Beiträge von kongjiazhong im Thema „Welche politische Ordnung schlag den Buddhismus vor?“

    Elke:

    Wenn mir einer an die Gurgel will, werde ich mit allen möglichen Mitteln und mit all meiner Kraft mein Leben verteidigen - geht der andere dabei drauf, war es Notwehr. Trotzdem: Scheiße.


    Komisch, dass du es "Scheiße" fändest, dein Leben erfolgreich zu verteidigen. Ich wäre hochgestimmt, wenn mir dies gelungen wäre.


    Ein ungutes Gefühl zu bekommen, weil man sein Leben verteidigt (berechtigterweise und auf angemessene Art und Weise, dies vorausgesetzt) halte ich für dekadenten Hass auf das Eigne.


    Freilich: Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde.


    Kongjiazhong

    keks:

    Ich mache keinen Unterschieed wer wen tötet weil alle Seiten einen an der Waffel haben


    Keks, du magst Backwarenbilder.


    Man sollte andere Gründe haben, um zu töten, als die Annahme, dass es sich bei seinen Feinden um Leute handelt, die einen an der Waffel haben oder die bloße Idioten sind.


    Wenn man gute (richtige) Gründe hat, dann ist gegen das Töten nichts einzuwenden.


    Es ist so, dass dort, wo der Buddhismus als institutionalisierte Religion Fuß gefasst hat, er sich davor hütete, einem grundsätzlichen (also falschem) Pazifismus, einer abstrakten Gewaltlosigkeit zu huldigen. Es gibt hier (historische) Ähnlichkeiten zu anderen Religionen, zum Beispiel zum Christentum oder zum Sikkhismus.


    Für mich widersprechen sich (tödliche) Wehrhaftigkeit und Buddhismus nicht, sofern er Übertreibungen abzumildern hilft, dürfte er umso schätzenswerter sein.


    Es kommt einzig und allein darauf an, dass die Richtigen die Richtigen aus den richtigen Gründen töten. Das Schlimmste ist, wenn die Falschen die Falschen aus falschen Gründen töten. Dazwischen gibt es Abstufungen.


    Man muss die Richtigen und die Falschen identifizieren, dann kann das Schlachten beginnen. Schlacht und Schlachten haben etwas miteinander zu tun, insofern möge sich niemand über die Wortwahl aufregen.


    Kongjiazhong

    Zitat

    Welche politische Ordnung schlägt der Buddhismus vor?


    Das ist schwer zu beantworten, denn "der Buddhismus" ist hinsichtlich seiner Lehren, der Geschichte und unterschiedlicher geographischer, ethnischer und kultureller Prägungen sehr heterogen - er ist kein monolithischer Block. In jedem Fall ist der Buddhismus sehr anpassungsfähig.


    Auch aktuell ist der Buddhismus politisch wirksam, ich meine als staatstragende Ideologie (von wegen "Anarchismus"), insbesondere in Bhutan, Sri Lanka und Thailand.


    Es gab und gibt verschiedene Entartungen des Buddhismus, gemeint als Abweichungen vom Zuträglichen, zum Beispiel die tibetische "Lamakratie" und der westliche Gutmenschenbuddhismus.


    Ich würde darauf verzichten, den Buddhismus in die politische Sphäre hineinzubringen, das schafft nur unnötige Probleme und Verbiegungen.


    Kongjiazhong

    nyalaana:

    In Tibet herrscht gerade eine Mischung von Ein-Parteien-System, Kapitalismus und Kommunismus. Ausgeübt von der Kommunistischen Partei Chinas.


    Offensichtlich kennst du dich mit Tibet, dem chinesischen Parteiensystem, dem Kapitalismus, dem Kommunismus, der Kommunistischen Partei und mit China nicht aus.


    Kongjiazhong