Beiträge von Jon im Thema „Etikettieren im Zen“


    Warum ist "Etikett" eine Form von Ignoranz. Ich merke, dass es ab und an ganz gut ist, die Dinge beim Namen zu nennen.
    Damit ich weiss, was los ist .. damit ich einen Anhaltspunkt zum "arbeiten" habe.


    Gleichmut als eine heilsame Form von Ignoranz ? Eher kaum, denn Ignoranz ignoriert, wobei Gleichmut gelassen mit den Dingen umgeht. Sozusagen über den Dingen steht, ihnen dennoch nicht (in Ignoranz) den Rücken zukehrt.
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    Ellviral:


    Wir sind nicht vermüllt! Wir glauben nur das Erinnerungen wirklicher sind als das was wir jetzt wahrnehmen. Wir wollen Handlungsabläufe erhalten und weiter benutzen die irgendwann mal erfolgreich waren vergessen aber das die Vergangenheit nicht mehr ist und die Zukunft noch nicht ist. -()-


    ......danke .. sowas zu lesen am morgen ist gut ..
    wir sind nicht vermüllt wobei wir doch vermüllt sind . .eben in dem Sinne wie du schriebst .. wir laufen eben mit Mänteln herum, die längst abgetragen sind und sehnen uns gleichzeitig nach neuen Mänteln, wobei wir den Jetzigen noch nicht mal wirklich kennen ...
    Es sind diese Widersprüche .. wir fristen das Dasein aufgrund von Erinnerungen .. Ja .. und wir möchten, dass Alles so bleibt, weil wir Das so gewohnt sind ..
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    mir fällt grad ein, dass Alles hier (bei mir zumindest) doch recht überspitzt geschildert wird und in fataler Kürze ..
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    Ich erlebe meine subtileren Ängste und die haben bei solch einem Umgang einen ebenso grossen Wert wie zum Beispiel die Angst vor dem Nichtbestehen einer Prüfung. Diese kleinen und subtilen Ängste, die einfach nervig sind. Die einem die Weite und Offenheit und die Leichtigkeit des Erlebens störend beeinflussen.
    Dennoch ist es gut, diese an die Oberfläche kommen zu lassen .. nicht unbedingt aktiv meinerseits, sondern ich bemerke sie einfach und beobachte/registriere sie und sogar beim Beobachten kann da Angst sein, weil da ungelöste Ungereimtheiten sind. .. na und ? hmm . na und ?
    Wenn sie, die Ängste sich dann auflösen ist das ein toller Vorgang und ebenso natürlich Erleichterung. Dann kommt noch das Sehnen dazu, das es beständig bleibt ...
    abwarten mit einer Tasse heissen Tess in den Händen
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    Ellviral:

    Wenn ich mal wieder rumgehe, immer den gleichen Schritt immer das gleiche Tempo, einmal eingenommen vergesse ich das. Dann kommt das benennen der Dinge die ich wahrnehme und das nach und nach abstellen der Benennungen, da geh ich auf der Straße nach Hause um eine Ecke und weiss nicht mehr wo ich bin, ich habe es vergessen, ich wusste nicht mehr wie es hier aussieht, alles fremd. Dann,,, Erinnerung, das kennst du genau aus deiner Vergangenheit doch was Du jetzt siehst ist eben nicht Vergangene Erinnerung sondern das jetzt ganz Neue scheinbar unbekannt.
    Das ist ein Bericht mit sehr viel mehr als ein Hauch von Zen. Ohne Zazen nicht möglich. Das heißt eigentlich ohne Shikantaza unmöglich. Etikettieren im Zen ist enorm wichtig damit geübt werden kann auf Etikettieren ganz zu verzichten und in der Welt die einem vollkommen fremd und doch erinnernd bekannt ist einfach nur Dasein. -()-


    Ja...meistens bis oft und immer erleben wir das Dasein aufgrund von Erinnerungen. Wir haben was aufgeschnappt und abgespeichert. Wie sagte mir doch grad Jemand ? Und zwar, dass wir viel zu viel im Speicherbewusstsein/Gedächtnis abspeichern, anstatt Dinge einfach sein zu lassen. Auch sein lassen, was die Länge/Kürze/Etappe der jeweiligen Ereignisse anbelangt. Ich bin nicht (das) Ereignis.
    Eben die Dinge ihre Eigenheiten entfalten zu lassen und sie dennoch nur als ein Windhauch, eine Windbö oder auch mitunter einen Sturm zu betrachten.
    Wenn alle Erinnerungsfragmente (eine zeitlang) nicht mehr vorhanden sind, dann kann ich im Moment sein. Einfach .. ganz einfach .. ganz simpel, bei dem was ich tu und was IST. naja . .so ganz einfach ist es (anfangs) wohl nicht.


    Und wenn nötig lass ich wieder Erinnerungen zu .. unter anderem, weil ich sie vllt grad brauch, um was zu machen/denken ...
    Für dieses Ganze bedarf es schon einer Person/Wesen/Individualität, die sowas macht/praktiziert ..


    Ja .. und irgendwann vielleicht sind Dinge immer wieder neu . .immer wieder "frisch" .. weil der Moment die "Oberhand" gewann.
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    Helmut... ZaZen ist ein Weg unter vielen anderen Wegen ..
    so wie viele Wege nach Rom/Timbuktu führen (können)
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    Der Knackpunkt ist doch, endlich zu begreifen, wie vermüllt wir doch Alle noch (oft) sind.
    Die ganzen Ängste, die Zwänge, die selbst auferlegten und dennoch nicht bewussten ...
    Die weite Offenheit einer Steppe .. keine Wüste, sondern eine Weite voller Erleben und Eindrücken .. dennoch weit und geschmeidiger Geist .. anpassungsfähig und dennoch fest in sich und nicht kriecherisch.
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