Beiträge von void im Thema „Buddhismus und Schamanismus - wie hängt das zusammen?“

    Sôhei:
    void:


    Das was das tibetische Staatorakel so sagte, ist wahrscheinlich nicht sehr virl irrationaler, als das was was der Rat der 5 Wirtschftsweisen so der Kanzlerin rät.


    Das wage ich zu bezweifeln: http://www.sachverstaendigenra…chten-2014-2015.html?&L=0


    Sôhei:

    P.S.
    Womit ich nicht sagen will, dass Besuche bei einem Orakel sich nicht auch lohnen können. Aber das Prinzip ist denke ich schon ein anderes.


    Natürlich fällt da niemand im Trance sondern man erarbeitet Modelle der Wirtschaft, die es einem erlauben Rückschlüsse zu ziehen. Aber es gibt auch Ähnlichkeiten insofern als man versucht, aus einem unglaublich komplexen System einfache Handlungsanweisungen zu ziehen. Anlässlich des Finanzcrashs und Wirtschaftskrise haben sich erhebliche Zweifel an der Wissenschaftlichkeit und Vorraussagekraft solcher Modelle ergeben und einige, wie der Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb meinen, dass viele der finaztheoretischen Modelle immer erst im Nachhinein geschaffen wurden, um die Vergangeheit plausibel zu machen, ohne dass sie viel über die Zukunft sagen könnten. Ihre Hauptfunktion könnte darin besteht, dass eigene Nichtwissen angesichts unglaublich komplexer Systeme zu verschleiern und die Illusion einer verstehbaren Welt zu liefern.


    Ich habe das deswegen angeführt, weil man traditionelle Formen des "Kaffesatzlesens" und der Orakel sehr erhaben dünken kann, ohne dass man sieht, dass unsere Versuche, das Chaos beherrschbar zu machen, bei all ihrer Komplexität, auch Formen des "Kaffesatzlesens" sein könnten. Die natürlich wenig mit Schamanismus und Trance zu tun haben, sondern eher den unglaublich komplexen astrologischen Modellen mit Gestirnsbahnen und Tabellen verwandt sind. Wissenachftsgläubigkeit muss ja selber nicht wissenschaftlich sein.

    Turmalin:

    Wenn man so etwas, wie das Orakel und die Dhakini infrage stellt, startet man eine Grundsatzdebatte über den tibetischen Buddhismus.
    Genau so etwas ist das, was nicht auf den Fragesteller eingeht.


    Ich finde es interessant, dass die Unterscheidung normal/übersinnlich im Buddhismus nicht besonders wichtig ist.


    Wichtig ist die Unterscheidung zwischen religiöser Praxis und weltlichen Belangen.


    Und da ist es doch klar, dass diese "weltlichen Belange" in einer traditioenllen Kultur sehr anders aussehen können als bei uns. Da geht man halt statt zum Arzt zu Heiler und befragt statt einem Consultant ein Orakel und geht bei seelischen Problemen zum Schmanen statt zum Psychotherapeuten.


    Und sowie ein Kloster oder ein Regierungsplalast bei uns über einen Betriebarzt verfügt, hatte man eben im alten Tibet die entsprechenden traditionellen Institutionen.


    Das was das tibetische Staatorakel so sagte, ist wahrscheinlich nicht sehr virl irrationaler, als das was was der Rat der 5 Wirtschftsweisen so der Kanzlerin rät.