Beiträge von Benkei im Thema „OT aus dem Thread "Takamaro Shigaraki" zu Nembutsu“

    Namaste!


    Hallo mukti,


    ja, beim Amida-Buddhismus geht es um einen Gnadenakt - nämlich durch die Hingeburt ins Reine Land aufgrund der Gelübdekraft Amida-Buddhas.
    Er hat seine in Äonen angesammelten Verdienste der Errichtung des Reinen Landes gewidmet, den dem jeder Hingeboren werden kann, der vertrauensvoll seinen Namen anruft (vgl. das Hongan, das 18. Gelübde).


    Ich denke der Unterschied ist, dass - zumindest allgemein - einem Nichtwiederkehrer ein gewisses Maß an Verwirklichung im gegenwärtigen Dasein zugesprochen wird.
    Es mag abweichende Auffassungen innerhalb der diversen Traditionen geben.


    Monday:
    Benkei:


    Einfach auf Amida-Buddha vertrauen und "den Griff der Hand des Denkens lösen", wie es Kosho Uchiyama in Bezug auf das Vertrauen in die Zen-Praxis ausdrückt, darum geht es letztlich.


    Kosho Uchiyama
    Wenn wir denken, ergreifen wir “Dinge” mit der “Hand” des Denkens und glauben, sie seien tatsächlich die Vorstellungen, die wir uns von ihnen gemacht haben. Bei unserer Zazenpraxis öffnen wir die Hand des Denkens, lösen den Griff, der die Dinge festhält, und diese Vorstellungen fallen von uns ab.”


    Auch Amida Buddha ist ein Ding, das mit der "Hand" des Denkens ergriffen wird.


    Hallo Monday,


    Amida Buddha ist hier genauso anzusehen wie die Praxis des Zazen.


    Wenn du ihn in ein Gedankengebäude zwängst - was für Erklärungen an andere natürlich nötig ist, aber nicht für die eigene Praxis - dann ist er ein Gegenstand des Denkens. Ebenso wie Zazen.
    Wenn du aber einfach nur Zazen übst, oder einfach nur Nenbutsu übst, dann ist da keine Vorstellung, kein gedankliches Ergreifen.


    So war es von mir gemeint. Von daher ist aus meiner Sicht der Spruch von Uchiyama Roshi absolut treffend und auch auf das Nenbutsu anzuwenden, welchem er ja auch einige Gedichte gewidmet hat.



    Ich melde mich dann erstmal wieder für ein paar Tage ab!


    < gassho >


    Benkei

    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!

    mukti:

    Danke für die Atworten. Es gibt dazu offenbar eine Vielfalt von Sichtweisen und Schulen mit denen man sich näher befassen könnte. Grundlegend für alle ist wohl das Vertrauen in Buddha Amithaba, zuerst das Annehmen dass es ihn überhaupt gibt, daraus ergibt sich dann die individuelle Art und Weise der Praxis.
    [...]
    Dieses reine Land erinnert mich immer an das Nichtwiederkehren nach dem Palikanon:


    Zitat

    Wie aber, ihr Mönche, taucht ein Mensch auf und gewinnt festen Fuß? Da taucht ein Mensch auf (indem er denkt) 'Gut ist Vertrauen bei heilsamen Dingen, gut sind Schamgefühl, sittliche Scheu, Willenskraft und Weisheit bei heilsamen Dingen!' Und nach Vernichtung der fünf niederen Fesseln erscheint er unter den geistgeborenen Wesen wieder und dort erreicht er das Nibbāna, kehrt nicht mehr zurück von jener Welt (anāgāmī). A.VII.15


    Nur mal so einige Gedanken dazu.


    Der Gedanke wurde bereits von einigen Shinshu-Gelehrten aufgegriffen und auch festgehalten.
    So sieht auch Rennyo Shonin die Erlangung von Shinjin als equivalent zum Status eines Nicht-Wiederkehrers an, zumindest was die Erlösung angeht (nicht unbedingt die erlangten Erkenntnisse).


    Einfach auf Amida-Buddha vertrauen und "den Griff der Hand des Denkens lösen", wie es Kosho Uchiyama in Bezug auf das Vertrauen in die Zen-Praxis ausdrückt, darum geht es letztlich.


    < gassho >


    Benkei

    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Ich denke, was caber hier ausführt, dass ist ein wichtiger Punkt!


    Einerseits muss sich Shinjin einstellen, also Vertrauen in die rettende Kraft Amida-Buddhas durch sein Grundgelübde [Hongan].
    Wie sich das dann bei einem persönlich vollzieht, ob durch
    :arrow: zig(tausend)maliges regelmäßiges rezitierens des Nenbutsu (in einigen Texten Meister Honens empfohlen), oder durch
    :arrow: den absoluten Glauben in die Wirkkraft selbst eines einzigen, auch wenig bewusst geäußerten Nenbutsu (Ippen Shonin's Ansicht), oder durch
    :arrow: die Kultivierung des eigenen Glaubens / Vertrauens in das Nenbutsu und das Hongan durch Hören des Dharmas (Shinran und Rennyo), oder eben
    :arrow: dadurch, dass man das Nenbutsu als eine Art Rückversicherung betrachtet, wenn es für die Erlösung aus eigener Kraft nicht reichen sollte (diverse Meister des chinesischen Chan, jap. Tendai Shu und andere),
    :idea: das muss jeder für sich selbst herausfinden.


    Das kommt natürlich auch darauf an, ob man seine Nenbutsu-Praxis im Rahmen einer bestimmten Traditionszugehörigkeit aufnimmt oder nicht.



    Wenn das Vertrauen (Shinjin) dann erstmal da ist, dass spielen die eigenen Handlungen für das Erreichen der Hingeburt keine Rolle mehr.
    Aber das heißt natürlich nicht, dass man nun brandschatzend und mordend durch die Straßen zieht (etwas überspitzt), denn man erntet natürlich weiterhin, was man säht.
    Honen Shonin hat (wahrscheinlich auch deshalb) Zeit seines Lebens immer die Einhaltung der Gelübde angepriesen und dies auch selbst befolgt. In den meisten Schulen des Amida-Buddhismus (abgesehen von der Jodo Shinshu) wird das auch heute noch so gehandhabt.


    < gassho >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu