Beiträge von Stero im Thema „Der passende Lehrer“

    Nach dem Beitrag hätte ich - wenn früher - zwar korrekt auf dein Geschlecht schließen können, aber auf mögliche hormonelle Ursachen wäre ich in dem Wut-Thread trotzdem nicht gekommen. Bei Reizbarkeit schon eher. Frauen und Reizbarkeit sind wie H2O und Wasser ;)

    hanujo:

    überall Unterwerfung - im Job in der schule im Tierreich den Eltern sogar bei freunden und vor Gott
    und was fühlt sich verletzt - wenn es sich mal nicht unterwerfen will ???


    Das liest sich als ob du glauben würdest, dass Unterwerfung etwas Natürliches sei und sich nicht zu unterwerfen ein Aufbegehren wider die eigene Natur sei.
    Hoffentlich glaubst du das nicht.


    Es ist ja auch so, dass das was ich hier in diesem Kontext "Unterwerfung" nenne, so eine mentale Haltung ist. Kennst du vielleicht, das Bedürfnis aufzuschauen zu jemandem und seine Hoffnung auf ihn zu projizieren, sein Wohlfühlen von ihm abhängig zu machen. Also ich assoziiere damit das typische Kleinkind-Eltern-verhältnis und bin davon überzeugt, dass man das in dieser Lebensphase lernt und sich das später immer wiederholt. Gottessehnsucht ist sowas. Oder die innere Haltung dem Buddha der Erzählungen gegenüber. Ein hetero- oder homosexuelles Verhältnis kann so sein ("kann", nicht "muss"). Du verstehst? Dieses Kind-Sein-und-aufschauen-Wollen?

    Ein Verhältnis unter Freunden kann solche Züge haben, muss aber nicht. Es kann durchaus auch ein Verhältnis auf Augenhöhe sein. Also vielleicht meinen die Leute hier auch sowas, wenn sie von "Lehrer" reden: ein Verhältnis auf Augenhöhe, wo man sich anhört, was der andere zu sagen hat, man aber durchaus auch die Einstellung hat, es ggf. besser wissen zu können. Was der andere sagt muss also überzeugend sein, muss der Prüfung standhalten, kann auch verworfen werden ohne dass die Beziehung darunter leidet und ist nicht deshalb richtig, weil er "Lehrer" genannt wird.

    Dominanz und Unterwerfung sind Merkmale des sozialen Zusammenlebens. Im Beruf, der Partei, der Glaubensgemeinschaft, sogar im Kleintierzüchterverein. Immer ist da einer der sich aufspielt und andere die folgen. Gelernt wird das unweigerlich ab Geburt, durch die Abhängigkeit von der Mutter, den Eltern. Das bekommt man dann sein Leben lang entweder gar nicht mehr los oder nur sehr schwer. Lehrer-Schüler-Verhältnisse sind nur ein Beispiel dafür, egal ob in der Schule oder in der Religion, so wie hier. Das ist unausrottbar, das Gefühl, dass da jemand ist, der besser über einen Bescheid weiß als man selbst. So wie Mutti oder Papi damals. Ist gaaaaanz schwer loszuwerden. Aber es geht. "Leider" bekommen bei der Emanzipation alle "Autoritäten" ihr Fett ab :lol:


    Nun den Bogen spannen zur buddhistischen Praxis ... hmh ... vielleicht den Leuten den Glauben an sich selbst schenken? Selbstvertrauen? Sei dir selbst eine Leuchte! Du kannst das! Du weißt es besser!
    Ja, ich glaube fest daran, dass ihr es besser wisst, selbst wenn ihr es selbst nicht glaubt. Aber ich glaub an euch. Wirklich, ihr braucht keine Lehrer. :)