Beiträge von Obladi Oblada im Thema „Sorge nicht zu dürfen!“

    Jojo:

    Die Frage ist aber doch gewesen: gibt es Klöster, westliche oder japanische, die es ihren Mönchen (oder solchen, die es werden wollen) erlauben, in Seiza zu sitzen?


    Würde mich auch interessieren, deshalb ist es schade, dass crkm sich nicht mehr zu Wort meldet, ob er nun bei einem Kloster in der Sache angefragt und welche Antwort er bekommen hat.

    Tai:

    Die Situation von crmk ist doch eindeutig: Da liegt eine klare physiologische Disposition vor und es wäre vollkommen unvernünftig, sich freiwillig immer wieder einer Situation auszusetzen, die damit verbundene Symptome triggert.


    Genau - da sind wir uns ja einig!


    Zitat

    Warum darüber hinaus hier immer wieder allerhand hausbackener Unsinn über die Lotusposition geschrieben werden muss, ist mir schleierhaft; umso mehr von einer Teilnehmerin, die auf diese Sitzhaltung "pfeift, obwohl sie gesundheitlich dazu in der Lage wäre". Inwiefern ist denn z.B. das Sitzen auf einem Stuhl gegenüber dem Sitzen im Lotus "natürlicher"?


    Die von dir/Elke zugegebener Maßen nicht direkt gesagte, in meinen Ohren aber doch deutlich implizierte Behauptung, das Sitzen im Lotus würde Knieprobleme erzeugen, halte ich schlicht für falsch - sofern man maßvoll und vernünftig an sie herangeht (und das sollte selbstverständlich sein, denn es trifft auf jede beliebige Methode oder Technik zu). Ich schreibe dies übrigens nicht, weil ich irgendwo darüber "gelesen" habe, sondern aus jahrelanger Erfahrung in Zen-Gruppe(n).


    Frage ist nur, welches das richtige Maß ist? Zennies sollen anscheinend bekannt für Knieprobleme sein. Auch Robert Aitken schreibt in seinem Buch „Zen als Lebenspraxis“ über seine eigenen. Ist ja auch egal, ich mach niemandem seine Sitzhaltung streitig und da auch meine Ansichtungen und Meinungen wandelbar sind, kann es durchaus sein, dass ich irgendwann mal wieder auf dem Boden rumlungere. :)


    Zitat

    In Bezug auf Zen-Gruppen, die aus guten Gründen diese Tradition fortsetzen - und das sind nahezu alle Zen-Gruppen - hier von "Versklavung" zu sprechen, halte ich für unangemessen.


    Das nenne ich nicht „versklaven“. Ich habe das Wort in dem Zusammenhang verwendet, wenn eine Gruppe darauf BESTEHT, dass ihre Mitglieder nur diese Sitzhaltung einnehmen dürfen, selbst wenn ihnen dies aus handfesten Gründen wie jenen von crkm nicht möglich ist. Das hat mit dem Geist des Zen dann auch nichts mehr zu tun, sondern mehr was mit Starrsinn und blindem Traditionsglauben, also Anhaftung. :P

    crmk:

    Im Fersensitz ist das Knie einfach gerade durchgestreckt, in jeglichem schneidersitzartigen Sitz, oder auch dem burmesischen Sitz wird das innere Knieband seitlich ausgedehnt, was bei mir zu Schmerzen führt.


    Eine normale Kniescheibe bewegt sich nur nach oben und nach unten. Meine bewegt sich llerdings auch seitlich, weil weder das Becken, noch die Kniescheibe keilförmig ist, was zur ständiger Überbelastung meiner kniescheibengestützen Bänder führt.


    Ergo: Der Sitz geht leider nicht.


    Vergiss endlich die Dogmatiker. Sitz, wie es dir möglich ist und lass andere an ihren Schriften und Vorgaben festkleben.

    keks:

    Schreib eine Mail und frag.
    Zen ? Zurück was vor der Geburt war :) Fang mit der Säuglingshaltung an, wir wollen es ja nicht übertreiben, das ist erstmal weit genug zurück. Auf die Antwort wäre ich gespannt :D


    Eigentlich schade, dass Buddha nicht 2.500 Jahre später aufgetaucht ist und seine Erleuchtung in einem bequemen Fernsehsessel sitzend erlangt hat. :) Vielleicht hätten wir es dann alle leichter - oder auch nicht, denn dann geht es bestimmt darum, von welcher Marke der Sessel war, welche Farbe er hatte und ob der Fernseher eingeschaltet war oder auch nicht und falls ja, welche Sendung dabei lief. :o

    crmk:

    Jetzt kommt das eigentliche Problem: Ich war schon mal kurzzeitig ein Mitgleid einer Zen-Gruppe in meiner Stadt. Zen ist bekannt für seine strikten Regeln und somit auch wenig "Locker" für "Ausnahmen". Dies durfte ich "kennenlernen". Meine Knie lassen eine Lotussitzposition nicht zu, Schneidersitzt ist auch nichts für mich, was aber klappt ist der japanische Sohlensitz, zumindest wenn ich das Zafu hochkant stelle und es zwischen die Beine packe. So sitze ich nicht auf den Füßen oder Beinen und kann ewig in der Position ausharren.


    Leider war eine Alternativposition nicht so recht erwünscht, was mich dazu veranlasste die Gruppe zu verlassen, da mir meine Gesundheit (auch in Zukunft) wichtiger ist.


    Zen ist auch meine bevorzugte Richtung, aber auf die "korrekte" Sitzhaltung pfeife ich, obwohl ich gesundheitlich dazu in der Lage wäre. Ich brauche meinen Körper für den Weg zur Erleuchtung :P und will ihn nicht mit einer zumindest für mich unnatürlichen Sitzhaltung belasten. Ich habe genug über Knieprobleme bein Zennies & Co gelesen. Ich sitze auf einem Stuhl und das sollte auch im Zen kein Problem sein. Es wird zumindest immer wieder erwähnt, dass man auch auf einem Stuhl sitzen "darf" :roll: , vor allem auch, wenn es nicht anders möglich ist.


    Lass dich nicht versklaven, von wem auch immer. Eine Zen-Gruppe, die von vorneherein mit der sturen Vorgbabe einer bestimmten Sitzhaltung jene ausschließt, denen ein Lotussitz aus körperlichen oder sonstigen Gegebenheiten nicht möglich ist, hat etwas nicht verstanden. Pfeif drauf - und das hast du ja richtigerweise auch getan. Falscher Ehrgeiz ist fehl am Platz.


    Und wie mukti schon rät, such Kontakt zu dem Kloster, in das du willst und sprich offen dein Problem - das im Grunde keines sein sollte - an.