Beiträge von Anandasa im Thema „chronischer Tinnitus“

    Ach ja, was ich noch vergessen habe: Tinnitus/Schmerzen ist auch eine Chance um beim Meditieren weiter zu kommen. Das ist kein Scherz! Meine Schmerzen sind meistens recht gut auszuhalten, wenn ich regelmäßig meditiere. Über irgendeinen körperlichen Zusammenhang ist irgendwie das Ganze weniger gereizt und Tinni+Schmerzen sind kleiner. Meditiere ich 2 oder mehr Tage nicht, kommt es dann ganz schnell richtig dick und ist nicht lustig. Ich meditiere die letzen 2 Jahre daher fast ohne Ausnahme jeden Tag. Das ist eine gute Sache, auch wenn vielleicht nur 5% wirksam sind oder "richtig" meditiert sind. Es kommen trotzdem Einsichten und eine allgemeine Beruhigung, die heilsam ist. Den Tinnitus als seinen Lehrmeister sehen, der einen beim Meditieren halten will. So kann man den Tinni für sich nutzen, baut die Wut über ihn ab und kommt auch beim Meditieren weiter.

    Hallo Christoph,


    ich kann mich etwas in dich hineinversetzen, weil ich auch viele Jahre Probleme mit Tinnitus hatte. Jetzt ist es nur noch ein Rauschen und kaum ein Problem. Manchmal habe ich ziemlich Schmerzen. Die sind jetzt das Problem ... ;-).


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    Dann kam nach 2 Jahren wieder derselbe Hörsturz. Leider wollte ich keine Infusion mehr nutzen,da ich glaubte,mein Gehör wird auch so wieder besser werden.


    Das mit den Infusionen ist eigentlich nur die Verzweiflung der Schulmedizin irgendwas machen zu müssen. Ich habe früher viel in Tinnitus-Foren gelesen und dort wird über die Infusionen nur gelacht. Bei kaum jemanden hat es etwas gebracht. Ich glaube von daher nicht, dass du etwas verpasst hast, weil du beim 2.Hörsturz keine Infusion hast machen lassen.


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    Von morgens bis Abends,mal lauter,mal leiser,mal Piepsen mit Summen,mal nur Summen,mal alles auf einmal.


    Genieß die Zeiten, wenn es nur summt. Das meine ich jetzt ernsthaft. Es verschaft dir auch den Eindruck, dass es auch gute Zeiten gibt. Diese guten Zeiten gibt es bei dir mit dem schwachen Summen ja real und sind nicht fiktiv.


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    Nun zu meiner Frage : Ich praktiziere ab und zu Zazen in normaler Sitzposition. Ich weiß,daß allein Zazen nicht ausreicht,irgendwelche Symptome bzw. Krankheiten auflösen zu können. Es bedarft schon ein tiefes Erlangen zum eigenen Sein,so meine Meinung.


    Tinnitus wird in den allermeisten Fällen durch psychischen Stress verursacht. Hat damals der HNO gemeint und kann man auch oft lesen, dass dies von Medizinern gesagt wird. Geht der Stress zurück, geht auch der Tinnitus zurück. Bei dir ist der Tinnitus soweit ich das verstehe nicht durch Stress bedingt. Bei organischer Schädigung (z.B. Knallgeräusch sehr nahe am Ohr), geht der Tinnitus dagegen selten weg. Manchmal wird er schwächer. Von dem her glaube ich nicht, dass man bei organischer Schädigung mit Meditation am Tinnitus selbst was machen kann. Aber man kann durch Meditation trainieren den Tinnitus besser in den Hintergrund treten zu lassen oder ihn besser aus der Wahrnehmung fallen zu lassen genauso wie Wut und Ärger.


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    Der Tinnitus ist für mich eine Plage,ständig faselt mein Verstand herum und schickt mir geistige Bilder im Nonstop-Format. Wenn da nicht der Tinnitus wäre...


    Versteh ich nicht. Der Tinnitus schickt geistige Bilder? Das tut nur der unkonzentrierte Geist. Du meinst das wahrscheinlich anders.


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    Die wäre eine Selbsthypnose( hat hier mit diesem Forum nichts zu tun,will euch auch nicht sagen dies oder das wäre besser)


    Es kann gut sein, dass Hynose/Selbsthypnose was bringen könnte. Ich war letzte Woche bei einem Meditationsabend. Der Leiter, ein älterer schon pensionierter Mann, der schon seit langer Zeit meditiert, meinte, dass Hypnose gut hilft, wenn es einem schlecht geht. U.U. ist Hypnose in manchen Fällen besser als Meditation. Meditation braucht einen langen Anlauf und hilft eher langfristig. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Meditation ist gut um einen klaren Geist zu behalten. Denn braucht mit oder ohne Tinnitus ;-).


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    Von meinen Patienten denen ich Achtsamkeitsmeditation beibringe (Arbeit in einer psychiatr. Klinik) höre ich entweder, daß ein
    Tinnitus während der Meditation leiser werden oder verschwinden kann, aber auch (selten) daß er erst einmal störender wird.


    Ich denke, dass dies bei psychisch bedingtem Tinnitus v.a. so ist. Durch das Mediteiren wird irgendeine körperliche Wirkkette unterbrochen, die durch den psychischen Stress angestoßen wird. Drücken die Muskeln auf Nervenstränge, sind die Nervenstränge quasi zugedrückt (v.a. vom Unterkiefe hoch zu den Ohren). Entspannen sich die Muskeln, werden die Nervenstränge nicht mehr zugedrückt und es "schießt" plötzlich wild durch die Nervenstränge los wie bei einem Gartenschlauch, auf dem man mit dem Fuß stand und den dann wieder wegnimmt. Ob Achtsamkeitsmeditation bei Tinnitus bei organischer Schädigung was bringt, ist was anders. Kann ich nicht sagen.


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    Von einer erfahrenen Meditierenden kenne ich noch die Möglichkeit, ganz intensiv in das Geräusch hineinzugehen, sozusagen damit zu
    verschmelzen, den Focus voll und ganz darauf zu richten.


    Auf die Idee bin ich auch mal gekommen: statt sich auf den Atem zu konzentrieren, konzentrier ich mich auf den Tinnitus. Ich habe es irgendwann nicht mehr weiter verfolgt und dann nicht mehr damit angefangen. Ich weiß nicht mehr wie es war. Ich denke der Tinnitus wird dadurch lauter, da die Wahrnehmung sich darauf konzentriert. Die Frage ist, ob das sinnvoll ist. Naja, müsste man mal ausprobieren. Vielleicht hilft es dir Wahrnehmung des ganzen "Tinnitus-Komplexes" besser wahrzunehmen, was mental zu einer verbesserten Aufnahme des Problems führt und damit zu einem besseren Umgang. Könnte sein. Wie gesasgt: sollte man mal probieren.


    Grüße, Ananadasa