Im Mittelalter gab es im Christentum die Reklusen, die für lange Zeit oder den Rest ihres Leben in eine abgeschiedene Zelle eingemauert wurden. Ähnlich wie bei den tibetischen Buddhisten. Im Islam und bei Jesus gab es die 40 Tage Klausur. Nach einem Bericht brechen dabei oft Menschen zur Erleuchtung durch.
Aus meiner Sicht ist es so, dass durch das Verhindern aller Sinnesreize die Energie nach innen geht und den Körper reinigt. Es kann inneres Glück und Erleuchtung entstehen. Aber oft muss man durch eine sehr schwere Phase hindurch, weil der Geist diese totale Abschottung für lange Zeit nur schwer ertragen kann. Manche Menschen werden dabei verrrückt. Das ist das Risiko dieser extremen Praxis.
Ich lebe seit 27 Jahren in der Abgeschiedenheit. Es gab schwere Phasen, aber nach meinem Gefühl bin ich nicht verrückt geworden. Das mögen manchen anders sehen. Ich habe gelernt meine Energie nach innen zu wenden und dadurch den extremen Psychodruck zu überwinden. Inzwischen brauche ich keine extreme Abgeschiedenheit mehr. Ab einem gewissen Punkt der Ruhe wendet sich der Geist von alleine nach innen. Ich spüre ein ständiges Kreisen der Energie in mir. Ich befinde mich in einem ständigen Reinigungsprozess, einem inneren Wachstumsprozess.