss und konnte es nachher nicht wiederfinden. Zum Glück trat der Mann während der Operation aus seinem Körper aus und beobachtete von oben die Krankenschwester. Als er später wieder ins Bewusstsein kam, konnte er genau sagen, welche Krankenschwester das Gebiss wohin gelegt hatte.


    1975 schrieb Raymond Moody sein Buch “Leben nach dem Tod”. Darin protokollierte er die Nahtoderfahrungen von 150 Menschen. Viele berichteten, dass sie nach ihrem Tod durch einen dunklen Tunnel geflossen und in eine Dimension des Lichts gekommen waren. In der Lichtwelt trafen sie auf heilige Lichtwesen und auf bereits verstorbene Verwandte. Sie erfuhren Dinge, die sie vorher nicht gewusst hatten.


    Der große wissenschaftliche Durchbruch erfolgte 1991. Die 35-jährige Pam Reynolds musste am Gehirn operiert werden. Sie bekam eine Vollnarkose. Ihre Augen wurden verbunden und ihre Ohren verstöpselt. Und genau in dieser Zeit hatte Pam Reynolds ihre ersten außerkörperlichen Erfahrungen. Sie schwebte mit ihrer Seele aus dem Körper heraus. Sie beobachtete von oben herab alle Einzelheiten der Operation. Ihr Kopf wurde mit Messgeräten verkabelt. Ihr Blut wurde aus dem Gehirn abgeleitet. Es wurde festgestellt, dass in ihrem Gehirn keine Gehirnströme flossen. Die Denktätigkeit war blockiert. Eine Hormonausschüttung war nicht mehr möglich. Halluzinationen konnten nicht mehr geschehen.


    Sie aber spürte, dass sie durch einen Tunnel in eine Lichtwelt (ins Paradies) schwebte. Dort traf sie ihre verstorbene Großmutter und einige andere Menschen. In einem späteren, vom britischen Fernsehen (BBC) dokumentierten Interview erklärte Pam Reynolds, dass sie in der Lichtwelt den Atem Gottes wahrgenommen hatte.


    Die Nahtodforschung beweist, dass es ein vom Körper unabhängiges Bewusstsein geben muss. Anders sind die Erkenntnisse der Wissenschaftler nicht erklärbar. Der Beweisweg ist einfach. Viele Menschen sehen bei ihrem Nahtoderlebnis Dinge in der Umgebung oder hören Gespräche, über die sie nachher Auskunft geben können. Obwohl sie diese Dinge eigentlich nicht hätten sehen oder hören können, weil zum Beispiel nachweisbar kein Gehirnströme flossen, das Gehirn also materiell ausgeschaltet war. Oder weil die Augen verbunden und die Ohren zugestöpselt waren (Pam Reynolds). Dafür gibt es nur eine logische Erklärung. Die Seele ist vom Körper unabhängig. Wenn die Seele vom Körper unabhängig ist, dann kann sie auch nach dem Tod weiterleben.


    Anandasa:
    Zitat

    Viele Erleuchtete berichten von ihrer Fähigkeit ins Jenseits zu reisen.


    Hast du einige Namen parat ;) ?


    Am ausführlichsten hat das Swami Muktananda in seinem Buch "Spiel des Bewusstseins" beschrieben. Auch von Sai Baba gibt es ein Buch über eine Reise ins Jenseits. Er führte einen Schüler in die Paradiesbereiche und der berichtete dann darüber. Im tibetischen Buddhismus habe ich viele Berichte gefunden. Eine Freundin von mir ist auch einmal aus ihrem Körper ausgetreten und hat die Welt von oben betrachtet. Eine andere Freundin besitzt in großem Maße diese Fähigkeit und reist oft in andere Welten.

    Im Christentum wird die Hölle überwiegend als Drohung benutzt, um sich die Menschen gefügig zu machen. In den meisten Religionen ist es so ähnlich, im Hinduismus und auch im tibetischen Buddhismus. Der Islam bezieht wesentlich seine Kraft daraus, dass die Gläubigen ins Paradies und die Ungläubigen in die Hölle kommen. Und erschafft dadurch die Hölle auf Erde, weil es ewige Kriege und Kämpfe gibt. Ich lehne das ab. Das ist machtpolitischer Missbrauch der Religionen.


    Ich frage mich, was dran ist an den Höllen- und Paradiesbeschreibungen. Vorwiegend interpretiere ich das psychologisch. Die Höllen sind Symbole für den unglücklichen Geist (aggressiv, depressiv, ängstlich, traurig, süchtig). Das Paradies symbolisiert den glücklichen Geist (positiv, liebevoll, friedlich, glücklich, erleuchtet). Wer depressiv ist, sieht vorwiegend das Negative in der Welt und empfindet seine Welt als Hölle. Wer erleuchtet ist, hat eine glückliche Psyche und denkt grundlegend positiv. Er konzentriert sich auf das Positive und empfindet seine Welt als Paradies. Die Hölle und das Paradies sind im Kern Bewusstseinzustände des unerleuchteten und des erleuchteten Geistes. Die Vorstellungen von Hölle und Paradies sollen uns motivieren negative Geisteszustände zu überwinden und einen erleuchteten Geist zu entwickeln. Insofern sind sie hilfreich.


    Ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Viele Indizien wie die Nahtodforschung weisen darauf hin. Viele Erleuchtete berichten von ihrer Fähigkeit ins Jenseits zu reisen. Sie treffen dort auf Paradies- und Höllenbereiche. Insofern glaube ich auch an die reale Existenz von Paradies- und Höllenbereichen im Jenseits. Ich sehe sie als Bewusstseinsfelder. Wer auf der Erde ein erleuchtetes Bewusstsein entwickelt oder danach strebt, der kommt nach dem Tod ins Paradies. Wenn es ein Leben nach dem Tod mit Höllen und Paradiesen gibt, ist es sehr wichtig in seinem Erdenleben spirituell zu leben.


    Patrul Rinpoche ist eines meiner großen Vorbilder. Er ist mir öfter im Traum erschienen. Er weist in seinem Buch darauf hin, dass es sehr wichtig ist den spirituellen Weg zu gehen. Man muss ihn konsequent gehen, damit man das spirituelle Ziel erreichen kann. Wenn man die Erleuchtung erfahren hat, weiß man, dass es der tiefere Sinn des Leben ist. Man sollte alles dafür tun, dieses Ziel zu verwirklichen. Patrul Rinpoche hat sehr radikal spirituell gelebt. Er lebte abgeschieden als Eremit und Wanderyogi. Das war sein Weg seine Erleuchtung zu bewahren und zu vertiefen.