Beiträge von mukti im Thema „Drogen“

    Chris Urban:


    Außerdem, habe ich schon einmal geschrieben, ich will in keiner Form Drogen verharmlosen.
    Dass es aber ein "Konsumverfahren" gibt, welches die Chance, auf negative Erlebnisse, erheblich sinkt, steht außer Frage.


    Wenn dem auch so wäre, erhöhen Drogen deshalb die Chance auf Erleuchtung? Wäre das der Fall, würde ich jeden Tag Drogen nehmen. Es ist aber das Gegenteil der Fall. Wir sind bereits verblendet, wenn wir den Rausch der Verblendung noch steigern, sind wir verloren.

    Mirco:
    mukti:

    LSD kann das Bewusstsein total umkrempeln und auch aus einer positiven Lebenseinstellung ein hilfloses Bündel Angst machen. Etwas gewöhnlich unbedeutendes das im Unterbewusstsein schlummert kann durch Drogen eine führende Rolle in der Realitätswahrnehmung einnehmen.


    Ich habe vor 20 Jahren vier Mal LSD genommen. Das etwas bisher im Unterbewusstsein Schlummerndes eine (führende) Rolle in der Realitätswahrnehmung einnehmen kann, kann auch durch Meditation geschehen. Die Gefahr bei LSD ist aber, dass man völlig unvorbereitet ist und zudem die geistige Aufmerksamkeit kaum beeinflussen kann. So trifft es einen sehr unvermittelt. Ohne Drogen kommt so etwas erst, wenn man ausreichend Erfahrung gesammelt hat, um es gut 'verdauen' zu können.


    Ja, das ist das Problem dabei, das unerwartet plötzliche, überwältigende Eintreten, die Unbeeinflussbarkeit und dass das Ganze so lange andauert, wie die Substanz wirkt. Da ist man dann völlig ausgeliefert. Hab' auch viermal damit experimentiert, vor 40 Jahren. Die Auflösung der gewohnten Realität war für mich eine Erfahrung, die dazu beigetragen hat, in der indischen Philosophie nach der Wahrheit über das Dasein zu forschen. Besser wäre gewesen auf weniger spektakuläre Weise dorthin zu kommen. Damals gab es so eine "spirituelle" Strömung unter den Jugendlichen, das war inspirierend, aber die Drogen haben alles kaputt gemacht.

    Thursday:

    Vermutlich wollte er sich schon lange umbringen, fand aber nicht die Gelegenheit und auch nicht den Mut. Also nahm er ein wenig LSD und überließ das dann den "Umständen".


    Das muss nicht so sein, LSD kann das Bewusstsein total umkrempeln und auch aus einer positiven Lebenseinstellung ein hilfloses Bündel Angst machen. Etwas gewöhnlich unbedeutendes das im Unterbewusstsein schlummert kann durch Drogen eine führende Rolle in der Realitätswahrnehmung einnehmen.


    Ein Grund ist dass sie sehr gefährlich sind, wie es hier schon einige beschrieben haben. Damals in der Hippiezeit gab es viele tragische Fälle, Tote und Schwerverletzte wie im Krieg. Das Zeug kann das Gehirn irreparabel schädigen und unkontrollierbare Zustände auslösen wie Traumata, Paranoia und Wahnvorstellungen. Ich habe es gesehen.
    Ein weitere Gefahr ist, dass bei überwiegend postiven oder "bewusstseinserweiternden" Erfahrungen eine Abhängigkeit entsteht. Man will die Erfahrung wieder machen oder weiter erforschen, und ohne Droge geht das nicht so einfach. Entweder man gibt die Droge auf wenn man kann und wendet sich der Meditation zu, oder man wird süchtig und ruiniert Körper und Geist. Es ist nicht verkraftbar sich immer wieder künstlich in einen Ausnahmezustand zu katapultieren, das führt zu Zerrüttung und Verfall.


    Im Schamanismus gibt es genaue Regeln und Riten für den Drogenkosum, nur zu bestimmten Zeiten mit Vorbereitung und Führung mit einem kulturelllen Hintergrund. Und dann kommen sie damit meistens in eine Geisterwelt, die mit Erleuchtung gar nichts zu tun hat.
    Ansonsten werden Erlebnisse von Glück, Harmonie und Einheit gerne mit Erleuchtung verwechselt. Wenn man einmal mit psychedelischen Drogen experimentiert hat ohne eine ernsten Schaden davonzutragen, und vielleicht einen kleinen Einblick in höhere Bewusstseinszustände gehabt hat, dann ist es Zeit sofort damit aufzuhören und der Sache mit seriösen Meditationsmethoden auf den Grund zu gehen. Viel besser ist es auf diese unsichere und sehr riskante Möglichkeit von vorn herein zu verzichten und von Anfang an einen soliden Weg allmählicher Entwicklung zu gehen. Das ist meine Ansicht dazu.
    Ja und übrigens die indischen Haschischbabas sind nur eine Randerscheinung im Hinduismus, sie werden von keiner echten Schule ernst genommen.