"Du bist wohl schläfrig, Moggallāna? Du bist wohl schläfrig, Moggallāna?"
-"Ja, o Herr."
-"So darfst du denn, Moggallāna, jene Vorstellung, in der verweilend dich die Müdigkeit überkommt, nicht beachten, nicht großziehen. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet.
Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du über die Lehre, so wie du sie vernommen und gelernt hast, nachdenken und nachsinnen, sie im Geiste erforschen. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet.
Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du, Mogallāna, die Lehre, so wie du sie vernommen und gelernt hast, ausführlich hersagen. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet.
Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du, Mogallāna, beide Ohren hin und her schütteln und mit der Hand deine Glieder reiben. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet.
Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du, Mogallāna, dich vom Sitze erheben, deine Augen mit Wasser abspülen (*2), darauf Himmelskörper betrachten. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet.
Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du, Mogallāna, deinen Geist auf die Vorstellung des Lichtes heften, die Tagesvorstellung festhalten: wie bei Tage so bei Nacht, wie des Nachts so bei Tage. So magst du mit einem wachen, ungetrübten Geiste, einem von Helle erfüllten Bewußtseinszustand die Vorstellung des Lichtes entfalten. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet.
Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du, Mogallāna, des Vorwärts- und Zurück[gehens] gewahr, auf und ab wandeln, mit nach innen gerichteten Sinnen, ohne den Geist nach außen schweifen zu lassen. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet.
Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du, Moggallāna, auf der rechten Seite liegend, in der Löwenhaltung ausruhen, ein Bein über dem anderen, achtsam, klar bewußt, den Geist auf die Vorstellung des Wiederaufstehens einstellend. Beim Erwachen aber, Mogallāna, sollst du dich schnell erheben und daran denken: 'Nicht will ich mich dem Genusse des Ausruhens und des Schlafens hingeben.' So, Mogallāno, sollst du dich üben.
A.VII.58 Zur Überwindung der Schläfrigkeit http://www.palikanon.com/angutt/a07_058-060.html