Beiträge von Lirum Larum im Thema „Weiber“

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    Für mich sind solche Analysen (Du nennst es Kontemplation) der Anlaß über die Bedeutung der Lehre (Du nennst es wahrer Sinn) heute nachzudenken. In Anlehnung an andere, damit ich nicht ganz so einsam damit bin :roll: bezeichne ich es als säkularen Buddhismus.


    Welche Schlußfolgerung ziehst Du?


    Keinesfalls würde ich das Ergebnis meiner Überlegungen "säkulären" Buddhismus nennen.
    Fehlt beim säkulären Buddhismus nicht der spirituelle Aspekt? Bezieht der sich nicht auf die heute gültige Wissenschaft und vernachlässigt dadurch den ganzen geistigen Aspekt und beschneidet den Buddhismus somit seiner Tiefe?
    Säkulärer Buddhismus ist meinem Verständnis nach salzlos = um das Wichtigste beschnitten = für mich nutzlos und unattraktiv.


    Ich würde eher schlussfolgern, was ich auch schon schrieb: Buddhismus ist tiefgründig und nicht durch bloßes Lesen und intellektuelles Nachdenken zu erfassen. Es geht um nicht weniger als die Verbindung von Leerheit und Mitgefühl. Das ist die Warte, von der aus solche Aussagen wie diese über "die Frauen" betrachtet werden muss. :)


    Es gibt solche Stellen nicht nur im Palikanon, auch in einer Übersetzung des Medizinbuddha-Sutra hab ich so eine ähnliche Zeile gelesen. In einer anderen Übersetzung war es abgeändert, so dass der Sinn nicht explizit auf das weibliche Geschlecht sondern allgemeiner auf "Wesen, die unter widrigen Umständen leben" bezogen war.
    Wie auch immer, es kommt auf den Zusammenhang an. Man kann einfach nicht bei so einem tiefgründigen Text simpel eine Stelle (zumal eine Übersetzung) herauspicken und dann intellektualisiert und mit vernebeltem Geist auffassen. Vernebelt ist in diesem Falle zu denken: "Der Verfasser hielt alle Frauen und keinesfalls Männer für unreine, schlechte Wesen."
    Wenn man mal ein ganz klein bissel kontempliert, dann kann das einfach nicht sein.
    Daher immer wieder der Hinweis: die Lehre des Buddha erschließt sich schlichtweg nicht durch Lesen allein. Sie muss meditiert und auf richtige Weise verstanden werden, anders geht's nicht!


    Meine nur persönliche Meinung zu den Zeilen ist:
    Ich hab mir die Mühe gemacht, darüber zu kontemplieren und kam zu der Gedankenkette, dass es sicherlich Mönche waren, die das so ähnlich niedergeschrieben haben. Vielleicht war das deren Auffassung, dass sich in "den Frauen" negative Eigenschaften konzentrieren. Wie ein Alkoholiker den Wein für etwas von sich selbst heraus Verführerisches und Schlechtes hält, obwohl der Wein an sich nur eine Flüssigkeit ist, die nicht jedem schadet, so mag eine schöne Frau für einen Mönch, der mit seiner Enthaltsamkeit kämpft, eine Verführung darstellen und etwas Ablehnenswertes sein?
    Jedenfalls ist die Ursache für diese Ablehnung der Mönch, nicht der Mensch "Frau" an sich. Soweit.
    Es kann auch sein, dass das in der Originalsprache etwas anderes gemeint ist. Alle Worte haben ja mehrere Bedeutungen, was das korrekte Übersetzen manchmal unmöglich macht. Viel an der Übersetzung sagt mehr über den Übersetzer als über das Original aus.
    Wenn ich dann darüber kontempliere, mit welchen Augen ein Mönch eine Frau betrachten mag: ein emotionales Wesen mit wenig Selbstdisziplin und großen Sehnsüchten - dann kann ich das Wort "Frau" auf sowas wie "disziplinlos, überemotional, lüstern" reduzieren. Und schon hat man Eigenschaften benannt, die nicht auf weibliche Wesen beschränkt sind, sondern sehr wohl jeden befallen können und dann ein Hindernis auf dem Pfad darstellen.
    Letztendlich halte ich die Worte "die Frauen" (so in der heutigen Zeit ins Deutsche) in diesem Fall für einen schlichten Übersetzungsfehler. Da muss jemand in seiner kulturellen Engstirnigkeit über den wahren Sinn hinweggewischt haben.