Beiträge von void im Thema „Verzeihung im Buddhismus“

    Verzeihung hat zwei Seiten:


    Die eine Seite ist eine soziale Sache. Hier kann Verzeihung bedeuten, dass man jemand von seiner Schuld freispricht. Damit beschäftigt sich der Buddhismus nur am Rand, also wenn z.B ein Mönch seine Verfehlungen gegenüber seinen Mitmönchen zugibt. Auch die Idee von Karma geht in die Richtung, dass es zwar möglich ist sein Verhalten zu Ändern, aber es nicht möglich ist etwas ungeschehen zu machen.


    Die zweite Sache ist eine geistige Sache. Nicht zu verzeihen kann ja bedeuten, dass man gegen andere einen Groll hegt und ihnen in inneren Dialogen Vorhaltungen macht. Verzeihen kann dann bedeuten, Geduld zu entwicklen und auf Wut zu verzichten. Zu diesem Thema gibt es im Buddhismus viele Belehrungen.


    Allerdings muss diese Art des Verzeihen überhaupt nicht bedeuten, dass der andere ich wirklich schuld ist. Es bedeutet nicht, dass "alles wieder gut ist" und auch nicht, dass er nicht falsch gehandelt hat. Es bedeutet nur, dass ich damit meinen Frieden gefunden habe und nicht mehr wütend (oder voller Hass) bin.