mindfulness: Hierzu gibt es interessante Aufzeichnungen auf Englisch von Fujita Issho, dem Direktor des Internationalen Soto-Zentrums, der einst im Antaiji ordinierte: http://terebess.hu/zen/mestere…ssho-Polishing-a-Tile.pdf
Fujita geht zunächst ausführlich auf Dôgens These ein, Zazen sei kein Shuzen, also es würde darin nichts angestrebt, man setze sich nicht hin, um Geistesfrieden oder irgendeinen geistigen Zustand zu erreichen. Wir kennen das ja: Man mache Zazen um seiner selbst willen (später versucht er dann zu erklären, wie das im Zazen subtil Eingeübte den Alltag bestimme, etwa derart, dass man sich eben nicht um alles einen Kopp macht usw., bleibt aber ganz auf der Dôgen-Schiene, wo natürlich immer auch im Alltag Platz für gesondertes Sitzen zu schaffen sei).
Ab S. 121 berichtet Fujita zunächst von zwei Phänomenen beim Zazen: dem leichten "Schwanken" des Körpers um seine Achse in der aufgerichteten Haltung, und dem "Pulsieren" des ganzen Körpers beim Atmen, einer Bewegung von Ausdehnen und Zusammenziehen ("wie eine Amöbe"), die im Tanden ihren Ursprung habe.
Leider geht er dann im Weiteren der Cranio-Sacral-Therapie auf den Leim. Auf der anderen Seite zeigt das, wohin man abirren kann, wenn man zu "stark das somatische Element des Zazen betont" (Fujita).
[Zu dieser Therapie vorbeugend zwei Links: https://de.wikipedia.org/wiki/Cranio-Sacral-Therapie und http://www.quackwatch.com/01Qu…elatedTopics/cranial.html]
Meine Erfahrung ist die: Ich kann nicht genau sagen, ob bewusste Atemschulung dazu führte, dass ich weniger Atemzüge pro Minute im Ruhezustand mache, als Fujita für normal hält, ob mein Asthma selbst dies beeinflusst oder ob es einfach eine Folge einer gewissen Zenerfahrung ist, die aufgrund eines erhöhten Gleichmutes die Atemfrequenz verringert oder dergleichen. Jedenfalls ist es, wie es ist, es wird vorwiegend "über den Bauch" geatmet, und dafür gibt es auch ein aktives Bewusstsein.
Die richtige Reihenfolge könnte also sein: Erst bewusst in den Tanden oder aus dem Tanden atmen, bis man es "geschehen lassen" kann, bis es also von selbst geschieht. Möglicherweise tut es das aber auch aufgrund einer geistigen Veränderung.