Wenn man sich für das geistige Umfeld interessiert, in dem der Buddhismus entstand, ist nach wie vor empfehlenswert:
Helmuth v. Glasenapp:
Die Philosophie der Inder. Eine Einführung in ihre Geschichte und ihre Lehren.
Stuttgart 1974
ISBN 3520195038
-ein Klassiker der Religionswissenschaft, immer noch aktuell. Aber für einen Einstieg noch vor dem eigentlichen Einstieg vielleicht eine etwas zu hohe Hürde.
In religionswissenschftlichen Einführungsseminaren zum Buddhismus gehören - so weit ich sehe - derzeit vor allem zwei Werke zur Standardlektüre:
Michael von Brück:
Buddhismus - Grundlagen, Geschichte, Praxis
ISBN 3579007238
sowie
Heinz Bechert, Richard Gombrich
Der Buddhismus
Geschichte und Gegenwart
ISBN: 34064213
M. von Brück schätze ich persönlich nicht sonderlich, aber das muss ja nicht jedem so gehen. Recht brauchbar ist mE immer noch:
Hans Wolfgang Schumann:
Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme
ISBN 3424011231
Mein persönlicher Favorit - wenn auch schon etwas angejahrt - ist Edward Conze:
Edward Conze
Der Buddhismus
ISBN: 3170135058
vertiefend, allerdings keine ganz einfache Kost:
Edward Conze
Buddhistisches Denken: Drei Phasen buddhistischer Philosophie in Indien
ISBN: 3458349480
Da Du Dir vermutlich nicht gleich eine ganze Bibliothek zulegen möchtest, würde ich persönlich einen Einstieg mit Bechert / Gombrich empfehlen. Auf dieser Grundlage könnte eine fundierte 'Richtungsentscheidung' schon möglich sein. Vorher wären Literaturempfehlungen für spezielle Zweige des Bodhibaumes mE wenig sinnvoll.
Mein persönlicher Weg ging übrigens - wie schon bei vielen deutschen Buddhisten der ersten Generationen - von Schopenhauer aus. Erst nach dessen Studium (und einem guten Stück Lebenserfahrung) fand ich Zugang zu den Sutten des Palikanon und konnte etwas damit anfangen - es war eine von Hermann Oldenberg gut zusammengestellte und kommentierte Anthologie, die mir den 'Einstieg' bot. Nāgārjuna und die Prajñāpāramitā-Literatur, das Bi Yän Lu (natürlich Gunderts leider unvollendet gebliebene Übersetzung) und schließlich Dōgen kamen dann nach und nach hinzu. Insofern vollzog ich unbeabsichtig und weitgehend zufällig ein Stück weit auch die historische Entwicklung nach. Die Abzweigung nach Tibet habe ich irgendwie verpasst - die Entdeckung des Chan ließ mich der chinesischen Rezeption des Madhyamaka (Sanlun) folgen. Durch die Entdeckung Dōgens fand ich dann nach etlichen Jahren als 'Nashorn' (s. http://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_i03_75.html) auch zu einer Sōtō-Praxisgemeinschaft.
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