Beiträge von Nils im Thema „Zufluchtnahme trotzdem Christ sein?“

    Benkei:

    Selbst wenn ich Nils zustimmen würde, was die Einheit aller Religionen betrifft - was ich nicht, bzw. nur sehr bedingt tue - so steht dieser, ganz persönlichen, Sichtweise immer die Mehrheitsauffassung entgegen!


    Natürlich ist es bequemer mit der Mehrheitsauffassung zu gehen. Mich interessiert aber nur, was die Wahrheit ist. Und welcher Weg persönlich am besten zu mir passt. Ich habe viele Wege ausprobiert. Und für mich funktioniert spürbar am besten die Mischung aus Buddhismus und Yoga. In meiner tiefsten Erleuchtungserfahrung erkannte ich die Einheit aller Religionen. Das ging viele anderen Mystikern auch so. Das ist der Weg des Neohinduismus. Der Dalai Lama geht auch etwas in diese Richtung. Und es entspricht auch dem heutigen Zeitgeist, wie aus dem genannten Artikel deutlich wird. In der spirituellen Szene, in der ich mich bewege, lernen viele von vielen Meistern vieler Richtungen. Mir gefällt das.


    Benkei:

    Ich bin nun selbst zwar kein Anhänger des tibetischen Buddhismus, aber ich würde schon sagen, dass aus meiner Sicht gerade der umfassende tibetische Buddhismus [also der Stufenweg des Vajrayana, der auch die Aspekte des Hinayana und des Mahayana umfasst] sich keineswegs dazu eignet, nebenher - also als Kombination mit einem anderen Glaubenssystem - praktiziert zu werden.


    Für mich funktioniert das sehr gut.


    Benkei:

    Und da ist dann auch der Punkt, wo man zwar sagen kann, dass (vielleicht?) alle tibetischen Lehren offen zugänglich sind, dass diese aber faktisch nur vollumfänglich angenommen werden können, wenn sie in einem auf Verehrung, Vertrauen, Hingabe und Glauben beruhenden Beziehungsverhältnis zwischen Lehrer und Schüler übermittelt werden, wobei ja gerade beim Schüler die vorgenannten Aspekte vorhanden sein müssen!


    Irgendwann kommt der Punkt, wo du dich ernsthaft auf einen Weg einlassen musst. Jeder Weg bringt dich an deine Egogrenze. Wenn du zur Erleuchtung kommen willst, musst du irgendwann ins Nichts springen. Ein gemischtreligiöser Weg bringt dich nur dann ins Licht, wenn du diesen Weg konsequent zu Ende gehst. Meine Erfahrung ist desweiteren, dass ein erleuchteter Meister hilfreich ist. Ohne einen Meister haben die meisten Menschen keine Chance die Erleuchtung zu erreichen. Außer sie haben große Weisheit und Selbstdisziplin. Aber auch dann brauchen sie eine gute spirituelle Lehre, die von einem authentischen Erleuchteten stammt.

    Sanshin:

    Jemand erwaehnte was von Christlicher Mystik.. Jedenfalls ist mir keine reine Christliche Mystische Stroemung bekannt. Wer weiss was sogenannte Geheimgesellschafften noch aufbewahrt haben, an Gnostischen Lehren, aber vermutlich ist das auch nichts Originales mehr. Und ausserdem geheim gehalten. Also ich als normalsterblicher muss demnach woanders schauen. Ich mach einfach so mein eigenes Ding schaetz ich zieh mir so die passenden Elemente aus verschiedenen Philosophien udn Religionen raus, die fuer mich Sinn ergeben.


    Mein Ideal waere ja soeine art Yogi leben aber wo findet man schon Leute die sowas unterrichten. Ist ja heutzutage auch alles versportlicht und ueber Asanas geht es ja meist garnicht hinnaus. Daher war meine Idee schau doch mal im Tibetischen Buddhismus, da ich hoerte es gaebe dort noch ueberlebende Traditionen, jedoch sind diese scheinbar auch wieder so gut geheim gehuetet das da wohl auch keiner so leicht rankommt. Wissen ist schwer erhaeltlich oder nur fuer Leute mit Geld oder welche die sich fuer irgendeine Gruppe aufgeben.


    Wissen ist heutzutage leicht erhältlich und oft auch kostenlos. Du musst nur gründlich suchen. Im tibetischen Buddhismus gibt es kein geheimes Wissen mehr. Der Dalai Lama hat alle Archive westlichen Forschern geöffnet. Du findest alles Wissen auf dem freien Buchmarkt. Aber zur Verwirklichung ist es gut einen erleuchteten Meister zu haben. Und da gibt es im tibetischen Buddhismus sehr viele. Das ist die große Stärke des tibetischen Buddhismus. Finde deinen Meister und erreiche die Erleuchtung. Notfalls lass dich vom Dalai Lama als Bodhisattva einweihen (Avalokiteshvara Initiation). Das habe ich auch gemacht. Du kannst dann auch weiterhin dein eigenes Ding machen. Das ist für den Dalai Lama okay.


    Mit christlicher Mystik habe ich mich viel beschäftigt. Dazu kannst du mein kostenloses Ebook "Gott Grundwissen" lesen. Insbesondere verweise ich auf den katholischen Priester Bede Griffiths. Er ist das Zentrum der modernen undogmatischen christlichen Mystik. Ihm folgt David Steinl Rast. Die christliche Mystik findest du bei Theresa von Avila und insbesondere bei den christlichen Wüstenväter. Sie haben als erleuchtete Yogis im 4. Jahrhundert gelebt und ihr Wissen in ihren Sprüchen weitergegeben.


    Wenn dein Ideal ist als eine Art Yogi zu leben, so mache ich das seit 27 Jahren. Meine Erfahrungen habe ich in vielen kostenlosen Ebüchern veröffentlicht. Als Meister bin ich allerdings ungeeignet. Dazu bin ich spirituell zu wenig entwickelt. Da empfehle ich dir Mutter Meera, wo du eine kostenlose Einweihung und Energieübertragung bekommen kannst. Dann ist deine Erleuchtung garantiert. Es kann allerdings etwas dauern. Gut ist wahrscheinlich auch Amritanandamayi. Zu ihr will ich nächstes Jahr gehen, wenn sie nach Berlin kommt.


    http://www.amazon.de/Gott-Grun…GOJ6E/ref=asap_bc?ie=UTF8
    https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCstenv%C3%A4ter (Wüstenväter, beachte die Hinweise unter Diskussion)
    http://www.praedica.de/Verschiedenes/Apophthegmata.htm
    http://www.onelittleangel.com/…itate/heiliger.asp?mc=339
    http://www.mothermeera.com/de/
    http://www.amma.de/

    Sanshin:

    Kann man nicht weiterhin an Gott glauben und trotzdem Buddhist sein und Buddhistische Uebungen machen? ..
    Nun ich finde beide lehre sehr gut, ich moechte gern weiterhin an Gott glauben und moechte die Buddhistischen Meditationspraktiken nutzen um Gott/Erleuchtung zu finden.


    Man kann an Gott glauben und Buddhist sein. Wie bereits gesagt tun das viele Christen. Es ist die Frage, wie du Gott definierst. Ich glaube an die Einheit aller Religionen. Alle Religonen beruhen auf der Erleuchtungserfahrung ihres Gründers und sind Wege zur Erleuchtung. Insofern sind auch alle Religionen kompatibel.


    Ich begreife das Christentum von der Erleuchtung her und habe deshalb keine Probleme. Für mich sind es nur unterschiedliche Begriffe für dieselbe Sache. Und teilweise etwas unterschiedliche Weg. Im Buddhismus liegt der Schwerpunkt auf der Gedankenarbeit und der Meditation. Im Christentum sind das Zentrum Rituale und Gottesdienste. Jesus hat meditiert und lehrte den Weg der Liebe (liebe deinen Nächsten). Das finde ich gut.


    Ein Problem ist das Gebet. Gibt es erleuchtete Meister mit besonderen Fähigkeiten, die uns über eine höhere Dimension helfen können? Hierzu gibt es im Buddhismus unterschiedliche Ansichten.