Beiträge von RolfGe im Thema „Umgang mit dem Tod eines geliebten Menschen“

    Hallo Son


    Zitat

    Meine Frage jetzt, darf ich sie denn in der Form vermissen? Sprich oder mache ich es ihrer Seele bzw. ihrem Geist schwer zu gehen?


    Aus deiner Frage lese ich die Sorge/ den Gedanken, wie es deiner Mutter geht und ob deine Gedanken/ deine Traurigkeit sie belasten können.


    Natürlich gibt es in einem Forum in dem sich verschiedene "Richtungen" des Buddhismus zusammenfinden auch ganz verschiedene Ansichten und Blickwinkel
    auf deine Frage.
    Was die tibetische Richtung angeht, so wird dort durchaus die Zeit nach dem körperlichen Tod eine besondere Rolle. Der Übergang in die nächste Existenz
    wird Bardo genannt. Gemäß tibetischem Buddhismus ist dies eine Phase, in der durchaus Wahrnehmungen von Seiten des Verstorbenen durch die
    Handlungen und Gefühle der Hinterbliebenen vorhanden sein sollen.
    Daraus ergeben sich dann auch div. Rituale und Empfehlungen die dem Verstorbenen hilfreich sein sollen. Allerdings gilt diese Phase (aus
    Wahrnehmung der Hinterbliebenen) als zeitlich begrenzt und zwar auf maximal 49 Tage.
    Dann wird auf jeden Fall eine neue Existenz erfolgen.


    In diesem Sinne und aus dieser Perspektive kannst du da nichts mehr bewirken was für deine Mutter von Nachteil wäre.


    Sicherlich gibt es auch andere Blickwinkel im und außerhalb des Buddhismus. Und keine läßt sich "beweisen"
    Also scheint mir, das derzeit diejenige für dich eine Rolle spielen sollte, die dir am meisten Trost gibt und die sich für dich am ehesten
    "passend" anfühlt.


    Wichtig finde ich, daß du deine Trauer akzeptierst (es gibt keine Vorschriften wie tief und wie lange eine Trauer erfolgen darf),
    und das du sowohl die weniger guten als auch die schönen/ liebevollen Erinnerungen gleichermassen akzeptierst.


    Die Zeit heilt tatsächlich alle Wunden, es ist nur eine Frage der Dauer...
    (es gibt hier keinen aber hier sollte ein "Umarm-Smiley" stehen)


    LG Rolf