Beiträge von Bodhi im Thema „Sollte ein buddhitischer Lehrer seine Videos verkaufen?“

    Dana ist eine der wichtigsten Übungen für Hausleute.


    Kann man doch gerade dabei sehr gut seinen Geiz (Gier), seine Aversion (Hass)
    gegen das „abgeben“, das ganze Kopfkino /“hat er das verdient, der Faulpelz, soll er doch arbeiten gehen. usw. usf.“/ (Verblendung) beobachten.


    Aber auch die Fortschritte, die sich beim üben von "Dana geben" einstellen,
    können beobachtet werden, wie z.B.: Weises Abwägen (kann ich dies noch geben ohne mich zu verschulden usw.)


    Die Freude, die beim anhaftungsfreiem (ohne zu fordern) Geben aufsteigt.
    Mitzuwirken beim Erhalt der Lehre, die einem ja selber gut tut.
    Die Freiheit die sich entwickelt, wenn „Herz“ und Geist sich öffnen.
    Dankbarkeit
    Die Geistesruhe und Freude die entsteht und Fortschritte in der Meditation/Kontemplation garantieren ......


    Für den Dana-Empfänger bedeutet dies: Bescheiden zu werden,
    von dem zu leben was man freiwillig erhält,
    zu lernen mit den 4 Erfordernissen auszukommen,
    Gier nach Luxus und Komfort zu beobachten und loszulassen,
    Hass/Aversion zu beobachten, wenn man abgewiesen wird oder nicht immer alles erhält,
    Ent-Täuschungen zu durchschauen,
    Freiheit vom Weltlichen und somit ein Leben ganz dem Dhamma, der Lehre, der Übung gewidmet
    und damit ein ermutigendes Vorbild zu werden und zu zeigen,
    dass es auch heute noch bis zur endgültigen Befreiung von Gier, Hass und Verblendung gehen kann.


    Wie kann ein „Lehrer?" seinen Schülern“ (und sich selber) diese heilsame und grundlegende Übung vorenthalten?


    Zeigt dies Weisheit, Vertrauen in die Lehre, eigene Durchschauung, eigene gute Übung, eigene Verwirklichung des „Lehrers??


    Es gibt viele (gute) Gründe, warum der Buddha sein ganzes System auf Dana (Geben lernen und annehmen lernen) aufbaute.
    Auch er hätte sich seine Lehre, wie die Brahmanen gut bezahlen lassen können.

    Elke:

    Und mittlerweile sind 2500 Jahre vergangen, die Zeit bleibt nicht stehen, alles ist dem Wandel unterworfen, ...


    Die Übungen die der Buddha gelehrt hat um Gier, Hass und Verblendung entgegen zu wirken, bleiben die Selben.
    Auch damals gab es Brahmanen, die sich gut für Rituale bezahlen ließen. Und eben diesem Handel/n ist der Buddha entgegen getreten.
    Wenn alle etwas Gebefreudiger (Dana als Übung) wären, brauchte keiner etwas zu verlangen. Wäre heilsamer für alle Beteiligten.

    Kritisches Hinterfragen (nicht Zweifelssucht als Fessel) hat der Buddha empfohlen.


    >Zweierlei Menschen gibt es unter denen, die den Sinn der im Gedächtnis bewahrten Lehren erforschen der eine kennt die Lehre und ihren Sinn und lebt der Lehre gemäß; der andere kennt zwar die Lehre und ihren Sinn, lebt aber nicht der Lehre gemäß. Wer, die Lehre und ihren Sinn kennend, nicht der Lehre gemäß lebt, der ist darum zu tadeln; wer aber die Lehre und ihren Sinn kennt und der Lehre gemäß lebt, der ist darum zu loben.<
    (aus A.VII.64 "Siebenfach kundig")


    Würde der Buddha heute kostenpflichtig auf Youtube lehren?
    Nein.
    Er hat die Menschen immer situativ da abgeholt wo sie gerade standen.
    Er hat keinen Lehrplan dafür entwickelt. Er hat zur richtigen Zeit das richtige Wort an die Menschen gegeben.
    Hat er Geld dafür verlangt?
    Nein!


    JayJay:

    übt sich in Mitgefühl


    Aha. Der Buddha lehrte den Dhamma aus Mitgefühl kostenlos und lebte davon, was ihm freiwillig gegeben wurde.
    Die Frage ist: Ist der Buddha ein Vorbild für einen "Buddhismus Lehrenden"?


    Dies sind Gedankenanstöße zum kritischen Hinterfragen. Egal ob nun Herrn Zimmerling oder andere.

    JayJay:

    sondern um das buddhistische Wissen zu vermitteln.


    Das was der Buddha lehrte findet man im Palikanon.
    Hätte er eigenes Wissen und Weisheit ähnlich wie der Buddha
    (oder zumindest Stromeingetretener), würde er folgegemäß aus Erkenntnis heraus
    die Hauslosigkeit auf Dana beruhend bevorzugen.


    Solange er selber noch (so stark) in Sinnesgier verstrickt ist, braucht er anderen nichts über Buddha und seinem Dhamma zu erzählen.
    Außer er strebt nach Ruhm, Ehre und Geld und gibt dies zu.
    Dann kann er sich bei den vielen anderen einreihen. Und wer dann dafür zahlt - selber schuld.


    Erzähl doch mal etwas mehr über ihn. Wovon lebt er? Was fährt er für ein Auto? Wie sieht es mit Frauen aus?
    Wie ist es mit anderen sinnlichen Genüssen (Nahrung/Alkohol etc.)?