Eine allgemeine Beobachtung: Um Dôgen einordnen zu können, ist es m.E. wichtig, sein gesamtes Werk zu studieren, also nicht nur Auszüge aus dem Shobogenzo, sondern dessen verschiedene Fassungen, das gesamte Eihei Koroku, auch seine Verse, das Eihei Shingi usw. Das Shobogenzo Zuimonki stammt von seinem Schüler Ejo bzw. dessen Schülern. Es stellt nur einen kleinen Teil der Überlieferung zu Dôgen dar, die - wenn man sie im Gesamten kennt - etliche Widersprüche enthält. Siehe hierzu auch David Putney über die frühen und späten Schriften Dôgens: http://www.thezensite.com/ZenE…/some_problems_putney.htm
[Meine Anmerkung zu Stellen, in denen Dôgen Aussagen von einem Weg von A nach B (also durch Übung zum Erwachen) nachgesagt werden, wo er also seine Vorstellung von Zazen mit den klassischen Erweckungsgeschichten in Einklang zu bringen sucht:}
Die Idee, dass das Erwachen durch den Ton eines Kieselsteines auf Bambus etc. im Wesentlichen körperlich sei, ist ein Zirkelschluss in dieser Lesart (in diesem Falle kann man dafür vielleicht Ejo verantwortlich machen). Tatsächlich hören ja auch Nicht-Erwachte da einen Ton, aber er führt nur dann zum Erwachen, wenn der Geist darauf vorbereitet ist, keinerlei Gedanken bei der Wahrnehmung zu hegen. Denmach wäre es also gerade nicht die körperliche Sinneswahrnehmung, die hier entscheidet, sondern die "Leere" und Empfänglichkeit des Geistes.