Beiträge von Benkei im Thema „Amida und Vajrayana-Praxis“

    Namaste!


    Hallo Khyungpo,


    neben den von Jinen empfohlenen Links und Texten empfehle ich vor allem Meister Hônen, mit seinem Isshi Koshôsoku und seinem Ichimai Kichomon. Wie Jinen schon empfahl - am Besten zuerst Kakuban's "Amida Hishaku" lesen, da wird aus meiner Sicht auch ganz gut das grundlegende Verständnis der japanischen Sichtweise auf Amitabha Buddha und seine Praxis verdeutlicht, und dann die anderen Texte. Shinran und die Jôdo Shin-Tradition, die er gründete, bauen sozusagen auf diese Sichtweise und auf Meister Hônens Interpretation der Amitabha-Lehre auf; sie gehen aber dann noch einen Schritt weiter, wie Jinen ja auch in Bezug auf die Vorstellungen der Jôdo Shinshû schon ausführte.


    Hônen's Amida-Lehren können wohl mittlerweile als allgemeiner japanischer Glaubenskonsenz in Bezug auf Amida Buddha angesehen werden, und sie gelten so nicht nur für die sich direkt auf Hônen zurückbeziehenden Schullinien der Jôdo Shû, sondern wohl auch für die breitere Maße der "volksreligiösen" Laienanhänger der Jôdo Shinshû und die meisten anderen Amida-Anhänger in anderen japanischen Traditionen (Tendai Shû, Shingon Shû, Zen-Schulen, etc.). Shinran's spätere offene teilweise Abkehr von der Vorstellung von Amida als Einzelwesen-Entität [man könnte hier vielleicht auch den Begriff "Sambogakaya" bemühen] ist nach meiner Empfindung zwar als "höhere Sichtweise" seinen Lehren immanent, aber seine Nachfolger "ruderten" da teilweise wieder etwas zurück und sprechen dann doch wieder oft von "Amida in einem Reinen Land" und von "Nachtodlicher Wiedergeburt", anstatt von "Dem ganz Anderen und der "Hingeburt".



    Was die Exklusivität der (japanischen) Amida-Schulen angeht [in Deutschland ist ohnehin nur die Jôdo Shinshû vertreten], so stehen deren Tempel und Zentren, so wie ich es erlebt habe, für alle offen. Da kann man dann auch als Zennie an den Andachten und Gesprächsrunden teilnehmen, und das gilt bestimmt auch für andere "Gläubige". [Eigentlich wird man da erstmal gar nicht nach gefragt ;) ]
    Problematischer, in Bezug auf die Ausübung von anderen Praktiken neben dem Nenbutsu [kann man auch "Nembutsu" schreiben], wird es dann wohl erst, wenn man sich entscheidet, diesen WEG auch "hochoffiziell", also als anerkanntes Mitglied der Jôdo Shinshû-Nishi Honganji-ha [das ist der größte Zweig dieser Tradition überhaupt, und der ist auch in Deutschland vertreten], zu gehen und die Kikyoshiki Zeremonie anzunehmen.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu