Beiträge von void im Thema „Nicht-Anhaftung versus Liebe + Überlebenstrieb“

    Creme21:

    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung. Wir erfahren Leid und Angst in Verbindung mit dem Tod, weil wir am Leben anhaften. Nun haben alle Lebewesen (vielleicht nicht unbedingt Pflanzen, aber das weiß der Mensch halt nicht, weil Pflanzen nicht schreien oder wegrennen, wenn sie abgeschnitten werden) einen Überlebenstrieb. Dieser steckt in jeder Zelle. Wie soll man diesen Ur-Instrinkt überwinden? Oder soll man das gar nicht?


    Es ist sehr normal, leben und auch lieben zu wollen. Wenn man seinen Überlebensinstinkt und seinen sozialen Instinkt negiert, kommt man leicht auf einen selbsttdestruktiven oder kauzigen Film ( oder sogar auf einen nihilistisch-arroganten) Anhaftungen aufzugeben, bedeutet ja ,die Bedingugen die man an eine Situation stellt, aufzugeben. Also auch gleichmütig und zufrieden zu sein, wenn das Wetter nicht den eigenen Erwartungen entspricht und man ne andere Pizza bekommt als man bestellt hat. Ist man darin geschult, dann kann man imme widrigere Situationen gleichmütig annehmen. Und wenn man wirklich sehr geschult ist, kann man auch angesichts des Todes und der Verlust von geliebten Menschen freundlich und gleichmütig bleiben.


    Im Gleichnis von der Säge bringt Buddha das recht drastisch rüber:


      "Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde wer da in Wut geriete nicht meine Weisung erfüllen. Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben. "


    Das ist schon ziemlich heftig. Aber ich denke es ist falsch, am Ende anzufangen, und sich zu einer Haltung zu zwingen, zu der man nicht die Vorraussetzungen hat. Man muss klein anfangen und von da aus lernen immer mehr Widrigkeiten freundlich hinzunehmen. Einen Fuß vor den anderen setzten statt zum Gipfel zu strarren.