Beiträge von Stero im Thema „wenig erfolg beim meditieren“

    Fred1234:

    ... der geist wird ein bißchen ruhiger . Aber eine besondere Erfahrung hab ich noch nicht gemacht ...


    Die Erfahrung bzw. Wahrnehmung ausgedrückt mit "der geist wird ein bißchen ruhiger" wird also nicht als besondere Erfahrung gewertet. Dabei ist ja nicht nur "der geist wird ein bißchen ruhiger" eine Erfahrung, sondern auch der Umstand, dass die Erfahrung "der geist wird ein bißchen ruhiger" methodisch bzw. absichtsvoll hervorgerufen werden kann, kann als Erfahrung bezeichnet werden. Aber auch diese muss nicht als besondere Erfahrung gewertet werden.
    Auch der Umstand, dass offensichtlich auf eine besondere Erfahrung gelauert wird, kann als Erfahrung bezeichnet werden.
    Aber wenn die Erfahrung "der geist wird ein bißchen ruhiger" bedingt entsteht, dann sollte dies doch auch für alle anderen Erfahrungen gelten, auch solche die vielleicht als "besonders" bezeichnet werden.
    Und wenn eine Erfahrung, auch eine besondere, die methodisch bzw. absichtsvoll hervorgerufen wurde "für die Katz" ist, in dem Sinne, dass sich früher oder später die ganz normale, nicht besondere also unspektakuläre Erfahrung, der "ganz normale Film", wieder einstellt, dann lässt sich daraus doch folgern, dass auch diese "normale" Erfahrung nur bedingt entsteht, weil ja die methodisch bzw. absichtsvoll hervorgerufene "andere" Erfahrung ja nur durch zeitweisen Ersatz der Bedingungen für die "normale" Erfahrung durch die Bedingungen für "andere" Erfahrungen entsteht.
    "für die Katz" ist also relativ, weil grade dadurch, dass es "für die Katz" ist, die Bedingtheit jeglicher Art von Erfahrung bzw. Wahrnehmung erkannt werden kann. Kennt man aber die Bedingungen, kann man sich die Erfahrung quasi aussuchen, sofern man die Bedingungen entsprechend günstig manipulieren kann oder bestimmte ungünstige Bedingungen einfach meidet.
    Die Frage aber, warum man denn überhaupt Erfahrungen aussuchen sollte, die nicht "ganz normale" Erfahrungen sind, läuft dann auf zwei mögliche Arten von Fragen hinaus: 1) die Frage nach individuellen Interessen: warum interessiert den einen dies und den anderen das? 2) die Frage danach, was als angenehm erfahren wird: warum will der eine Urlaub (von "ganz normalen" Erfahrungen), der andere aber nicht?

    Fred1234:

    meditiere schon eine zeit allerdings kann ich nicht wirklich sagen ob es was bringt klar der geist wird ein bißchen ruhiger .


    Wenn du darunter verstehst, dass du ruhiger wirst und du das als positiv bewertest, dann ist das doch ein ganz tolles Ergebnis.


    Fred1234:


    Aber eine besondere Erfahrung hab ich noch nicht gemacht wie geht es euch dabei könnt ihr mir eure Meditationserfahrungen/methoden schlildern ?


    Was heißt "eine besondere Erfahrung"? Erfahrungen lassen sich verändern. Aber dadurch werden sie nicht besonders, sondern nur anders. Mit der Wahrnehmung verhält es sich wie mit Filmen. Jeder Film ist anders. Ok, manch ein Film gefällt einem mehr als ein anderer und deshalb mag man ihn vielleicht als "besonders" bezeichnen.
    Also egal was du mit deiner Meditation bewirkst, es ist nur anders, so wie Laufen anders ist als Sitzen. Das hat ja bereits euer Buddha euerer Erzählungen gepredigt hinsichtlich einer Wahrnehmung die erst durch viel Übung und Anstrengung zu erreichen ist

    Zitat

    'Diese merkmallose Konzentration des Herzens ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen [8]


    Es ist also alles für die Katz, was durch Meditation zu erreichen ist. "für die Katz" in dem sinne als man den Film durch viel Übung zwar kurzzeitig erzeugen kann, dass er dann aber wieder verschwindet und der "ganz normale Film" wieder abläuft.
    Was könnte man daraus lernen? na z.B. dass nichts über die Vernunft geht.