Beiträge von mukti im Thema „Geräuschintensives Umfeld“

    Gegen Lärm wende ich fünf Methoden an: Erstens nicht beachten, keine Aufmerksamkeit schenken, dann ist im Idealfall Lärm da wie alles andere auch und man steht dem neutral gegenüber. Zweitens suche ich mir etwas angenehmes als Gegenmittel. Z.B. muss ich öfter eine Brücke über einen Bach überqueren, auf dessen beiden Seiten sehr verkehrsreiche Straßen sind. Ich schaue dann auf die Grünstreifen neben dem Bach mit den schönen Weidenbäumen und erfreue mich daran. Drittens nehme ich den Lärm als Meditationsobjekt, mache mir bewusst dass da Schallwellen über eine Membran im Ohr im Bewusstsein erscheinen, beobachte wie dabei ein unangenehmes Gefühl aufsteigt und wie der Geist beginnt sich gedanklich damit zu befassen, zu ärgern, sich an einen ruhigen Ort zu sehnen usw. Durch das Beobachten entsteht dann Distanz. Viertens, bei lange andauerndem starken Lärm wo sonst nichts mehr hilft, verwende ich Ohropax aus Wachs, die dichten den Gehörgang ab. Die Kunstoffstöpsel schließen nicht so gut ab und verusachen bei mir eine Art Wundreiben, weil sie im Gegensatz zu den Wachspfropfen staubtrocken sind. Dass man dann den Atem hört stört mich nicht, hilft mir eher bei der Achtsamkeitsmeditation auf den Atem. Fünftens mache ich mir die Zeitweiligkeit aller Erscheinungen bewusst - was da auch immer ist, es wird bestimmt vergehen. Das lässt sich auch mit den anderen vier Methoden kombinieren.


    Seit ich das so mache, kann ich mit dem Lärm immer besser umgehen. Früher habe ich viel mehr darunter gelitten und mich sehr geärgert, dass es in unserer Zivilisation kaum mehr einen Ort der Ruhe und Stille gibt, wo selbst in abgelegenen Gebieten Motorsägen, Flugzeuge usw. dröhnen. Da muss man halt lernen damit umzugehen.