Beiträge von Jon im Thema „Dekonstruktion“

    blue_aprico:


    Sich Leerheit vorstellen ist genau so sinnig, wie sich Fülle vorstellen -oder einen Baum. Es ist lediglich ein beschränkter ( irrealer ) Kunstgriff. Der Verstand kann nicht anders, als sich Leerheit im Gegensatz zu Form vorzustellen. Im schlimmsten Fall als ein "Nichts", als ein "leerer Raum in dem er fällt". Die Empfindung im Auflösen begünstigt diese Ansicht.


    ....... Aber der Mensch hat Angst vor der Angst, vor dem vermeintlichen Abgrund, den er ( noch ) fühlt. Der Abgrund ist aber nichts anderes als das Gefühl "innerer Leere", welches der "Buddhist" dann mit ominöser Leerheit verwechselt. Das Gefühl verschwindet, wendet der Mensch sich (vornehmlich den Gefühlen) zu, dem Körper. Hinter seiner Ablehnung steckt Mitleid und im Mitleid Güte.
    Blue_


    Angst! Ja.
    Das ist das massgebliche Hinderniss überhaupt. Neurosen, Psychosen, Trauer .. alles ist Angst (merkwürdig nur, dass sich bei dem Begriff "Angst" die Gemüter sich nicht entzweien).
    Angst vor der Angst meine ich ist eher paralell, wenn nicht sogar ein und dasselbe Gefühl, wobei es eben gestaffelt auftritt. Erst die Angst als Gefühl und dann die Ereknntnis, dass es evtl. noch tiefer gehen kann und zwar an die Wurzel-Angst.
    Sich lösen zu wollen von den Übeln ist schon angstfördernd. Ja. Das schmeckt nach Haltlosigkeit. Wobei vllt vergessen wird, dass wir eine Chance in diesem Leben haben und zwar jene der Selbsterkenntnis. Die Erkenntnis und damit einhergehende Erfahrung, dass wir menschlich sind. Und das heisst, dass wir voller Wissen und Weisheit sind. Eben ein unendliches Potential haben, wie der Dalai Lama zu sagen pflegt.
    Angst ist nicht Abgrund für mich. Es ist einfach etwas, das stört, das schamvoll macht, das hindernd ist. Z.B. nachts über den Freidhof gehen zu wollen. Trennungsangst können schon Jugendliche überwinden.

    Elliot:

    Konzepte, Gedanken, Zuschreibungen, Theorien usw. mögen dekonstruierbar sein.


    Gefühle sind es jedoch nicht.


    Diese sind, unmittelbar, nicht zu verleugnen.



    Elliot
    Mensch kann ebenso ernüchtert werden von Gedanken. Auch Gedanken sind unmittelbar. In der heutigen Gesellschaftsform wohl sogar eher im Vordergrund. Durchaus möglich.
    blue .. für Viele ist ZEN nun mal ein Konzept. Ein Fundament von mir aus auch, allerdings ein strukturiertes wohl eher, wo es dann um Kesa-Nähen und dergleichen geht.
    Hier geht es eben um Worte, Zerlegen und Philosphieren.
    Es waren evtl nicht die ganz richtigen Worte meinerseits, jedoch wie Elliot im von mir Zitierten angibt, ist vieles zerlegbar.
    Und wenn ich dann lese von Leuten,d ie jahrelang Zazen und Zen praktizierten und mir immer noch nicht sagen können, WAS es denn nun ist und worum es geht, dann .. ja dann weiss ich auch nicht.
    ZEN ist das LEBEN kann gesagt werden. Ich kann ebenso hingehen und sagen, dass STAUBTROCKENHEIT/FLUSEN das LEBEN ist.
    Es sind immer noch Begriffe, solange wir Diese schreiben und benutzen und dann ist noch lange kein Verstehen und Wissen da.
    Der WEG zum ZEN ist ohne TOR. Oder so. Der Torlose Weg.
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    ZEN ist dafür da, dekonstrukturiert zu werden. Jedwede Konstruktion und Struktur ist herauszuehmen, denn heisst es nicht, dass es jenseitig/abseitig/transzendent jedweden intelektuellen Verstehens ist?
    Erst wenn Alles überschritten, dann ist da ein Erreichen. (Freisein von jedweden Zwängen .. und unter Zwänge zähle ich alles, was unheisamer Natur ist). Vorher ist es nur Intellektualität und ein Versuchen zu verstehen auf gedanklichem Niveau.
    Es mag übers Nach/Hinterdenken/Kontemplieren führen, was allerdings nur Hilfen sind.