Beiträge von void im Thema „Drogen“

    Losang Lamo:

    Selbst bei klinischen Studien haben sie es nicht im Griff. Da nutzen keine Checklisten. Die Risiken sind unkalkulierbar.
    Außerdem vererbt sich das Potential, spontan zu halluzinieren (Flashbacks) genetisch auf die Nachkommenschaft.


    Man nimmt die Kinder bekommen dann Flashbacks? Klingt ja wie aus einem Horror-Film oder aus ner christlichen Broschüre - nahezu unvorstellbar. Hast du da eine Quelle?

    Chris Urban:

    Für den verantwortungsvollen Gebrauch, gibt es eine Art "Checklist" (auch Set und Setting genannt)


    Geh, dir der Reinheit der Substanz sicher.
    Fange mit kleinen Dosen an, und taste dich langsam an die Droge an.
    Nehme die Droge, an einem angenehmen Ort ein (Wald, Wiese, Zuhause) und achte darauf, dass keine Gefährlichen Gegenstände....in der Nähe sind.
    Nimm die Droge nur ein, wenn du ausgewachsen bist, dich bereit dafür fühlst, geistig gesund bist (keine Psychosen etc...und auch nicht wenn deine Eltern Psychosen haben!!) , und wenn du gute Laune hast (kein Liebeskummer etc.)


    Einen "verantwortungsvollen Gebrauch" von LSD gibt es momentan nur dort, wo dies nicht ilegal ist. Also z.B bei einer klinischen Studie.


    Der Stand ist aber der, dass LSD bei uns ein nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel ist, bei dem der Umgang ohne Erlaubnis grundsätzlich strafbar ist. Tipps für einen "verantwortungsvollen Gebrauch" einer Substanz, die illegal ist, ist doch selber schon höchst problematisch.


    Und ist denn überhaupt klar, dass das was du sagst stimmt? Damit kann man ja immer sagen, das derjenige bei dem Probleme auftauchen, wohl irgendwo eine versteckte Paranoia oder Depression hatte und selber schuld ist.


    Ist das nicht fahrlässige Verharmlosung von Substanzen, die gravierende Wirkungen haben können?

    Stero:
    void:

    Für mich ist das eine ganz traurige Geschichte, die ich mit "ganz tiefer Verblendung" assoziieren würde und nicht mit Befreiung von Verblendung.


    Ich würde - weniger pathetisch - sagen, dass die Dummheit dummer Jungs halt auch ganz dumm oder traurig ausgehen kann.


    Ich sprech doch von was anderem. Die Entscheidung igrndwas zu nehmen, ist einfach nur so ne dumme Idee. Während eine Paranoia, wo du das Gefühl hast, alle wollen dich töten und du dann panisch fliehst ist "total durchgenallt" / "tief umnachtet" / "verrückt".

    Der 15 jährige Sohn des Musikers Nick Cave ist ja im Juli von einer Klipe bei Brighton gefallen und dabei zerschellt. Jetzt ist rausgekommen, dass er und sein Kumpel einfach mal LSD einwerfen wollten. Dabei hat der Junge wohl einen Anfall von Paranoia bekommen und ist dann auf seiner panischen Flucht von der Klippe gestürzt ( the guardian )


    Für mich ist das eine ganz traurige Geschichte, die ich mit "ganz tiefer Verblendung" assoziieren würde und nicht mit Befreiung von Verblendung.

    Chris Urban:

    versteh mich bitte auch nicht falsch, ich will keineswegs sagen, dass Drogen ungefährlich sind oder ähnliches.
    Aber ich denke es ist wie bei allen anderen "Dingen" im Leben, man muss pro und kontra, für sich abwägen und dann für sich die Entscheidung treffen.


    An was ich da noch denken muss, sind manche Zustände bei mehrtägigen Retreats. Da ist es mir ja auch so gegangen, dass ich irgendwann "wundersame Visionen" und "extreme Gefühle" hatte. Das ist wohl, weil da bestimmte Schichten, die normalerweise die Wahrnehmung zensieren, einfach wegfallen, und man auf archischere, basalere Schichten der Wahrnehmung stösst.


    Und ja, ich fand das interessant und deswegen finde ich auch die Idee verlockend, da mittels Drogen Abenteuerreisen in innere Welten zu unternehmen. Aber in der Zen-Tradition wird genau davon gewarnt. Solche Visionen werden als "Makkyo" gesehen, als etwas trügerischen in dem man sich verstricken kann. Es wird einem geraten, die Haltung zu korrigieren und statt Wegzudriften den Fokus wieder zu finden.


    Wenn Drogen eine Hilfe sind , besser "Makkyo" zu erreichen, dann sind sie für was zielführend, das selber als eine Ablenkung erachtet wird.

    Chris Urban:

    und diese Spätfolgen, sind bei einem verantwortungsvollen Gebrauch, beinahe zu 100%, vermeidbar.


    Also ich bin ja deswegen so negativ gegen LSD eingestellt, weil ich wirklich eingie Leute getroffen habe, bei denen das zu sehr üblen Wirkungen führte:

    • Ich hab mal jemanden kennegelernt, der auf einem LSD-Trip hängen geblieben ist. Er hatte studiert, aber dann ist er "hängegeblieben", was die dumme Folge hatte, das seit dem ungefähr 5 cm grosse Hexen um seinen Kopf kreisten, die er im Gespräch widerholt verscheuchen musste.Er hat mir damals einige Computerbücher geschenkt, weil er sie schlicht und einfach nicht mehr verstanden hat.


    • Ein Studienkollege von mir hatte einen Bruder, der wegen LSD eine extreme Persönlichkeitveränderung erlebte und zum jähzornigen Ekel wurde.


    • Der Vater von einem Schulfreund wäre beinahe mal aus dem zweiten Stock gefallen, weil in einem unerwarteten Flashback das Treppenhaus sich bis in das Erdinnere schlängelte.


    Von daher habe ich das Gefühl, dass das nicht so selten ist.

    Chris Urban:

    illegal/legal, exestiert schon einmal nur in Konzepten, hat also nichts mit Buddhas Lehre zu tun.


    Das hat nichts speziell mit Drogen zu tun. Es ist einfach nur so, dass es problematisch ist Handlungen zu empfehlen, die verboten sind. Sei das jetzt S-Bahn-Surfen oder Drogenbesitz. Gesetzt sind ja nicht nur leere Konzepte, sondern "soziale Vereinbahrungen". Das heisst dahinter steht ein Gemeinwesen, dass das als "Spielregeln" beschlossen hat. Natürlich sind Gesetzte nichts festes und gearde die Drogengesetzte werden ja jetzt in vielen Ländern liberalisiert.


    Chris Urban:

    Genauso wenig, hat, laut Überlieferung, Buddha nichts verboten. Wer ist er auch gewesen, als das er jemanden anderen etwas verbieten will.


    Von dem was ich gelesen habe, war er nicht so der lockere Freund der gepflegten Lässigkeit. Buddha hat ja einen Möchnsorden gegründet der Regeln hatte. Und diejenigen die dagegen verstiessen wurden gemaßregelt und teilweise rausgeworfen. Auch für seine Laienahnhänger hat Buddha Regeln aufgestellt. Die natürlich für Leute die sich nicht auf Buddha beriefen ("Anderfährtige") keine Bedeutung hatten.


    Wobei ich mich frage, warum Cannabis im Pali-Kanon nicht erwähnt wird. Soweit ich weiss, war da ja in China schon sehr lange bekannt und wurde auch als Droge konsumiert. War das im damaligen Indien noch nicht bekannt? Die hinduistischen Saddhus sehen es ja auch heute eher als etwas Positives.

    Chris Urban:

    Mir geht es jetzt aber um die Substanzen : Cannabis, "Zauberpilze", LSD und DMT


    Diese Substanzen sind bei uns illegal, weswegen es als eine Auforderung zu Straftaten verstanden werden kann, zum Konsum dieser Mittel aufzurufen.


    Chris Urban:

    Aber woher nimmt man den Ansatz, das alle "Drogen" vernebeln?


    Buddha hat seinen Alkohol seinen Mönchen deswegen veboten, weil es es die Selbstkontrolle einschränkt und man unter dem Einfluss von Alkohol dumme Dinge tut. Und dieses Argument kann man wohl auch auf die von dir genannten Substanzen übertragen. Man wird durch sie nicht wacher und achtsamer sondern verliert Kontrolle. Ein bekiffter Autofahrer wird genauso Schlangenlinien fahren wie ein betrunkener Autofahrer. Und auch die aphroitisierende Wirkung und die Neigung zu sinnlosen Monologen ist ähnlich.