Beiträge von Anandasa im Thema „Den Kopf frei kriegen“

    Hallo Pascal,


    ich habe ein ähnliches Problem wie du mit einer manchmal ausufernden Gedankenwelt und bin auch so wie du auf Buddhismus und Meditation gekommen. Wenn du immerzu Gedanken in die Zukunft hast und keine an die Vergangenheit ist es schon einmal "halb so schlimm" :-).


    Aus meiner Erfahrung ist für das beruhigen einer wildgelaufenen Gedankenwelt die konzentrative Meditation hilfreich, d.h. üben den Gedanken nicht nachzuhängen und sie ziehen zu lassen. Ich glaube aber nicht, dass man nur durch Meditation allein das Problem behben kann. Für mich habe ich z.B. entdeckt, dass es wichtig ist die Dinge anzunehmen wie sie passiert sind und wie sie kommen können. Ich arbeite daran nicht bestimmt Dinge zu wollen. Ich versuche die Dinge zu nehmen wie sie sind. Manche Dinge kann man selbst gestalten und die Zukunft damit zum Teil beeinflussen, aber den nicht beeinflussbaren Teil muss man üben anzunehmen. Sonst kommen die Gedanken durch das Meditieren nur zeitweise zum Ruhen und fangen bald wieder an.


    Es wäre noch eine Idee darüber nachzudenken warum du mit deinen Gedanken so oft in der Zukunft bist. Gibt es z.B. etwas was dir Angst macht? Wie gesagt sehe ich hier nur den Weg, dass man übt die Dinge anzunehmen wie sie sind und anzunehmen wie sie kommen werden. Es gibt diesen Spruch vom Dalai Lama: "Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.". Dies sagt er nicht so, weil das seine persönliche Ansicht ist, sondern weil das Annehmen von Dingen die geschehen sind und geschehen werden ein wichtiges Konzept im Buddhismus ist um den Geist zu beruhigen und klar werden zu lassen.


    Ich habe einmal diesen Ausspruch gelesen (*), der von Buddha sein soll:


    Liebe in der Vergangenheit - Nur eine Erinnerung
    Liebe in der Zukunft - Nur eine Phantasie
    Wahre Liebe lebt im Hier und Jetzt


    In diesem Youtube-Video (**) wird gesagt, dass Erwachen bedeutet alle Täuschungen zu erkennen. Eine Täuschung ist etwas, was man sich zunächst nicht bewusst ist. Eine Phantasie ist aber viel schlimmer: sie wird von einem selbst erzeugt. Das ist mir mal selbst klar geworden und hat mich dann selbst erschrocken, weil ich feststellte, dass ich sehr viel phantasiere oder träume. Sich diesen Gedanken bewusst werden, sie beobachten. Dann werden sie einem klar und man kann sie entschärfen indem man sie ablegt.


    Gutes Gelingen beim Üben :)
    Grüße, Anandasa


    * http://www.scrapbook.com/quotes/doc/5339.html
    ** https://www.youtube.com/watch?v=ocLex0mQBVY